Alte Aprilscherze

1.8.2022. Zum ersten  April fremde Menschen mit erfundenen Überraschungen zu erschrecken, ist altmodisch, gehörte aber jahrzehntelang zum Tagesprogramm. Die Realität hat das alles in Höchstgeschwindigkeit überholt. Das Unglaublichste ist Wirklichkeit geworden. Also ist ein neues Spiel überfällig: Aus der Wirklichkeit etwas Vernünftiges zu machen. Eigentlich ganz einfach, aber ein Einzelner schafft das nicht. Er braucht Mitwirkende, die selbst etwas leisten, nicht nur Statisten, die auf Regieanweisungen warten. Wenn die  über ihre Chefs sprechen, fallen Worte, die man nicht aufschreiben darf. „Betrüger“ ist das harmloseste, es geht noch heftiger. Ganz unsichtbar bleibt dabei die eiskalte Hochebene, die schwer erreichbar ist, aber mit Weltraumteleskopen Alles überwachen will.  Das Gegenteil kommt dabei heraus, oft merkt das Niemand, und dann wird Geld verbrannt, das meiste fängt ganz unten an. Das klingt wie eine Gedankenspielerei, aber wer Bilderschriften übersetzen kann, merkt sofort: Das ist die Wirklichkeit! Also muss etwas Neues her. Alle 46 Kapitel hier beschreiben ungelöste Probleme, ihre Usachen und Folgen, natürlich auch die Zukunft, wenn Fakten dabei die Hauptrolle spielen. Also lassen sich die finanzierbaren Lösungen sofort verwirklichen.

Dazu braucht man keine Erfolgsliste, aber als Startsignal ist sie gut. Warum passiert trotzdem viel weniger als es möglich wäre? Das muss man wiederholen: Weil die Schaltzentralen falsch besetzt sind, von Übermenschen, die vor Kraft nicht mehr richtig laufen können. Sie sitzen überall dort, wo sie überflüssig sind und passen genau auf, dass sich Nichts verändert. Solche  Bilder kann man grenzenlos erweitern, aber wenn sie ernst genommen werden, sieht die Welt tatsächlich anders aus.

Dabei gibt es schon viele Teilnehmer, die ein starkes Fundament entwickelt haben. Aber als Beispiele gelten nur die Fälle, die immer noch verschlafen werden. Man findet sie in jedem Kapitel, und das Muster ist nichts Neues: Akademiker studieren jahrelang an Universitäten, aber dann fehlen die persönlichen Erfahrungen. Das Ergebnis sind internationale Firmen, die schon seit Jahrzehnten auf den Untergang zusteuern. Wer darüber offen und sachlich redet, muss  viel Phantasie mitbringen, so wie sie für Horrorfilme gebraucht wird. Sehr erfolgreich sind diese  Programme beim Publikum, manchmal sind Originale anwesend, Vor Allem dann ein Grund zur Wachsamkeit, wenn sie schwarze Anzüge und Krawatten tragen. Man kann sie damit auch als Stammgäste in Bierlokalen erleben, dann müssen sie beim Wirt nichts bezahlen. Das habe ich am liebsten abgelehnt, umso mehr blieb für die anderen übrig. Man kann sie leicht mit Journalisten verwechseln, aber auch dann trifft es zu. Denn viele Meldungen im Internet sind falsch, aus Unwissenheit oder weil dafür gezahlt wird.

Im März 2014 schaute ich in ein neues Bayernlokal, das ausah wie vor zweihundert Jahren, mit verkleideten Mitarbeitern. Vormittags war noch genug Platz, da torkelten drei Herren herein und setzte sich an den Nebentisch, mit grauen Gamsbarthüten, dunklen Lederhosen aus Plastik und ausgelatschten Turnschuhen. „Ihr kommt doch nicht aus München.“ Dazu gaben sie keine Antwort, hörten aber nicht mehr auf zu reden. Nach ein paar Minuten habe ich ihnen gesagt, bei welcher Firma sie arbeiten. Das kam gar nicht gut an, das Gequassel hörte sofort auf. Vom Ausgang aus habe ich ihnen noch zugewinkt, da rief Einer, „Du darfst Niemandem sagen, dass du uns getroffen hast.“ „Aber eure Gesichter habe ich jetzt schon vergessen.“ Das stimmte, aber sie glaubten es nicht.

Kurz gesagt, aber die Sache ist tatsächlich weit verbreitet. Deshalb gibt es hier immer viele Beispiele, immer mit Datenschutz, aber typisch für Szenen aus dem Alltag. Da geht es noch übertriebener zu, aber der Platz reicht dafür nicht aus. Alle Beiträge hier sind in sich abgeschlossen, wer dabei nur herumblättert, findet manchmal  auch  den Ablauf solcher Auftritte, die  auf keinen Fall  weiter zu empfehlen sind. Abenteuerurlaub in der Südsee wird auch immer austauschbarer, das beste sind die Spaziergänge in der Erinnerung, die man jederzeit unterbrechen kann.

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