Das Mathäser-Kinozentrum

25.1.2022. Seit dem 21.3.2003 gibt es am Stachus das Mathäser-Kinozentrum, nicht weit vom Hauptbahnhof. Draußen sind ständig Straßenpassanten unterwegs, drinnen gibt es 14 Kinos und ein Bistro mit großen Panoramafenstern. Wenn mittags nur Einzelpersonen dort unterwegs waren, konnte man stundenlang Zeitung lesen oder auch speisen. Vorher war im Erdgeschoss das größte Bierlokal der Welt, ständig voll besetzt, und meine ersten zwei Geburtstage in München habe ich dort gefeiert, neue Leute getroffen oder neue Bekannte mitgebracht. Im November 1918 wurde dort die vorübergehende Arbeiter- und Räterepublik gegründet, vorher der letzte König vertrieben, Ludwig der Dritte. Dort ist auch der Mittelpunkt der „Feier-Banane“, zwischen dem vornehmen Maximiliansplatz und dem Sendlinger Tor, früher ein Zentrum für beliebte Abendlokale, die allmählich verschwanden. In der Feier-Banane traf sich der junge Nachwuchs, mit eleganter Straßenmode und wachsamen Türstehen, die scharfe Gesichtskontrollen durchführten, damit die Richtigen nicht gestört wurden. Hinter dem Sendlinger Tor war es 1987 noch gemütlicher. Außer der teuren Hochkultur in der Oper, Maximilianstraße, gab es dort handfeste Normalität. Jeder suchte Kontakte, und wer nur in Gruppen unterwegs war, jammerte manchmal, sie stören nur, wenn man etwas Neues erleben will. Ein Welt für sich, die in dieser Vielfalt längst verschwunden ist und sich an Orten aufhält, die schon seit Jahren ihr Innenleben verändert haben, so dass man darauf verzichten kann.

Der Rest der Welt läuft genauso ab, aber die Einzelheiten haben andere Formen und Abläufe. Dazu passt das Thema „Gianluigi Nuzzi“. Dazu gibt es hier schon 20 Beiträge:

https://luft.mind-panorama.de/?s=Gianluigi+Nuzzi&x=16&y=10

Nuzzi ist ein römischer Journalist, der direkt aus dem Vatikan vertrauliche Informationen bekam, über die finanziellen Probleme der Vatikanbank. Vor dem Gericht des Vatikans sagt ein enger Mitarbeiter später: „Wir waren in großer Sorge um den Heiligen Vater.“ Demnach gibt es dort Gruppen, die sich gegenseitig bekämpfen und dabei auch Geld einsetzten, Nuzzi hat dazu mehrere Bücher mit vielen Einzelheiten veröffentlicht. Wenn also jetzt gespart werden muss, bleibt die Frage, warum Niemand etwas dazu sagt. So wie die Europäische Gemeinschaft ihre Zentrale in Brüssel hat, kann auch der Vatikan sich völlig neu organisieren. Eine offizielle Vertretung reicht aus in jedem Staat, man muss nicht jede Gemeinde einzeln finanzieren. Dann werden Milliarden Summen frei und könnten ganz neu verwendet werden.

Davon hört man Nichts, aber das Problem löst sich auch nicht von selbst in Luft auf. Auf keinen Fall darf das passieren, was dem Bankier Roberto Calvi geschah. Dazu gibt es hier 16 eigene Artikel:

https://luft.mind-panorama.de/?s=Roberto+Calvi&x=13&y=10

Zitat vom 10.12.20: „„Am 18.6.1982 wurde der frühere Bankpräsident Roberto Calvi unter der Londoner „Blackfriars“Themsebrücke tot aufgefunden. Um seinen Hals ging ein dickes Seil, eine alte Galgenschlinge. Eine Pistolen-Kugel war er offensichtlich nicht wert. Er hing dort in seinem schwarzen Geschäftsanzug. Die schwarzen Lack-Lederschuhe berührten aber nur mit den Spitzen das Wasser, als wäre er Jesus, hatte dazu aber nicht das Format. Das war eine Beurteilung. Seine Jackentaschen waren vollgestopft mit Banknoten. Ein Hinweis auf seine Geldgeschäfte und seinen Verrat.“

Der deutsche Finanzminister Christian Lindner redet auch immer noch nicht vom Sparen. Dazu habe ich schon einige Vorschläge gemacht. Er hat keine Zeit, das zu lesen, aber Irgendjemand müsste ihm das sagen. Man kann nicht ständig über das notwendige Ausgeben von Geld reden, wenn es gar nicht da ist, sondern nur Kredite, die wieder zurückgezahlt müssen, plus Zinsen, von allen Staatsbürgern.

Auf bessere Ideen kommt man mit Ottorino Respighis „Kirchenfenstern“ (Vetrate di Chiesa) :

https://www.youtube.com/watch?v=2cPqxY0Bs58

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