Das Zentrum der Welt

22.3.2021. Wo die Mitte des Universums ist, weiß Niemand, weil die Grenzen unbekannt sind. Vor fünfhundert Jahren war man aber noch ganz sicher: Der Mittelpunkt ist die Erde. Wer das bezweifelte, brachte die wachsame Kirche sofort in Alarmstimmung. Denn das weltweite Dogma verbot eine solche Antwort, die das bisherige Denken kritisierte und bezweifelte. Deshalb gab es schon sehr lange, seit Jahrhunderten, die bereits öfter erwähnten kirchlichen Ketzerprozesse wegen Atheismus (Gottlosigkeit). Die Urteile: Brennende Scheiterhaufen für selbständige Köpfe. Seltsam daran war, dass der Religionsgründer Christus selbst, sehr deutlich das genaue Gegenteil verbreitet hatte: Unter Anderem die Aufforderung zur Nächstenliebe und das Tötungsverbot. Wegen seiner ganz neuen Lehre begannen die Römer in ihrem Machtbereich eine gnadenlose Christenverfolgung. Das war zeitlich der Höhepunkt ihrer Macht , aber auch der schleichende Beginn ihres eigenen, nicht mehr zu verhindernden Untergangs.

Erst vor fünfhundert Jahren gaben die bedeutenden Forscher den Drohungen aus Rom nicht mehr nach. Und Martin Luther widersprach sogar dem Kaiser persönlich, auf dem Reichstag in Worms. Heute hat sich das damalige Problem in Luft aufgelöst, aber immer noch gibt es Glaubensfanatiker, die mit weltweiter Gewalt für ihre eigene Denkweise kämpfen. Im finstersten Mittelalter, das als Epoche mit dem Auftauchen von Martin Luther (1483 – 1546) unaufhaltzsam zu Ende ging, gehörte zum gefährlichen, unangreifbaren Dogma sogar die falsche Behauptung, dass die Sonne sich um die Erde dreht (Geozentrik). Alles diente also nur der Erde, dem Mittelpunkt des Kosmos. Galilei (1564 – 1642) fand zwar heraus, dass nur das Gegenteil richtig war. Die römische Inquisition bedrohte ihn aber massiv, als Luther längst seinen Siegeszug begonnen hatte. Deshalb widerrief Galilei seine zutreffenden, durch gründliche Experimente in Pisa nachgewiesenen Erkenntnisse.

Leben wir heute in einer anderen Zeit? Dafür gibt es viele Gründe, die man nicht aufzählen muss. Aber die technischen und politischen Veränderungen sind Teil einer Oberfläche, genauso wie die Architektur und die Ökonomie. Wenn eine Oberfläche sich bewegt, sagt das gar nichts über ihr Innenleben. Wenn Geologen die Erde mit Tiefenbohrungen untersuchen, finden sie völlig verschiedene Schichten darunter. Beim horizontalen Schnitt durch einen alten Baumstamm können Biologen die offen liegenden Ringe sehen und das Alter der Pflanze berechnen. All das sind Phänomene in der Außenwelt, die wissenschaftlich genau erforscht sind und seit der Entstehung der Welt den Fortschritt markiert haben, die Verbesserung der Lebensqualität.

Trotzdem muss da etwas schief gelaufen sein, denn sonst wären wir schon im Paradies. Doch als die ersten Menschen Adam und Eva das Verbot nicht ernst nahmen, den Apfel von einem bestimmten Baum zu essen, wurden sie von Gott verjagt. Dieser Baum gilt heute als Zeichen der Erkenntnis und ihrer höchsten Form: Der Erleuchtung. Die ersten Sünder waren neugierig, sie wollten mehr Wissen und mehr Macht. Ihr Schicksal waren danach Sorgen und Probleme, auch für ihre Nachkommen bis heute. War eine Krise, eine drohende Spannung, überwunden, öffneten sich die nächsten von selbst. In den letzten Jahrzehnten tauchten Alarmzeichen auf, deren Ursachen zunächst nicht erkennbar waren. Selbst die fortschreitende Computertechnik hat nichts davon bemerkt.

