28.11.2021. Die tiefsten und ältesten Wurzeln des Glaubens bekommen in der Gegenwart eine immer größere Bedeutung, weil sie beschädigt oder vergessen werden. Selbst Atheisten, die Gott leugnen, leben mit diesem Irrtum Friedrich Nietzsche (1844 – 1900) schrieb „Gott ist tot.“ Aber als er die Matthäus-Passion von Bach (1685 – 1750) hörte, erklärte er, „Jetzt möchte ich am liebsten wieder in die evangelische Kirche eintreten.“ Umgekehrt erging es ihm mit Richard Wagner (1813 – 1883), den er zunächst leidenschaftlich bewunderte, aber plötzlich nur noch als Objekt seines tiefsten Hasses verabscheute. Auf dem gleichen hohen Niveau wie vorher. Die Hintergründe für die Katastrophe findet man in dem Artikel „Nietzsches Absturz“ vom 30.8.21:
https://luft.mind-panorama.de/?s=nietzsches+absturz+&x=9&y=15
Zitat: „Am 3. Januar 1889 erlitt er in Turin einen geistigen Zusammenbruch, mit 45 Jahren. Danach verfiel er innerlich immer mehr, und schrieb zum Schluss nur noch verwirrte, sinnlose Sätze. Angeblich hat Wagner dem behandelnden Arzt dazu einen Brief geschrieben und vermutet, dass die Erkrankung eine sehr persönliche Ursache hatte. Später gab es mehrere Diagnosen, dass Nietzsche – vielleicht – an einer Syphilis litt, einer körperlichen, damals nicht heilbaren Geschlechtskrankheit, die auch das Gehirn angreift. Er erfuhr angeblich sogar von dem vertraulichen Schreiben des Komponisten, aber auch dafür gibt es keine Beweise.“
Ob es nun wirklich einen derartigen, schweren Vertrauensbruch gab, ist nicht geklärt, aber das könnte den plötzlichen, grenzenlosen Hass erklären. Und auch den körperlichen Verfall danach. In Nietzsches Todesjahr veröffentlichte Sigmund Freud (1856 – 1939) sein Jahrtausendwerk „Die Traumdeutung“. Das hätte Nietzsche sicherlich geholfen, seine eigenen Probleme besser zu verstehen. Aber das rettete ihn nicht mehr.
Freud stand der Religion zunächst ablehnend gegenüber und schrieb darüber ein Buch: „Die Zukunft einer Illusion“. Darin erklärte er sie zu einer psychischen Störung, als unerfüllbare Sehnsucht nach dem Paradies., die nur Hoffnungen weckt. Radikaler war Karl Marx (1818 – 1883). Sein Todesjahr war das gleiche wie bei Richard Wagner. Marx schrieb: „Religion ist Opium für das Volk.“ Also nur ein Rausch- und Betäubungsmittel.
Viel weiter kommt man, wenn man tief in die Zeit vor 3.600 Jahren schaut. Dazu erschien gestern der Beitrag „Nabucco 1979 in Paris“ :
Zitat: „Nabucco will sich der Handlung der Oper nach selbst zu Gott machen. Er wird daraufhin mit Wahnsinn geschlagen und erst durch die Bekehrung zum Gott der Hebräer geheilt.“
Der innerlich gereinigte Nebukdnezar führt sein Volk aus der Babylonischen Gefangenschaft. Wikipedia: „So wird eine Epoche der jüdischen Geschichte bezeichnet. Sie beginnt 597 v. Chr. mit der ersten Eroberung Jerusalems und des Königreiches Juda durch den babylonischen König Nebukadnezar II. und dauert bis zur Eroberung Babylons 539 v. Chr. durch den Perserkönig Kyros II.“
Schon lange vorher kam es zum Exodus. Wikipedia: „Die Erzählung beginnt mit der Geburt Moses und beschreibt aufkeimende Konflikte zwischen Israeliten und Ägyptern. Der Auszug wird den Israeliten erst gestattet, nachdem Ägypten von den Zehn Plagen heimgesucht wurde. Er führt durch das Schilfmeer, dessen Durchzug als wunderbares Handeln Gottes beschrieben wird, und weiter in die Wüste des Sinai, wo Gott am Berg Sinai Moses die Zehn Gebote offenbart.“ Moses soll schon zur Zeit des Pharaos Merenptah, also 1.300 Jahre vor Chr., gelebt haben.
Hier handelt es sich also um den ersten Ursprung, die Quelle der großen Weltreligionen. Es gab sie zwar schon seit dem Beginn der Menschheitsgeschichte, vor 2,6 Millionen Jahren. Die Überreste der ersten Menschen wurden in Äthiopien gefunden, dem Nachbarland von Ägypten. Dort entstand auch die erste Hochkultur, mit den allmächtigen Pharaonen als Herrschern. Zunächst haben sie viele Götter verehrt, aber Echnaton respektierte nur Aton, die Sonne, die mächtigste Energie auf der Erde. Gleichzeitig wurde das Alte Testament immer umfangreicher, das 1.300 vor Chr. mit dem Propheten Moses einen gewaltigen Höhepunkt erreichte, der vorhin schon erklärt wurde. Das Erste Gebot lautet: „Du sollst keine anderen Götter haben, neben mir.“
Eines der ganz grossen Geheimnisse der Menschheit kann damit zeitlich genau bestimmt werden. Es gibt noch zahllose andere historische Daten, aber hier geht es um den zeitlichen Übergang vom ersten Glauben an viele Naturgötter, bis zur Wahrnehmung einer einzelnen Energie, die das ganze Universum aufgebaut hat, in vielen unterschiedlichen äußeren Formen.“
Die letzten fünf, kurzen Absätze wurden heute deshalb wiederholt, weil die überprüften Fakten ein Schwergewicht haben, das fast alle anderen Themen hoch überragt, unabhängig vom Raum und Zeit.
Aus der richtigen Perspektive betrachtet, haben sie das inhaltliche Gewicht des Kapitels vom 24.11.21, „Shakespeare Universum“ mit bisher 38 eigenen Kommentaren:
https://luft.mind-panorama.de/shakespeares-universum/
Heute, am ersten Advent, stelle ich wieder eine Weihnachts-Dekoration auf den Tisch. Sie ist äußerlich klein, aber inhaltlich enthält sie Alles, was bisher auf dieser Webseite zu lesen war.