Das aufgeschlagene Buch

11.12.2020. Jeder Tag beginnt wie ein aufgeschlagenen Buch mit leeren Seiten. Ob man aus einem Alptraum erwacht, ist egal. Denn er reinigt die Psyche. Im Normalfall ist Jeder zunächst etwas benommen, damit die Gedanken wieder klarer werden. Wenn man Zeit hat, träumt man herum. Dabei tauchen Bilder auf, aktuelle oder Zeichen aus der Vergangenheit. Auch wer keine Termine hat, kann früh aufstehen und das machen, was er für wichtig hält.

Kürzlich habe ich einem Bekannten geschrieben: „Du hast heute am Telefon gesagt, dass es Dir nicht so gutgeht.  Damit Du wieder besser schlafen kannst, habe ich für Dich ein paar Methoden der Psychoanalyse aufgeschrieben. Es hilft dabei jede Art von Entspannung. Zum Beispiel Dinge tun, an denen  Du Freude hast. Sport. Fotos von Dir selbst. Auftritte von Schlagersängern im Fernsehen. Hemden bügeln. Kochen.  Telefonate mit Deinen besten Freundinnen.  Dann fährst  Du mit Deinem Auto herum und bist stolz darauf, dass Du so einen schönen Wagen hast. Gründliche Autowäsche an der Tankstelle. Zum Flurspiegel sagst Du, dass Du dich gern selbst anschaust. Dann bist Du völlig erschöpft und legst Dich ins Bett.  Wenn Du später wach bist, kommt schon der nächste Morgen.  Viel Spass.“  

Natürlich war das nicht so ganz ernst gemeint, aber die Methode ist richtig. Auch der Arzt Sigmund Freud bat seine Besucher, sich auf eine Wohnzimmer-Couch zu legen. Damit sie sich ungestört entspannten, setzte er sich immer hinter sie, damit sie von seiner Anwesenheit nicht abgelenkt wurden. Dann redeten sie einfach das, was ihnen gerade einfiel. Er erkannte dann Auffälligkeiten, logische Brüche und Sprachfehler. Das waren Hinweise auf eine Störung. Er bat um Wiederholung solcher Sätze. Dabei wurden sie vom Besucher wieder verändert und immer deutlicher. Nachdem sie „verarbeitet“ waren, verschwanden auch die Symptome.

Störungen sind in der gesamten Natur völlig normal. Sturm, Gewitter, Erdbeben sorgen für Katastrophen. Dafür gibt es die bekannten Vorsichtsmaßnahmen, um die Folgen zu dämpfen. Oder akademisch ausgebildete Juristen, die aber auch allgemeine Wissenslücken haben, genauso die hoch bezahlten Gutachter. Beide Berufsgruppen verwenden gern, zur Tarnung, eine unverständliche Experten-Sprache. Wenn man das in verständliches Deutsch übersetzt, kommen oft Belanglosigkeiten und Vermutungen, also Falschbewertungen, dabei heraus. Die charakterlichen Störungen von Führungskräften belasten viele Firmen, aber Niemand wagt es, darüber offen zu sprechen. Deshalb verschlechtern sich auch die Gewinne und Erfolgszahlen, bis hin zu Täuschungsmanövern.

Es ergeben sich daraus pseudo-genaue Statistiken, die falsch sind. Im psychischen Bereich und in anderen Fällen kursieren sogar völlig zusammenphantasierte Zahlen. Denn der variable Spielraum des Speichers im Gedächtnis ist viel größer als vermutet. Die meisten Betroffenen müssen allein damit fertig werden. Das war in der frühesten Vergangenheit immer schon so. Aber die Belastungen für die nicht Betroffenen können schneller erkannt werden. Die vorhandenen Gesetze reichen dafür aus, aber sie werden schlecht durchgesetzt. Vor Allem wegen der allgemeinen Wissenslücken von Gutachtern, auf die sich die Gerichte zu leicht verlassen.

Wenn schon die Störungen einzelner Menschen auch ihre Umgebung, ganze Firmen und Staaten ins Unglück führen können, dann sind Informationen aus dem Internet die beste Lösung, um etwas zu verändern und damit auch bald anzufangen. Die notwendigen, internen Schulungen reichen offensichtlich nicht aus. In der praktizierenden Justiz gibt es viele Wissenslücken, die zu viele falsche Urteile erzeugen. In anderen Berufen gibt es das deshalb nicht, weil die Privatfirmen sonst Pleite gehen. Gewinne und Gehälter fallen dann weg, auch die gut bezahlten Führungsposten.

Am Ende jedes Tags kommt die Müdigkeit, die an keine feste Uhrzeit gebunden ist. Dann hat das zu Beginn erwähnte „aufgeschlagene Buch“ keine leeren Seiten mehr. Die Menge der gesammelten Daten ist überhaupt nicht wichtig. Sie können gelöscht, also vergessen werden. Aber das von Sigmund Freud genau erforschte Unterwusstsein speichert Störungen, deren Ursachen geklärt werden können.

Viele arme Staaten können damit wichtige Erkenntnisse gewinnen, die wertvoll sind für eine bessere Zukunft. Aber auch nur mit staatlichen Regierungen, die das realisieren können, aber es einfach nicht tun. Nur als jederzeit austauschbares Beispiel, schreibt das Wikipedia-Lexikon: „Giulio Andreotti (1919 – 2013)   war, auf verschiedenen Ministerposten an insgesamt 33 Regierungen 54 Jahre lang beteiligt, (zwischen 1945 und 1999) und dabei sieben Mal italienischer Ministerpräsident. In Bezug auf seine lange politische Karriere wird er häufig als Urheber des Satzes zitiert, „Die Ausübung der Macht stört nur denjenigen, der sie nicht hat“.

Nach demokratischen Prinzipien ist es notwendig, dass verbrauchte Regierungen auch rasch abgelöst werden. Geschieht das nicht, geht es dem Staat nicht gut. Und das ist die Gesamtsumme aller Bewohner, nicht nur die einer herrschenden Minderheit. In vielen Staaten ist deshalb die Anzahl der Regierungsjahre, für Spitzenpolitiker stark begrenzt. In Deutschland ist die gern lächelnde Bundeskanzlerin Angela Merkel aber noch immer nicht zurückgetreten, obwohl ihre politischen Falschmaßnahmen oder Unterlassungen Jedem bekannt sind. Sie erzählt lieber austauschbare Dinge, die sich immer gleich anhören, bei jedem Thema. Mittlerweile 66 Jahre alt, regiert sie schon seit 15 Jahren. Das ist viel zu lange. Für die ungelöste Bewältigung aller aktuellen Krisen müssen jüngere Leute an die Macht. Sehr gut geeignete Kandidaten gibt es genug, aber sie haben kein Interesse an kleinkarierten politischen Schachzügigen. Deshalb müssen die Termine für Rücktrittsfristen gesetzlich vorgeschrieben werden, ohne Ausnahme, bei allen betroffenen Personen.

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