Die Schließung aller Lokale und Gemeinschaftstreffpunkte begann vor einem Jahr. Vorher gab es bereits mehr Krisen als jemals vorher. Die Details sind in großen Datenbanken gespeichert und für Jeden genauestens nachzuschauen. Das Erstaunliche ist nur, warum die Störungen bisher nicht gelöst wurden. Aus Ahnungslosigkeit, Informationslücken Bequemlichkeit und als gezielte Absichten. Also liegen die Ursachen in einem falschen Denken. Statt einer endlosen Liste von Beispielen reicht eine Zufalls-Suche. Die Armut in vielen Staaten hat klare Ursachen. Man muss nur die Scheinwerfer auf die Entstehung richten, deren Veränderung und sie bewerten. Wenn Alles passt, gibt es Null Handlungsbedarf. Aber viel öfter passt die Ziffer Fünf: Mangelhaft. Solche Werte kann man verbessern, die Werkzeuge dafür sind bekannt. Aber es zählt nur das Ergebnis.

Das wird die wichtigste Zukunftsaufgabe: Nicht endlose Diskussionen wiederholen, die Videokonferenzen frei halten von Geschwätz und den aufdringlichen Einmischungen der bekannten Selbstdarsteller. Wer eine langweilige Sprache benutzt, dieren Leerformeln bei jedem Thema völlig austauschbar ist, will überhaupt nichts verändern. Und es fehlen auch alle persönlichen Voraussetzungen dazu. Leider ist das im beruflichen Alltag genau so. Die größten Spannungen entstehen, wenn Jemand sich selbst für den Mittelpunkt der Welt hält. Die Unterstützer kommen von selbst, weil sie reich dafür belohnt werden. Aber das ist kein sauberes Geld. Und es schadet denjenigen, die man mit ihrer unverdienten Armut im Stich lässt.

Das wird jezt keine Wiederholung der aktuellen, brutalen Finanz-Skandale wie „WireCard“ und „Open Lux“, zu denen es hier eigene Artikel gibt. Auch das gewaltige Wikipedia-Lexikon nennt viele Details dieser gigantischen Betrügereien und die Mitwirkenden. Kein Lexikon hat aber den Sinn, dass man es von vorn bis hinten durchliest. Doch es reagiert auf Stichworte. Solch eine Such-Funktion findet man auch hier, ganz oben rechts, auf dieser Seite. Insgesamt werden hier 40 Kapitel (Kategorien) aus allen Wissensberiechen bearbeitet. Sie sollen leicht verständlich sein. Denn die Zukunft gehört nicht auserwählten Minderheiten, die im Halbdunkel arbeiten, sondern der ganzen Welt. Deren Mittelpunkt ist noch nicht einmal unser Planet Erde. Ihn bewegen unbekannte Ur-Kräfte, die den ganzen Kosmos regieren. Mit Abläufen und Gesetzen, deren Missachtung bestraft wird. Nicht erst, seitdem man sie in Büchern lesen kann. Sondern von Anfang an. Die Bibel berichtet darüber, mit dem Bild vom Paradies. Das große Glück ging sehr schnell verloren. In den mittelalterlichen Kathedralen hat jede Säule, jedes Ornament, jedes Fenster eine starke symbolische Bedeutung. Man kann diese Bildersprache übersetzen wie eine Fremdsprache. Nur Wenige kennen sich damit aus. Deshalb werden auch ganz andere, starke Zeichen nicht verstanden. Alarmsignale. Richtungshinweise. Wenn sich das Denken erweitert, ändert sich auch das.

Im Norden von Paris ist die Kathedrale Saint-Denis. Dort dirigierte Daniele Gatti das Deutsche Requiem von Johannes Brahms. Eigentlich ist das eine Totenmesse, aber Brahms war ein junger Mann, als er es schrieb. Die Musik ist nicht traurig, sondern voller Hoffnung auf eine neue Welt. Die Sehnsucht nach dem Unerreichbaren, das aber auch in der Realität immer wieder lebendig wird, wenn es bemerkt und verstanden wird.

https://www.youtube.com/watch?v=-D6jQ1VGb4U

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