22.5.2021. Erfolge, die nur Eintagsfliegen sind und dann schnell verschwinden, sind meistens oberflächlich, aber nicht immer. In der belanglosen Alltagsmusik gehört es dazu. Bei Politikern auch und bei erfolglosen Produkten. Teure Werbung hilft da nicht, sondern nur eine Qualität, die nicht Jeder nachmachen kann.
„Das gibt’s nur einmal und kommt nicht wieder.“ Das Lied ist schon seit 1931 bekannt und nicht vergessen. Keine Ausnahme, aber auch nicht alltäglich. Denn Berühmtheit muss nicht ewig dauern. Zwischen 800 v. Chr. und 700 n. Chr. beherrschte das römische Weltreich große Teile von Europa, ging dann aber unter.
Von Archimedes (287 – 212 v. Chr.) ist ein einziger Satz lebendig: „Gebt mir einen festen Punkt, und ich hebe die Welt aus den Angeln“ Er meinte einen Punkt außerhalb der Erde, überschätzte sich aber. Andere physikalische Überraschungen gelangen ihm. Man findet sie in jedem Lexikon.
Der Gedanke, die Welt aus den Angeln zu heben, war immer weit verbreitet, ist aber nie gelungen. Er klingt ein wenig nach Größenwahn und wird auch oft so verwendet. In Kriminalfilmen zum Beispiel. Seit 1962 beschäftigen sich damit Kinofilme über den Superagenten James Bond. Ihm gelingt es immer, große Menschenmassen zu jagen und zu besiegen. Die Filmtricks wurden dabei so übertrieben, dass die Zuschauer auch darüber lachen konnten. Allerdings wiederholten sich viele Details so oft, dass sie langweilig wurden.
Eine ganz andere Variation des Themas hat die Elektronik geschaffen. Hier sind der Phantasie noch lange keine Grenzen gesetzt. Mit harmlosen Kinderspielen fing das an. Seit Jahren sind die Spielräume größer geworden. Das Internet ist mittlerweile ein eigenes Universum, auf das die meisten Zugriff haben, aber andererseits von Firmengeheimnissen gebremst werden, die nicht öffentlich bekannt werden sollen. Leichtsinnig werden die Teilnehmer, wenn sie sich auf die nicht vorhandene Anonymität verlassen. Das Programm TOR läuft über zahlreiche Stellen, die sich ständig ändern und wurde bisher technisch nicht geknackt.
Solche Grenzen lassen sich auf Umwegen öffnen. Wer teilnimmt, hinterlässt noch ganz andere Spuren. Durch die Mitteilung seiner Lieblingsthemen, geographische Details und Fachkenntnise, die Hinweise auf bestimmte Berufe sind. Erst kürzlich wurden wieder einige unbekannte Skandale entschlüsselt. Die Beteiligten hielten sich für unsichtbar, aber der Irrtum hatte Folgen für sie.
Ein Geheimnis ist dann keines mehr, wenn mehr als eine Person davon wissen. Auch das wird unterschätzt. Wenn die Biergärten jetzt wieder öffnen, dann rauscht nicht nur der Alkohol, sondern auch die Ohren. Dass man miteinander spricht, wird wieder normal. Es bleibt erstaunlich, wie viele Geheimnise dabei verbreitet werden, nur weil Schwätzer nicht auf ihre Wortwahl achten. Selbst Dementis und falsche Informationen können das Gegenteil bedeuten. Man muss nur die Vokabeln dieser Sondersprache lernen, aber dazu gehört auch eine Naturbegabung.
Genau so wie bei der Symbolik. Eine uralte Bildersprache, die fast zweitausend Jahre lang nicht entziffert werden konnte. Das gelang erst Jean-François Champollion (1790 – 1832), bei den ägyptischen Hieroglyphen.
Auf einer Karikatur sieht man zwei Manager im Geschäftsanzug, die sich herzlich lachend die rechte Hand schütteln. Die linke Hand bleibt hinter dem Rücken versteckt. Dort umklammern sie beide ein Messer.
Mit solchen Methoden landet Jeder in der Sackgasse, auch wenn es lange dauert. Denn die Informationen darüber vermehren sich schneller als ein Sekundentakt. Archimedes` Satz über die Hebelwirkung ist alt, aber wird immer noch erwähnt.
„Das gibt`s nur einmal“, stimmt also nicht, aber die Musik ist immer noch beliebt.
Lilian Harvey sang das 1931, bei einer sieben Minuten langen Kutschenfahrt durch ein Wien, das nur im Studio existierte, aber sehr lebendig ist:
https://www.youtube.com/watch?v=yUu5o2louRU
.