31.7.2019. So groß ist der Kalender, das Tagebuch des Universums, dass Niemand es vollständig lesen kann. Versucht hat man es immer wieder. Die Beobachtung des Sternenhimmels und seiner Veränderungen hat schon die Menschen der Frühzeit fasziniert. Was bewegt und treibt den Mond, die Sonne? Seit Jahrzehnten haben die USA eine eigene Weltraumbehörde, die NASA. Dort wurden Raketen entwickelt, mit denen Menschen die Ozonschicht der Erde verließen. Unvergesslich sind die Fotos der ersten Mondlandung. Mittlerweile gibt es Zweifler, die behaupten, dass diese Landung gar nicht stattgefunden habe, sondern künstlich aufgebaut wurde, in einer Wüste in Nevada. Solche Geschichten und Streitereien um deren Wahrheitsgehalt gibt es immer wieder. Sie befassen sich mit dem äußerlich Sichtbaren.
Noch stärker sind unsichtbare Phänomene wie Strom und Elektronik, die kein menschliches Auge sehen kann, aber deren Wirkung unsere Realität immer mehr beeinflusst und verändert.
Im Universum gibt es Schwarze Löcher, die überhaupt keine Lichtenergie haben, aber eine derartige Kraft ausüben, dass sie andere Sterne verschlucken können.
Das Unsichtbare, Rätselhafte, Geheime hat immer die Neugier beflügelt und oft auch für Erklärungen gesorgt. Selbst die winzigen Spuren der Elektronik können zwar aus Computerdateien gelöscht werden, aber sie lassen sich auch mit den passenden Werkzeugen wieder rekonstruieren und neu herstellen. Das wird der wissenschaftlichen Spurenauswertung in der Kriminalistik ( Forensik) noch Türen weit öffnen, die bis heute verschlossen sind. Tatortsituation und Biologie werden ihren jetzigen hohen Stellenwert verlieren. Vor Allem gefälschte Daten, Betrügereien, Verleumdungen und geklaute riesige Geldummen lassen sich selbst nach einigen Jahrzehnten aufklären. Die Namen der beteiligten Spitzenkräfte und ihrer Mitwisser kann man jetzt schon fast jeden Tag in den Zeitungen lesen, und es sind berühmte, vorher hoch angesehene Firmen, die plötzlich im Halbdunkel gebrochener Gesetze auftauchen.
Aber das Universum besteht nicht nur aus Weltraum und Kriminalität, sondern es hat viele unerforschte Farben, deren Wert und Tiefe erst noch noch zu entdecken ist. Zum Beispiel die Kombination unterschiedlicher Wissensgebiete, aus der eine gewaltige Energie entstehen kann. Oder die Beobachtung von Alltagssituationen, die an sich nebensächlich sind, aber deren Auffälligkeiten erstaunliche Rückschlüsse zulassen.
Vor zwei Jahren hatte ich lebhafte Gespräche mit einem klugen Mann aus der Oberpfalz. Zunächst war er feindselig, aber das verwandelte sich immer mehr in eine Vertrauensbasis. Auf die Frage, warum es zu dieser unerwarterten Veränderung kam, antwortete er im breiten Dialekt, „Jetzt kenn ich dich ja.“ Das darf bezweifelt werden, weil viele meiner Lieblingsthemen ihn gar nicht interessierten, aber er hatte wohl Signale bekommen, die er ernst nahm. Im Herbst 2017 war er plötzlich nicht mehr da, ohne den längst vereinbarten gemeinsamen Abschieds-Abend in einem schattigen Biergarten. Über Bekannte wollte ich herausbekommen, was da los war, aber selbst die Nachbarn wussten nichts. Da er in seinem beruflichen Bereich bekannt und angesehen war, hatten meine Möglichkeiten ihre Grenze erreicht. Im Leben gibt es ein ständiges Kommen und Gehen. Vielen Menschen trauert man gar nicht nach und ist froh, dass man, vor allem beruflich, keine Zeit mehr mit ihnen verschwendet. Wenn es jedoch ein wertvoller Gesprächspartner war, denkt man immer wieder darüber nach und kommt sogar der Lösung des Rätsels ganz nahe. Das passierte vor ein paar Tagen, als der Gesuchte mir plötzlich mitten in der Stadt entgegen kam und auch Zeit für ein gemeinsames Bier hatte. Über den Grund seiner Abwesenheit sagte er nur unverbindlich ganz Allgemeines. