Das geheime Innere der Denkmäler

18,11.2020. Früher war das Erkennungszeichen großer Macht eine teure Garderobe. Viele Sklaven. Und luxuriöse Traumpaläste. Das sind alles Nebensachen und wird viel zu hoch bewertet. Viel wichtiger ist die aktuelle Situation. Die Probleme. Das Klima beim Treffen anderer Menschen. Die Anregung für ein sinnvolleres Leben. Der Verzicht auf Zeitverschwendung. Das Alles kostet gar nichts, kann aber sehr teuer werden, wenn Fehler passieren. Auch ein Autofahrer kann übervorsichtig sein. Dann rammt ihn ein anderer. Auf seinem Grabstein steht, „Er hatte Recht.“ So sinnlos verlaufen auch viele Biographien. Verschwendete Zeit. Verplempertes Geld.

Die Außenmauern mancher Paläste sind ganz schmucklos. Damit sie Diebe abschrecken. Das sollten auch die ägyptischen Pyramiden. Aber Jeder wusste, dass die Herrscher mit vielen Kostbarkeiten bestattet wurden. Darum warteten Grabräuber nicht lange und räumten Alles leer.

Die ägyptischen Pharaonen haben aber viele andere Zeichen hinterlassen, mit denen man ihr ganzes Leben immer genauer rekonstruieren kann. Allein über den Herrscher Echnaton hat das Wikipedia-Lexikon viele Fundstellen zu bieten, die Jeder selbst nachschauen kann. Er regierte von 1351 bis 1336 v. Chr. Fünfzehn Jahre. Vor dreitausend-vierhundert Jahren. Das reicht, nur bei der Wikipedia, um viele, reich bebilderte Seiten zu füllen. Deshalb ist es auch sinnlos, für Details hier Zeit zu verschwenden. Doppelter Fleiß macht oft gar keinen Sinn.

Die ältesten Gebäude waren Wohnungen. Bis zum Ersten Weltkrieg hatten sie meistens individuelle Gesichter. Dann kam 1919 das Weimarer Bauhaus, wie alles Gute, aus Bayerns Nachbarland Thüringen. Wikipedia: “ Das Bauhaus gilt heute weltweit als Heimstätte der Avantgarde der Klassischen Moderne auf allen Gebieten der freien und angewandten Kunst und Architektur. Die Resonanz des Bauhauses hält bis heute an und prägt wesentlich das Bild modernistischer Strömungen.“

Das kann man wohl sagen! Grauer Sichtbeton ohne dekorative Elemente. Wie Schuhschachteln. Seit dem letzten Kriegsende sehen so viele Vororte der deutschen Großstädte aus, als wären sie an einem einzigen Fließband entstanden. Ein junger Architekt sagte vor dreißig Jahren zu mir: „Die Bauherren wollen das so!“ Weil es billig ist, keine teure Projektplanung braucht, sichere Einnahmen garantiert. Die Städte bezahlen das aus Steuern der Allgemeinheit, aber nicht im Sinne der Allgemeinheit.

Nichts Neues ist es, dass ich seit 1976, mit Unterbrechungen, beruflich große Stadt-Immobilien betreut haben, auf deutsch „Unbewegliches“. Das gilt aber nur für die Mauern, drinnen tobt das Leben. Beton und freie Gedanken vertragen sich nicht immer. In riesigen Trabantenstädten herrschen Einsamkeit und Aggressivität. Kriminalität. Keineswegs pauschal, aber für Neubewohner ist es möglich, dass sie Besuch von zwei Zivilpolizisten bekommen, die nur höflich mitteilen: „Sie wohnen jetzt in einem Problemgebiet, das überwacht wird.“ Herzlich willkommen. Noch freundlicher geht es nicht, aber pauschale Verdächtigungen sind verboten. Der gemeldete Wohnsitz spielt auch eine Rolle bei Kreditvergaben durch Banken, bei Ratenzahlungen und größeren Einkäufen, selbst wenn die Dateien gar keine Auffälligkeiten enthalten. Also darf das Speichern gar nicht sein, wird aber trotzdem gemacht.

Bundesweit gelten die Baugesetze, aber seinige sind selbst in Bau-Abteilungen der Behörden unbekannt oder werden einfach nicht beachtet. Ich habe darüber umfangreiche Mail-Sammlungen, die ich aber niemals gegen die Mitarbeiter verwende, weil sie oft nur ein kleiner Teil im großen Getriebe sind und leicht zu Außenseitern werden können. Immerhin sind wichtige Figuren dabei. Projektleiter. Bauplaner. Investoren. Aber sie schalten auf schwerhörig, weil sie viele Freunde haben, die ähnlich denken. Eine Illusion, wenn es richtig Krach gibt. Denn stärker als Geld und Beziehungen (Vitamin B) sind die Gesetze. Die bundesweiten Baugesetze. Die lokalen Stadt-Verordnungen. Die Gewerbeaufsicht. Die Lokale Baukommission. Wenn sie, im Sinn der Gesetze, tätig werden.

Im September 2020 habe ich dazu einen Artikel geschrieben:

„Das Platzl am Hofbräuhaus“

https://luft.mind-panorama.de/das-platzl-am-hofbraeuhaus/

Gelesen haben das Viele. Geantwortet haben auch die zuständigen Behörden. Das Ergebnis war erschreckend, wie man in dem gerade genannten Artikel nachlesen kann. Wer da beteiligt war, ist nicht wichtig. Aber die Arbeitsabläufe sind falsch.

Immobilien sind wichtig. Deshalb gibt es dafür auch gute Gesetze, die für Jeden gelten. Wenn das nicht geschieht, darf man nicht einfach die Augen schließen, auch nicht übertreiben. Aber das Gesamtbild ist eine Belastung, für alle Betroffenen, die weitermachen, und für die Betroffenen, die damit leben sollen. Schiedsrichter sind die Gesetze, denn wir leben in einem Rechtsstaat. Das sagt auch Bundeskanzlerin Angela Merkel immer wieder. In diesem Punkt ist sie sehr sensibel, denn sie bezeichnet ihre frühere Heimat in der DDR mittlerweile, ganz offen als „Unrechtsstaat“. Immer wieder. Aber auch zu oft. Dann hört man nicht mehr hin.

Was nützen die schlauesten Computerprogramme, wenn die Ergebnisse gar nicht beachtet werden? Die Auswertungstechnik wird immer besser. Aber manchmal passiert dann gar nichts. Die Folge sind noch stärkere Krisen. Aber nachdenken und in die Zukunft schauen, hilft manchmal doch. Wenn es anders gar nicht mehr geht.

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