Ausgerechnet Bananen

23.8.2021. Zum Ende der Grundschulzeit endete auch die Pflicht, ständig in einem Klassenzimmer herumzusitzen. Die Nachbarskinder verschwanden gleichzeitig als Spielkameraden, mussten sich für Berufe und das Geldverdienen entscheiden . Sie  begannen eine erste Lehre als Bäcker oder Fabrikarbeiter, wenn sie dafür Spezialkenntnisse brauchten. In einem Arbeiterviertel sorgte sogar die Anmeldung auf einem weiterführenden Gymnasium deshalb für Ängste vor dem Unbekannten. Doch mit einem Schlag verschwanden auch die Schlägereien auf dem Pausenhof, weil die neue Schule sofort darauf mit einem Rausschmiss der Beteiligten antwortete. Außerdem erweiterten sich die Wissensgebiete. Nicht nur Chemie, Geschichte und Geographie waren die erste, viel zu langsame  Vorbereitung auf ein gründliches Studium an der Universität. Deren Überfülle an zeitlichen Freiheiten, die großzügige Selbständigkeit waren eine Herausforderung, also wieder eine Verunsicherung, weil die ganze Erziehung vorher,  meistens sich auf die Befehle eines angeordneten und dann mit Zensuren bestraften Gehorsams beschränkte. Die plötzlich angebotene Freiheit war zu viel für solche Studenten, die auch noch bemerkten, dass die gleichaltrige Konkurrenz in den Hörsälen und am offenen Arbeitsmarkt immer größer wurde, die guten Arbeitsangebote aber langsam schrumpften. Viele sprangen dann einfach ab und landeten auf dem rollenden Trittbrett bereits fahrender Züge, mussten sich anpassen, wollten aber trotzdem, am liebsten  auf hoch bezahlte Führungspositionen.

Bis vor dreißig Jahren blockierten strenge Beamte die appetitlichsten Plätze. Ich habe selbst erlebt, dass dabei keine überdurchschnittlichen Fähigkeiten den beliebten Marsch nach ganz oben anführten, sondern Juristen. Damals eine besonders wichtige Gruppe, die sich überall einmischte und dicke Gesetzbücher im offenen Büroschrank ausstellte, damit jeder Besucher sofort wusste, wer die großen Entscheidungen traf oder genehmigte. Das war ein schwerer Fehler, denn engstirnige Rechthaberei dabei war auch die oberste Richtschnur. Ideen oder sogar wertvolle finanzielle Betriebsgewinne wurden weniger ernst genommen. Deshalb brauchten staatliche Unternehmen, die Behörden, eine immer höhere staatliche Unterstützung (Subventionen) und wurden dabei immer schwerfälliger und unbeweglicher. Die unbezahlbare Belohnung bekamnen sie mit einer lebenslangen Garantie, dem Schutz vor Kündigungen. Die sind aber unvermeidlich, wenn der Zustand der Organisation sich gefährlich verschlechtert.

Stürmische Bewegung gab es erst mit selbständigen, privaten Modellen wie der Aktiengesellschaft. Gekauft wurden Aktien meistens von mutigen Privatfinanziers, die damit das Risiko oder das Recht hatten, bei den wichtigsten Entscheidungen der obersten Etage mitzubestimmen oder sie zu verhindern. Danach flogen ganze aufgeblasene Führungsebenen einfach heraus. Besondere Fähigkeiten sollten mit Vorrang gefördert werden. Zu oft wucherte dann jedoch nur ein wild wachsendes Gestrüpp, dessen Nahrung „Vitamin B“ war, also Beziehungen und Netzwerke, die  nur dem Füllen eigener Taschen dienten. Bestechung ist dabei immer verboten, das Angebot oder Einstecken finanzieller Vorteile, aber die verdorbenen Pflanzen wucherten wie Sumpfgebiete auf tropischen Kontinenten, zum Beispiel in Südamerika. Dort bekamen manche Staaten den Spitznamen „Bananen-Republiken“. Denn sie gaben, für Milliarden Belohnungen,  ihr staatliches Recht auf Genehmigungen ab, zum Beispiel zum Anbau von großen Bananen-Plantagen, Die Staaten mussten danach  sogar den Wünschen ausländischer Großkonzerne gehorchen, die eigene Syteme aufbauten. Mit eigenen Firmen, deren Millionen-Verdiensten und eigenen Ordnungs-Abteilungen, die wie selbständige Staaten funktionierten, innerhalb der offiziellen Staatsapüarate oder sogar parallel, gleichzeitig.

