22.5.2022. Künstliche Gebilde vertragen keine schwere Erschütterung. Bei Glas sowieso, aber auch eine Mischung mit schwerem Stahl darf keine rostenden Elemente enthalten, sonst verrottet das Monstrum und bricht zusammen. Im Jahr 1991 erlebte ich acht Tage lang das ganze Frankenland, von Würzburg im Norden bis Nürnberg. Unterwegs Traumlandschaften und alte Städte ohne Massentourismus, aber nicht reich. Die Mischung ist empfindlich, aber man kann sie verändern, wenn es dazu die richtigen Signale gibt. Ein Taxifahrer sagte: „Die jungen Leute ziehen alle weg, die Alten bleiben. Und diejenigen, die schuld sind an Allem.“ Das sieht man auch, aber nicht in einer Woche. Insgesamt zwanzig Jahre reichen dafür aus.
Im Winter wird es manchmal ungemütlich, und im Sommer zu heiß. Der fränkische Dichter Jean Paul (1763 – 1825) schrieb dazu (leicht verändert): „Das Land ist schön. Wenn nur die Bewohner nicht wären.“ Er lebte dort selbst, also kannte er sich aus. Sie sind genau so wie alle anderen Menschen auf der Welt, aber jede Nation hat ein eigenes Gesicht, unverwechselbar. Wenn die Distanz kleiner wird, muss das nicht angenehm sein. Wenn in einem halbdunklen Lokal plötzlich das helle Licht eingeschaltet wird, sieht man auch die Schönheitsflecken und die hässlichen Gesichter noch genauer. Romantische Träume gibt es nur vorher. Das war ab 1965, als ich die Welt von Richard Wagner entdeckte. Hier ist das ein ganzes Kapitel über „die unsichtbare Weltuhr“. Diesen Zeitmesser kann man sogar in geographische Karten einzeichnen, aber viele Bewohner interessieren sich dafür nicht. Sie können sich sogar darüber ärgern, wenn ein Fremder darauf kommt, dann schweigen sie einfach. Und an dem einen Stichwort hängen noch tausend andere, hier erklärt im Kapitel „Zur Deutung der Symbole“. Alles braucht seine Zeit, vielleicht ist das in zehn Jahren so weit. Wer weiß, voraussagen lässt es sich zwar nicht, aber die Vorzeichen gibt es schon seit meinen ersten Besuchen dort, vor über dreißig Jahren oft und im Februar 1970 zum ersten Mal, als Alles tief verschneit war. Trotzdem war es ein Besuch wie in der Heimat, weil es im Innenleben längst vorbereitet war. Selbstverständlich ist das nicht, auch das gehört zu den persönlichen Erfahrungen.
Zu tun hat das nicht mit einzelnen Personen, sondern mit den Archetypen. Das sind Urbilder im Gedächtnis der Menschheit, die sich nach dem Urknall entwickelten, als das Universum entstand, vor 13,8 Milliarden Jahren, mit den Dimensionen von Zeit, Raum und Energie, die sich dann mit immer neuen Formen weiter entwickelten. Genauso kann man aus allen 46 Themen hier noch viele andere entwickeln, im Lauf der Zeit. Am 21.11.21 erschien der Artikel „Zeitverschwendung“:
https://luft.mind-panorama.de/zeitverschwendung/
Zitat: „Eine andere Perspektive der Zeit findet man im „Rosenkavalier“. Im „Uhrenmonolog“ heißt es: „Die Zeit, die ist ein sonderbar‘ Ding. Wenn man so hinlebt,ist sie rein gar nichts. Aber dann auf einmal, da spürt man nichts als sie. Sie ist um uns herum, sie ist auch in uns drinnen. Manchmal stehe ich auf, mitten in der Nacht und lasse die Uhren alle, alle stehen. Allein, man muss sich auch vor ihr nicht fürchten. Auch sie ist ein Geschöpf des Vaters, der uns alle erschaffen hat.„“
Dazu muss man die Leute in Ruhe lassen, wenn sie das wollen. Die Elektronik bietet, nicht nur im Internet, viel Abwechslung und Freizeitangebote. Zu viel, aber die Auswahl bleibt Jedem selbst überlassen, auch das Umschalten und Abschalten. Wer das nicht kann, wird zum Problem für den Rest der Welt. Staatliche Grenzen bekommen immer weniger Bedeutung, aber viele andere Grenzen immer mehr. Die universalen Gesetze und der Umgang miteinander, der auch zu den garantierten Freiheitsrechten gehört, nicht nur für eine Minderheit.
Zum Ausklang fränkischer Volksfeste singen die Teilnehmer gern: „An der Saale hellem Strande stehen Burgen stolz und kühn. Ihre Dächer sind zerfallen, Und der Wind streicht durch die Hallen. Wolken ziehen drüber hin.“ Hier singt das der Dresdener Kreuzchor:
https://www.youtube.com/watch?v=1u70GH3_zog
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