16.5.2021. Seit den Siebziger Jahren gab es einige Krisen. Vorher brachte das Wirtschaftswunder viel Geld in die leeren Kassen nach dem Zweiten Weltkrieg, dann kamen immer mehr Ansprachen und die Talk Shows, mit den gleichen Gästen und den gleichen Sprüchen. Natürlich ist dabei auch viel Wasser im Rhein geflossen, vom Bodensee bis zur holländischen Nordsee. „Es wurde bereits Alles gesagt, aber noch nicht von Jedem.“ (Karl Valentin). Da wird es erfreulich, wenn man in alten Büchern blättert oder sich Weltkarten anschaut, die vor zweitausend Jahren entstanden sind. Auf einem Blatt sieht man nur die Mittelmeerländer und China, weil mehr nicht bekannt war. Es kommt also immer auf den Standort und das Wissen des Zeichners an. Und in beiden Machtzentren gab es damals viele Forscher und Entdecker. Im 3. Jahrhundert v. Chr. enstand die Bibliiothek von Alexandria. Sie war die bedeutendste Büchersammlung ihrer Zeit. In dem Monumentalfilm „Cleopatra“ wird erklärt, dass Cäsar (100 – 44 v. Chr.) den Brand und die Zerstörung der Bibliiothek verursacht habe. Auch spätere Termine werden genannt. Oder das nachlassende Interesse daran, eine derart umfangreiche Büchersammlung zu finanzieren.
Heute spielt das keine Rolle mehr. Das Universalwissen ist elektronisch frei zugänglich, wird aber nur von Experten oder Gruppen genutzt, an Universitäten oder in großen Firmen. Fast Jeder besitzt ein Smartphone und tippt ständig darauf herum, vor Allem die neuesten technischen Rekorde sind ein heißes Thema. Das Verbreiten von Nachrichten und Halbwahrheiten. Weil es so einfach ist. Bundepräsident Steinmeier meinte aber nur die regierenden Politiker. Die sind zahlenmäßig nur eine kleine Minderheit. Aber sie bewegen viel Geld und Macht, oft gar nicht besonders klug, lösen damit aber Katastrophen und Ungerechtigkeiten aus. Die Smartphoniker sind eine große Mehrheit, haben aber meist nichts zu sagen. Sie sind beweglich, auch dort, wo sie nicht hingehören. Das erzeugt keine Erfolge, sondern nur ein großes Rauschen in den Überseekabeln, das zwar immer leiser wird, aber Informationen durch die Welt jagt, die in keiner Bibliothek mehr Platz haben und auch nicht auf gezeichneten Weltkarten. Schon vor zweitausend Jahren gaben sie nur einen Bruchteil der Welt wieder. Die Lückn wurden geschlossen durch Forschungs-Schiffe, Flugzeuge und Satelliten. Aus dem Weltraum kann man längst einzelne Häuser erkennen und natürlich auch Landschaften und Städte. Doch wer nutzt das?
Das ist die wichtigste Frage, auch für die Zukunft. Die Daten der Vergangenheit und Gegenwart, wenn man sich auf die Hauptsachen beschränkt, sind das Fundament für eine gezielte Projektplanung. Also für Pläne, die sich nicht beim näheren Hinschauen als Seifenblasen zeigen. Man kann nicht in einem kurzen Text das Alles ausleuchten, aber in kleinen Schritten der Hauptsache näher kommen. So funktioniert auch das Lernen der Kinder. Ein kleiner Horizont erweitert sich immer mehr. Fehler passieren, aber die Zeit arbeitet kräftig dabei mit. Das alte Lied, „Man müsste noch mal Zwanzig sein“, ist kein Wunsch für Jeden, der den Fortschritt will. Und eine lebenswertere Welt. Aber es hört sich trotzdem gut an. Der alte Willy Schneider (1905 – 1989) sang das schon 1953:
https://www.youtube.com/watch?v=TSo5qHg-s_M
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