17.5.2022. Die wichtigsten Stimmen aus Berlin wiederholen es täglich: Alles wird teurer. Das Wichtigste fehlt: Muss das sein? Das Publikum sagt nichts dagegen, und es wählt die Verursacher. Der Investitionsbedarf, der Drang, mit fremdem Geld um sich zu werfen, hat ein paar Ursachen: Überflüssige Kosten, die Niemand kontrolliert. Projekte, die Niemand braucht. Unfähige Einsatzleiter, die nicht richtig hinschauen. Auf Null lässt sich Vieles gar nicht herunterfahren, aber selbst der Abfall ist teuer, wenn er weg soll. Und das geklaute Geld fehlt denen, die es dringend brauchen, für ein ganz normales, bescheidenes Leben. Weinen wird dabei immer seltener, denn auch das kostet Kraft. Energie, die in der heißen Luft einfach verpufft. Geld verleiht Macht, die sich in Allmachts-Phantasien hineinsteigern kann, in Parallelwelten mit eigenen Gesetzen, wie ein Rausch, der außer Kontrolle gerät und oft sogar bezahlt wird. Doch es gelten nur die kosmischen Universalgesetze, die es seit der Entstehung des Universums gibt. Mehr dazu findet man in dem Kapitel „Die Gesetze der Mystik“, nicht weit vom Kapitel „Die Gesetze der Ökonomie“. Wer sie nicht beachtet, geht unter, auch nach vielen Jahren mit hohen Erfolgsbeweisen in der Geschäftsbilanz. Materieller Reichtum ist eine äußerliche Kategorie, hinter der Oberfläche steckt oft gar nichts. Nur die Entfesselung der menschlichen Abgründe.
Das ist gewöhnungsbedürftig, aber sachlich richtig. „Die stärkste Energie der Welt“ ist die Magie. Mit Wahrsagerei hat das nichts zu tun, auch damit kann man Geld verdienen. Mehr dazu findet man im Kapitel „Meditationskarten. Tarocchi“, das aber auf Schwindeleien keinen Wert legt. Ein Architekt vom Mittelmeer saß einmal zusammen mit mir in einem seiner Münchner Vorzeige-Projekte, einer beliebten Gaststätte mit Preisen, die jeder Normalverdiener bezahlen konnte. Natürlich sprachen wir auch über seine Heimat. „Italien“ ist hier ein eigenes Thema, mit 117 Beiträgen. Ich stellte ihm eine Frage, deren Antwort überall im Internet zu finden ist. Es ging um die innere Organisation seines Staates. Nach zwei Minuten war das erledigt, ohne Verärgerung, aber wieder war das Mikrofon eines Smartphones eingeschaltet. Danach habe ich ihn niemals mehr wiedergesehen. Das war kein Einzelfall, ist aber trotzdem sehr schade. Denn jedes gute Gespräch kann gute Wirkungen auslösen, wenn die richtigen Zuhörer dabei sind. Es ist kein Pech, wenn das nicht immer klappt, aber unvermeidlich, wenn man in eine zufällige Tischrunde schaut. Durch den Beruf kommt es immer zu ungeplanten Treffen, und meistens ist das empfehlenswert. Dann kennt man sogar mehr Leute als umgekehrt. In Münster waren das die Fahrer unserer Transportautos, deren Dienstpläne ich geschrieben habe, aber nur nach einer Einigung mit den Betroffenen, die ohne offene Gespräche gar nicht möglich ist.
Sonst ergeben sich Falschbewertungen, deren Verbreitung sehr beliebt ist. Informanten lügen dann, wenn sie damit Geld verdienen. Viel ist das nicht, stachelt aber an. Der Stammgast einer Diskothek erzählte mir einmal, dass er dafür teure Kleidung spendiert bekam. In seiner Jacke war ein Smartphone mit Alarmknopf und einer Direktverbindung zur Polizei. Wer sonst noch zu seinem Kundenkreis gehörte, war uninteressant, aber der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Hauptsache ist nur, dass die allgemeine Kriminalitätsziffer abstürzt, bis zu dem möglichen Minimum.
In Richard Wagners „Meistersingern“ geht es um den Alltag in Nürnberg, vor 500 Jahren. Doch das Stück ist voller Abgründe, die man nur tief unter der Oberfläche findet. Ein gedankliches Zentrum gibt es in dem „Wahn-Monolog“, des Schusters Hans Sachs: „Wahn! Wahn! Überall Wahn! Wohin ich forschend blicke, in Stadt- und Weltchronik, um den Grund zu finden, warum gar, bis aufs Blut die Leute sich quälen und schinden, in unnützer, toller Wut? Hat keiner einen Lohn noch Dank davon, hört auch nicht sein eigenes Schmerzgekreisch,wenn er sich wühlt ins eigene Fleisch. Jetzt schauen wir, wie Hans Sachs es macht, dass er den Wahn fein lenken kann, ein edleres Werk zu tun: Denn lässt er uns auch nicht ruhen, selbst hier in Nürnberg, dann sei es, für solche Werke, die nie ohne einigen Wahn gelingen.“
Der beste Wagner-Dirigent war Wilhelm Furtwängler. Hier leitet er das Lohengrin-Vorspiel
https://www.youtube.com/watch?v=H6WRoOzQP48
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