4.7.2021. Dass heute Sonntag ist, bedeutet meistens nur einen Tag mit mehr Freizeit. Viele Jahre war das aber untrennbar mit der Kirche verbunden. Mindestens mehr Nachdenklichkeit sollte der Ausgleich für den Alltagslärm sein. Diese Gedankenverbindungen sind fast verschwunden, nur von selbst mischen sie sich ein. Die römische Kirche hat genug eigene Probleme.Vor Allem mit ihren Finanzen, die ein römischer Journalist ganz genau durchleuchtet hat, obwohl es sich jahrhgundertelang um eine strenge Geheimsache handelte. Ein ungewöhnlicher Fall, verknüpft mit dem Namen Gianluigi Nuzzi, dem hier bereits zehn Artikel gewidmet sind:
https://luft.mind-panorama.de/?s=Gianluigi+Nuzzi&x=19&y=8
Die wichtigsten Fragen sind geklärt, aber offen bleibt, warum die Kirche sich überhaupt so sehr in weltliche Finanzgeschäfte vertieft hat. Sie hat ganz andere Aufgaben, über deren Erledigung auch eine große Unzufriedenheit herrscht. In einem Weltkonzern, den es auf allen Kontinenten gibt. Die Presse schreibt offen: „Im Vatikan müssen sich ein einflussreicher Kardinal und neun weitere Verdächtige wegen mutmaßlicher finanzieller Vergehen vor Gericht verantworten. Die Vorwürfe reichen von Amtsmissbrauch über Geldwäsche, Betrug und Unterschlagung bis hin zu Korruption. Schon im letzten September hatte Papst Franziskus den Vorsitzenden der Abteilung für Seligsprechungen wegen des Verdachts entlassen, Geld aus Wohltätigkeitsfonds für Verwandte abgezweigt zu haben. Hintergrund ist ein missglückter Immobiliendeal im Londoner Stadtteil Chelsea, der in den Jahren 2018 und 2019 über die Bühne ging.“
Was da jetzt noch Alles herauskommt, wird noch breit getreten und durch die Öffentlichkeit gezerrt. Eine Frage bleibt trotzdem: Warum hat der Vatikan eine eigene Rechtsprechung? Warum werden hier nicht die vielen allgemeinen Staatsanwälte und Gerichte aktiv? Der Grund: Der Petersdom ist die Zentrale eines eigenen, selbständigen Staates. Die Vatikanbank befindet sich direkt neben den Privaträumen des Papstes. Eine derartige Nähe ist weltweit einmalig und für Staatspräsidenten auf der ganzen Welt verboten, damit nicht zu viel durcheinander gerührt wird. Es ist unvermeidlich, dass das Konkordat, der alte und längst nicht mehr zeitgemäße „Staatskirchenvertrag“ zwischen dem übergeordneten Nationalstaat und einzelnen Glaubensgemeinschaften jetzt überprüft und verändert werden muss. Es darf in keinem Staat zusätzliche Parallelregierungen geben, die gleichzeitig, innerhalb eines einzigen Landes, eigene Gesetze beschließen, außerdem ihre Einhaltung überwachen und Verstöße bestrafen. Die deutsche Verfassung erlaubt nur dem Gundgesetz, die Maßstäbe für alle sonstigen Gesetze zu bestimmen. Der Staat selbst und seine Mitarbeiter sind streng daran gebunden. Die Beamten haben, von Anfang an, ihren wichtigsten Diensteid darauf geschworen, sie riskieren also bei allen Verstößen ihre berufliche Existenz und dürfen auch keine anderen Regeln zulassen.
Mit dem Glauben hat das Alles nichts zu tun. Er ist Privatsache, in die sich Niemand mit Forderungen oder Vorschriften einmischen darf. Alle Weltreligionen haben einen ernst zu nehmenden Mittelpunkt. Sie beeinflussen auch die Kultur, also die Gedankenwelt, dürfen dabei aber keinen Druck ausüben.
Jeder findet seine eigenen Schwerpunkte oder hat das Recht, sich davon völlig fern zu halten. Als Jugendlicher habe ich die Welt der großen Musik entdeckt und immer gründlicher erforscht. Dabei hat sich ein Thema verstärkt. Es ist nicht mehr wert als alle Anderen, kann aber das ganze Denken beeinflussen, genau so wie die Politik, die Ökonomie und alle anderen vierzig Kapitel dieser Webseite. Gedanken sind an keinen festen geographischen Ort gebunden, und kein konkreter Platz kann sie für sich besetzen und vereinnahmen. Die Geheimnisse der Mythologie, der Symbole, der Tiefenwirkung und der universalen Wirkung findet man im Werk von Richard Wagner. Es ist grenzenlos, lässt sich aber genau erklären. Es ständig zu erwähnen, bringt Nichts und ändert auch nicht die Realität. Aber ein Ausblick ist es, auch am Sonntag, auf keinen Fall der einzige. Doch die Hinweise und Spuren findet man überall, oft nicht sehr deutlich. Das ist auch richtig, weil Freizeitvergnügen ganz anders ablaufen und dabei offen sind für Jeden.
Das Vorspiel zu „Parsifal“ enthält das Alles, wie eine Zusammenfassung. Dazu sieht man ein geheimnisvolles Bild: Eine unbewohnte Felsenschlucht. Einen Fluss, auf dem drei Boote zu einem Horizont fahren, der nur aus Licht besteht. Vor ihrem Ziel stehen zwei riesige Wächter aus Stein, die mahnend ihre Hände heben. Die Weiterfahrt ist nicht für Jeden gedacht, aber das Tor ist weit offen:
https://www.youtube.com/watch?v=8k41D9por6c
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