17.12.2021. Die große Italien-Begeisterung begann 1963. Die römische Regierung hatte zu viele arme Menschen südlich von Neapel, und die wanderten gern aus, schickten aber regelmäßig Geld aus Deutschland. Das wurde auch vom italienischen Staat gebraucht, und es gab dann keine politische Unruhe. Die ersten Gastarbeiter in der Kleinstadt (25.000 Einwohner) an der holländischen Grenze, sorgten für Aufsehen, weil sie ganz anders aussahen, mit schwarzen Locken und braungebrannten Gesichtern. Als ob sie den ganzen Tag am Badestrand liegen.
Aber das war der größte Irrtum. Sie mussten körperlich hart arbeiten, an Arbeitsplätzen in Fabriken, die kein Deutscher wollte. Ihre Familien ließen sie, zuerst aus Sparsamkeit, in der alten Heimat zurück. Aber sie wollten nicht einsam sein. Als Jugendlicher bemerkte man schnell, dass sie Anschluss suchten, aber Niemand sagte damals, warum. Das Wohnviertel war vier Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, dort bekam man gar nichts mit. Nur, wenn man im Sommer selbst durch die Stadt lief. Ein Klassenkamerad fragte mich damals, „Kommt du heute Abend auch zum Stadtpark?“ Ich wusste gar nicht, was er meinte, erst nach dem Umzug in die nächste Großstadt Münster, ab 1971. Dort gab es keine neugierigen, immer wachsamen Nachbarn. Und das ganze Leben entwickelte sich so wie es auch richtig war. In Münster gab es viele Einwanderer, aus Italien, Äthiopien und Arabien, die froh waren, dass sie nicht ständig beobachtet wurden. Und im deutschen Grundgesetz, der Verfassung, wird das Recht auf eine ungestörte persönliche Privatsphäre garantiert, Das ist auch ein Leitmotiv dieser Webseite, die sich oft mit ungelösten Kriminalfällen beschäftigt, die auch den Profis noch gar nicht aufgefallen sind. Die Lösungsmöglichkeiten sind nicht schwer und werden hier offen erklärt, aber sie sind offensichtlich nicht überall bekannt.
Erst im Sommer 1980 kam es zum ersten Italien-Urlaub, aber nicht am Badestrand, sondern beim genauen Kennenlernen der Bewohner, ihrer Gewohnheiten, finanziellen Möglichkeiten und vor allem der Musik, die unersetzlich ist, auch wenn Richard Wagner dabei die weitesten Grenzen gesetzt und die höchsten Gipfel erreicht hat. 1980 waren die ersten Besuche in Verona, Florenz und Rom. 1981 kam Venedig dazu. Padua. Parma. Pisa. Lerici und Livorno. 1982 noch einmal die westliche Küste. 1983 eine lange Zugfahrt bis Neapel. Und 1984 das letzte Mal, auf einem Campingplatz in Venedig und in München-Thalkirchen. Danach gab es andere Ziele, aber das Thema Italien wurde immer mehr erforscht und vertieft. Hier ist es ein eigenes Kapitel mit 103 Beiträgen. Ein alter Freund vom Mittelmeer sagte gern zu mir, „Du solltest dort Regierungsberater werden.“ Die Antwort: „Auf keinen Fall! Mit den jetzigen Politikern dort rede ich nicht.“ Denn sie sind Menschen wie alle anderen auf dieser Welt und machen deshalb auch Fehler, aber einige sind unvergesslich. Wenn man das Stichwort „Andreotti“ eintippt , in die Such-Funktion, rechts oben auf dieser Seite, versteht man Alles. Ein leuchtender Kontrast ist der Name „Gianluigi Nuzzi“. Der römische Journalist hat ganz genau hinter die dicken Mauern der Vatikanbank geschaut, mit Informationen von engen Mitarbeitern.
Natürlich benutzt er auch das Internet. Im Neuen Jahr wird das die Informationsquelle für viele Skandale, die man mit den Stichwörtern findet: „Wirecard“. „Panama Papers“. „Pandora Finanzen“. Das wird jetzt untersucht und durchgekaut. Ein gutes Signal für die Zukunft, das Jeder rechtzeitig erkennen kann. Wenn es zu spät ist, hilft allerdings Keiner mehr. Auch nicht die besten Freunde und deren viele Mitwisser (Whistleblower). Wer das ernst nimmt, dem kann man auch wieder in die Augen schauen, egal, was vorher war. Die besten Freunde benutzen manchmal Pseudonyme, zu ihrem Schutz im Internet. Doch es heißt auch: „An ihren Taten sollt ihr sie erkennen.“ Und das ist viel wichtiger.
Gute Melodien bekommt man nicht aus dem Kopf. Wenn es dann heißt. „Core ´ngrato“: „Undankbares Herz, warum sprichst du von Liebe? Alles ist vorbei.“ Dann muss dabei nicht eine Frau gemeint sein, sondern die verlorene Heimat Italien. Das Lied beginnt mit dem Ausruf „Catari. Catari“. Das bedeutet Katarina. Wer die Bilderschrift der Symbolsprache übersetzen kann, versteht auch das. Es ist dann kein Frauen Name, sondern ein Land, das man verloren hat. Aber nicht für immer, weil immer auch andere Namen auftauchen. Wer weiß, denn Wunder geschehen immer wieder, nicht nur zu Weihnachten.
Carlo Bergonzi singt, unvergleichlich: „Core ´ngrato“:
https://www.youtube.com/watch?v=oTpZ1ednTmc
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