Bartok – Nana Mouskouri

5.12.2015. Gestern zu später Stunde, hörte ich Bela Bartoks „Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta.“. Es ist eine sehr düstere Komposition, voller Melancholie und Depressionen. Aber sie wirkt wie das elektrische Prinzip von Plus und Minus. Man wird sehr still und nachdenklich beim Zuhören, und es entfalten sich gute Gedanken und Ideen. Das Werk spielt unter anderem mit den Regeln des feierlichen Kirchenchorals und zitiert sogar aus Léhars Operette „Die Lustige Witwe“ den berühmten Gassenhauer, „Da geh ich ins Maxim“, allerdings als dissonante chromatische Variation, wie eine Gespenstermusik.

Am Nachmittag vorher gab es mehrere angenehme Überraschungen. Dazu gehörte der Auftritt eines deutschen Gospel-Chores im Untergeschoss der Verkaufsläden am Stachus. Auf die Frage, ob die Sänger aus Harlem in New York wären, sagte ein Mitwirkender, „Nein, wir sind aus Neuperlach, New Perlach.“ Das ist ein besonders hässliches Wohnungsviertel im Münchner Süden, was  aber über die dort lebenden Menschen gar nichts aussagt. Der Chor sang mit perfektem New Yorker Dialekt, bewegte sich rhythmisch so wie man es aus Gospel-Dokumentarfilmen kennt. Und  kein einziger farbiger Sänger war dabei. Was ja auch keine Rolle spielt, wenn die Weißen die Musik der dunkelhäutigen Mitbürger in vollkommener Weise einstudieren und interpretieren. .

Vor einer halben Stunde traf ich „zufällig“ den Manager von Nana Mouskouri. Nein, es war nicht das Original, sondern die Münchner „Nana“ ist eine Deutsche, die der echten Mouskouri sehr ähnlich sieht. Ich habe sie nur ein einziges Mal bisher erlebt, aber da sang sie – nach dem persönlich Eindruck – noch besser als das Original, mit einer Stimme, die genauso und noch eindringlicher von den „Weißen Rosen aus Athen“ erzählte, als  man es von den Studioaufnahmen der berühmten Griechin kennt. Der Herr, der gerade mit mir sprach, übergab eine Visitenkarte der „deutschen Nana“, für die er auch auf Facebook eine eigene Seite eingerichtet hat. Jetzt sucht mal selbst!

Nana

Zum Ausklang noch einmal der Hinweis auf  Béla Bartoks „Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta“. Hier kann man das hören:

https://www.youtube.com/watch?v=rFsvgYmSDeM

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