5.11.2021. Wenn man sich in einem Gebiet gut auskennt, muss die Entdeckung von Neuland nicht unbedingt Freude bereiten. Denn absichtlich übersieht man vorher gar nichts. Und wenn es doch geschieht, hat es manchmal sogar größere Auswirkungen. Giacomo Puccini ( 1858 – 1924) ist unter den italienischen Komponisten besonders beliebt, weil er sehr stark mit Emotionen arbeitet. Die Handlungen sind teilweise sehr realistisch, aber Puccini hat immer etwas für das Herz und die Tränendrüsen anzubieten. Wenn er ein Stück sogar unter Cowboys im Wilden Westen spielen lässt, kann es leicht sein, dass man es viele Jahre einfach links liegen lässt. Und dann reicht ein Hinweis, dass plötzlich Alles ganz anders aussieht. „Das Mädchen aus dem Goldenen Westen“ (La Fanciulla del West) wurde am 10.12.1910 in New York uraufgeführt, ist also ein Spätwerk. Und das hat es in sich. Im Internet gibt es mehrere vollständige Inszenierungen. Jeder kann also selbst diejenige aussuchen, die ihm am besten gefällt. Meistens sieht man eine naturalistische, nicht verfremdete Ausstattung, wie aus einem alten Hollywoodfilm, so wie das auch später, mit einem riesigen Aufwand gemacht wurde. Zu Puccinis Zeiten waren das erst die Anfänge, dafür hat er sich erfreulicherweise in starke Musik hineingesteigert, die man sofort als seine persönliche Handschrift. Hier ist eine Gesamtaufnahme der Wiener Staatsoper, mit Nina Stemme und Jonas Kaufmann:
https://www.youtube.com/watch?v=2pDwwt9JOns
Die Cowboys im Wilden Westen bewachten große Herden von wertvollen Rindern, das wichtigste Nahrungsmittel und Verkaufsobjekt damals, mit den höchsten Umsätzen auf dem Ackerland, in den ersten Jahrzehnten der Vereinigten Staaten (USA). Damals waren auch viele Gangsterbanden unterwegs, die steckbrieflich gesucht wurden („Wanted“) und gern kostenlos einkaufen wollten. In der einsamen Prärie war der nächste Richter weit weg, also schnappten die Farmer einfach zu und hängten die Diebe am nächsten Galgen auf.
Die heutige Justiz hat ganz andere Methoden. Wenn Jemand nicht zahlt, kommt der Gerichtsvollzieher und klebt auf die schönsten Möbelstücke einen „Kuckuck“, ein amtliches Pfandsiegel, das Niemand abreißen darf. Der Besitzer muss sogar dafür haften, dass nichts kaputt geht oder bei den besten Freunden (Amigos) einfach verschwindet. Spurlos sowieso nicht. Für das Thema „Unsichtbare Spuren“ gibt es hier ein eigenes Kapitel. Man findet es sofort, wenn man den Titel eintippt, rechts oben in die Such-Funktion auf dieser Seite. Dann findet man sofort über 50 Artikel dazu. Außerdem weise ich immer wieder darauf hin, dass die Kriminalistik große Wissenslücken hat. Viele ungeklärte Fälle lassen sich relativ einfach analysieren. Die Methoden dafür findet man auch hier, zum Beispiel beim Thema „Elektronik“, mit bisher 704 eigenen Artikeln. Die Beispiele sind leicht verständlich, aber die völlig legalen Methoden unbekannt. Sie bleiben immer streng im Rahmen unserer Verfassung, dem Grundgesetz, zum Beispiel bei den Stichwörtern „Meinungsfreiheit“, „Recht auf Zugang zu allen offenen Informationen (Internet) und „Recht auf Privatsphäre“.
Zu den offenen Fällen gehört auch der NSU-Skandal, der vor zehn Jahren bekannt wurde. Zahllose Kommentare, auch der Angehörigen, beklagen, dass hier viele Fragen noch nicht beantwortet sind. Das bestätigten öffentlich auch der Präsident des Verfassungsschutzes und mehrere Spitzenpolitiker. Andererseits haben Überwachungsmethoden Formen angenommen, die es vorher noch gar nicht gab. Auch dazu habe ich immer wieder Stellung genommen, und Jeder darf gespannt sein, ob sich irgendetwas bewegt. Spuren gibt es in Überfülle, schon seit zehn Jahren. Es muss an der Auswertung liegen, der Bewertung der Einzelheiten.
In diese konkrete Geschichte mische ich mich nicht ein. Und überlasse die Arbeit selbstverständlich denjenigen, deren berufliche oder journalistische Aufgabe das ist. Jeder weiß Bescheid über die Fakten, aber die Unklarheiten sind auch immer noch da.
Den ganzen Tag nur Probleme wälzen muss deshalb Niemand. Und darum gibt es die Cowboys immer noch, in einer angenehmen Form.
„Highwaymen“ sind Lastwagenfahrer auf amerikanischen Fernstraßen, die für die Versorgung der Bevölkerung sorgen. Manchmal ziehen sie sich an wie Cowboys, benutzen aber den moderneren Namen. Hier singen sie „City of New Orleans“. Die Stadt New Orleans als Ziel einer langen Reise mit dem Zug. Im Text heißt es: „Guten Morgen, Amerika, wie geht’s dir? Ich bin weit weg von zu Hause, auf dem Weg nach New Orleans.“. Es könnte auch der Name einer ganz anderen Stadt sein. New York. San Francisco. Gemeint ist: „Das Leben geht weiter, und ich freue mich darauf.“
https://www.youtube.com/watch?v=RnGJ3KJri1g
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