Core ´ngrato: Catari

23.11.2021. „Nabucco“ gehört zu den besten Früh-Werken von Giuseppe Verdi, (1813 – 1901), wurde zum ersten Mal aufgeführt 1842 in Mailand, aber in ganz Italien bekannt ist vor Allem der Gefangenenchor. Va Pensiero: „Flieg, Gedanke, auf goldenen Schwingen. Flieg, setz dich auf Hänge, auf Hügel, O mein Heimatland, schön und verloren! O Erinnerung, teuer und unglücklich!“

Giuseppe Garibaldi (1807 – 1882) gelang mit seinen Freiheitskämpfern 1860 die politische Vereinigung von Nord- und Süditalien. Ihr Schutzherr war König Vittorio Emanuele II. (1820 – 1878). Weil sein Name ein rotes Tuch für seine Feinde war, durfte er bei Demonstrationen nicht benutzt werden. Aber die Abkürzung „Viva Verdi“ konnte Niemand verbieten.

Wikipedia: „Die Oper hat einerseits das Streben des jüdischen Volkes nach Freiheit aus der babylonischen Gefangenschaft zum Thema. Andererseits steht die extreme Selbstüberschätzung des Titelhelden Nabucco (der biblische Nebukadnezar II.) im Zentrum. Nabucco will sich der Handlung der Oper nach selbst zu Gott machen. Er wird daraufhin mit Wahnsinn geschlagen und erst durch die Bekehrung zum Gott der Hebräer geheilt.“

Geheilt wurde 1860 der Staat Italien nicht. Politisch ging Alles in Ordnung, aber ökonomisch ist es immer noch ein sehr bedauerlicher und ungelöster Problemfall. Im Norden regiert die Industrie mit berühmten Autofirmen, Spitzen-Mode, exklusivem Wein-Aber südlich von Neapel dominiert die Landwirtschaft. Für die Arbeiter körperlich anstrengend, dazu die extreme Mittagshitze im Mezzogiorno (Mittagsland). Die niedrigen Konkurrenzpreise bei Orangen und Milchkühen auf dem Weltmarkt sind nicht zu übertreffen. Folge ist eine flächendeckende Armut, auch der Hauptgrund für die Auswanderung nach Nordamerika (USA) ab 1860 und für die Emigration nach Deutschland, ab 1963. Dort fallen die Mittelmeer-Gäste nur durch ihre braungebrannte Haut auf, also Äußerlichkeiten. Die meisten arbeiten in der vergleichsweise preisgünstigen Gastronomie, verkaufen Pizza, Landwein und Milchprodukte, aber eine Verbesserung der Gesamtsituation ist nicht erkennbar. Zu den veränderbaren Ursachen kommt man, wenn man nur das Stichwort „Andreotti“ eintippt, in der Such-Funktion, rechts oben auf dieser Seite. Dann findet man sofort über 20 eigene Beiträge, die an keiner Stelle bei fremden Autoren abgeschrieben wurden.

Möglich war das nur durch die Schließung eigener Informationslücken, auch mit Hilfe des Internets, außerdem bei Reisen, von 1980 bis 1984, durch ganz Italien bis nach Neapel. Weitere Methoden zur Analyse und für realistische Problemlösungen, in allen Bereichen des menschlichen Bewusstseins, werden hier immer offen und leicht verständlich erklärt.

Und wieder gilt die Universalformel: Vergleicht man zwei Messpunkte aus der Vergangenheit und Gegenwart, ergeben sie eine graphische Linie, die nach unten oder nach oben zeigt. Das ist die Zukunft.

Bis dahin bleibt aber die Hoffnung. Am stärksten in den Liedern aus Neapel. Carlo Bergonzi hat sie unvergesslich gestaltet. Zum Beispiel beim „Core ´ngrato“ (Undankbares Herz.) Die beiden ersten Worte richten sich an eine Frau: „Catari, Catari“ (Catarina). Aber gemeint ist eigentlich das Land: „Warum sprichst du so viele liebevolle Worte? Undankbares Herz!“ Die Sehnsucht nach Italien betrifft nicht nur die Einwohner dort, sondern auch ihre Gäste und Freunde. Dem Sänger gelang es, so viel Romantik und Leidenschaft in dieses Lied hinein zu versenken, dass Niemand kalt dabei bleibt:

https://www.youtube.com/watch?v=oTpZ1ednTmc

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