Die Egerquelle 1993

15.1.2022. Bei Dokumentationen und in der Freizeitgestaltung gibt es täglich neue Filme. Zeit oder Interesse, sie alle anzuschauen, haben selbst die Profis nicht. Trotzdem wird viel Quatsch angeboten, wie heiße Luft, und hohe Zuschauerzahlen, „die Quote“, sind bei der Warenwerbung Gold wert. Aber die Masse bringt es schon längst nicht mehr, nur wenn ein Funken überspringt. Das geschieht immer seltener, also müssen sich die Zustände ändern, aber das geschieht viel zu langsam. Weil zu viele Langweiler an den Schaltheben sitzen und sich dort verbarrikadiert haben.Sie gehen einfach nicht weg, obwohl ein Mangel an Bewegung noch dicker und fauler macht. Privat kann das egal sein, aber gute Geschäfte macht man damit nicht. Der zuständige Minister spricht vom Geldausgeben, das muss auch sein, aber nur, wenn alle Einsparmöglichkeiten genau überprüft und realisiert worden sind.

Geschieht das nicht, werden die Armen immer ärmer und die Betrüger immer reicher. Die Großstädte bieten dazu viel Anschauungsmaterial. Es wird sich immer ähnlicher und träumt davon, immer mehr einzustecken. Zielobjekte werden ausspioniert und lernen Lockvögel kennen, die systematisch ausgebildet worden sind, mit viel praktischer Erfahrung. Ihre Unruhe macht sie erkennbar, auch die logischen Lücken bei ihren Methoden, dazu die Glocken, die Alarm schlagen, wenn es eigentlich besonders unauffällig sein soll. Gegenmittel werden hier oft erklärt, sind aber vielen Opfern gar nicht bekannt. Also ist es wie in der Schule: Man muss lernen, bis man die Prüfungen besteht.

Das hat Grenzen, sonst müsste jedes Gedächtnis größer als ein Wolkenkratzer sein. Sehr hilfreich sind Abkürzungen und Stichwörter, die wie Signale wirken. Landet man in einem überfüllten Lokal, braucht man nur zuhören oder einen Lockruf auszusprechen, dann springen die Refelxe vollautomatisch an. Wenn man das Stichwort „Pawlow“ eintippt, in die Such-Funktion, rechts oben auf dieser Seite, findet man einen Artikel vom 24.12.21. Eine schöne Bescherung:

https://luft.mind-panorama.de/das-neue-jahr-wird-ganz-anders/

Zitat:“Iwan Petrowitsch Pawlow (1849 – 1936) dressierte einen Hund. Wikipedia: „Bei diesen Studien stellte Pawlow fest, dass die Speichelsekretion eines Hundes nicht erst mit dem Fressvorgang beginnt, sondern bereits beim Anblick der Nahrung. Auch ein anderer Reiz, zum Beispiel ein Klingelton, kann die Sekretion von Speichel und anderen Verdauungssäften auslösen, wenn er regelmäßig der Fütterung vorausgeht. Pawlow erklärte das Geschehen durch das mehrmalige Zusammentreffen des Reizes mit der anschließenden Futtergabe. Irgendwann reicht dann bereits der vormals neutrale Reiz aus, um die Speichelsekretion auszulösen. Pawlow bezeichnete dies Objektlernen als konditionierten Reflex.“

Das klingt sehr abstrakt, aber in dem Artikel steht noch mehr. Er handelt davon, dass Gewohnheiten vollautomatisch ablaufen können, wenn sie nur ein passendes Zeichen bekommen. Wer diese Methode kennt, fällt nicht mehr darauf herein. So ist das bei allen Tricks und Täuschungsmanövern. Sie haben eine klare, unverwechselbare Handschrift, auch weil sie zu oft wiederholt werden. Und das Universalmittel zu ihrer Lahmlegung sind immer gute Informationen. Im Internet gibt es viel zu viele davon, also muss man die wichtigsten auswählen, überprüfen, analysieren und bewerten. Fehler macht Jeder, aber das darf nicht absichtlich geschehen. Und dafür gibt es hier viele realistische Beispiele, in allen Bereichen. Das sind 45 Kapitel (Kategorien). Ergänzungen sind immer möglich, aufgrund persönlicher Erfahrungen. Insgesamt kann das ein Motor sein, um die Welt dort zu verändern, wo es seit Jahrzehnten nicht geschieht, und das hat immer Ursachen, die mit zulässigen Methoden erkennbar sind.

Kürzlich habe ich mir selbst gedrehte Filme von 1993 angeschaut. Die Bilder sind 29 Jahre alt, aber sie zeigen mehr Details als das Gedächtnis speichern kann. Die vielen Veränderungen, auch die überflüssigen. Also die Fehler, die bei der Planung großer Projekte gemacht wurden. Am angenehmsten ist die nostalgische Perspektive, das Zurückträumen in eine Zeit, die längst verschwunden ist. Die Egerquelle im Fichtelgebirge. Der erste Besuch in Thüringen, das vorher nicht betreten werden konnte, bis zur Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten. Das hat viele Wunden geschlossen, aber nicht alle. Außerdem ein Spaziergang im „Höllental“, im romantischen Frankenwald, die natürliche Grenze zu Bayern. Seit 30 Jahren sind die Grenzen weit offen, leider nicht nur für gute Nachrichten. In München hört man den thüringischen Dialekt überall, aber nicht ständig. Die Ossis erzählen gern, und man hört ihnen gern zu. Wenn dann noch Fragen bleiben, hilft jede Suchmaschine im Internet. Und Vergleiche zwischen vorgestern und heute. Den Rest erledigt die Zeit, die immer vorwärts will. Im Rosenkavalier heißt es: „„Die Zeit, die ist ein sonderbar‘ Ding. Wenn man so hinlebt, ist sie rein gar nichts. Aber dann auf einmal, da spürt man nichts als sie. Sie ist um uns herum, sie ist auch in uns drinnen. Manchmal steh‘ ich auf mitten in der Nacht und lass‘ die Uhren alle, alle stehen. Allein, man muss sich auch vor ihr nicht fürchten. Auch sie ist ein Geschöpf des Vaters, der uns alle erschaffen hat.“

Den „Rosenkavalier“ hat Richard Strauss (1864 – 1949) komponiert. Auch die monumentale „Alpen-Sinfonie“. 1982 hat Herbert von Karajan das in ein faszinierendes Erlebnis verwandelt:

https://www.youtube.com/watch?v=GRBpFbgIQ0I

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