Das hatte eine Wunderwirkung. Die einzelnen Staatsgrenzen gab es zwar immer noch, auf den geographischen Weltkarten. Aber sie wurden geräuschlos überwunden und abgebaut durch internationale Gemeinschaften. Das ist erst einmal auch notwendig, weil der gesamte Welt-Handel sonst gar nicht funktioniert, der Austausch und Verkauf von Waren. Aber die Beteiligten wurden nicht durch freie, politische  Wahlen ausgesucht, sondern entwickelten ein Eigenleben. Berühmt wurden dabei die auffälligsten Aktionen. Mehrmals erwähnt wurde schon  das Stichwort „Wirecard“, zu dem es hier schon über 60 Artikel gibt:

https://luft.mind-panorama.de/?s=wirecard&x=21&y=11.

Die Liste solcher Stichworte ist grenzenlos, deshalb hier nur der allgemein bekannte Hinweis: „Wirecard“ war ein betrügerisches Finanz-System auf höchster Ebene. Wikipedia-Zitat: „Wirecard bot ausgeklügelte Lösungen an, für den elektronischen Zahlungsverkehr,  Die Tochtergesellschaft „Wirecard Bank AG“ hat auch eine deutsche Banklizenz, ist also weltweit aktiv. Erst im Juni 2020 gestand Wirecard ein, dass offizielle, bilanzierte Vermögenswerte von über 1,9 Milliarden Euro nicht zu belegen sind, nachdem die Wirtschaftsprüfer Ernst & Young das Prüfungs-Testat für die Bilanz einfach verweigert hatte. Deshalb trat der langjährige Vorstandsvorsitzende Markus Braun zurück. Er wurde später unter den Vorwürfen des vorsätzlichen, bandenmäßigen  Betrugs, der Vortäuschung  von Einnahmen und wegen Marktmanipulation festgenommen. Wirecard galt im Vorgehen gegen kritische Journalisten  und Konkurrenten als aggressiv: Die Anwälte des Konzerns meldeten sich schon bei Kleinigkeiten: Manche kritischen Beobachter sollen überwacht und beschattet worden sein.“

Wie gesagt: Das alles wurde weltweit immer wieder,  oft durchgekaut, und die Firma ist nur ein einzelnes Beispiel. Schlechte Nachrichten sind das gar nicht, weil sie unvermeidbare Folgen haben. Das wiederum ist Aufgabe der Juristen, auf die dabei auch Niemand verzichten kann. Außerdem ist  es die Sache der staatlichen Ermittler, bei der Polizei und  deren Mitarbeitern. Und die Aufgabe von vereidigten Gerichtsgutachtern. Ganz neu entwickelt sich das längst vorhandene Internet, weil es Informationsquellen hat, die Jeder auswerten kann. Zur Zeit gibt es da noch Informationslücken, aber das Interesse wächst.

Die bereits erfolgreiche Aufklärung des Wirecard-Skandals, mit seinen vielen Einzelheiten, ist dafür ein praktisches Beispiel. Automatisch löst das  Vergleiche aus, also die Lösung vergleichbarer Rätsel. Das ist genau die Methode, mit der ich hier arbeite, weil sie nicht an Einzelfällen stecken bleibt. Viele Artikel beweisen das, und ein paar dieser Themen stehen direkt unter diesem Text. Niemand wünscht sich Fälle wie „Wirecard“, aber sie werden immer schneller durchsichtig. wenn das tatenlose Wegschauen nachlässt. Denn wenn Keiner sich darum kümmert, wird es noch schlimmer. Ein Einzelner kann dabei gar nichts  erreichen, aber er bleibt nicht allein. Immer wichtiger wird dabei die Beachtung von ganz anderen Grenzen: Das Recht auf Meinungsfreiheit, Informationsfreiheit und der Schutz der vom Grundgesetz garantierten Pivatsphäre. Auch das ist ein Prinzip dieser Webseite.

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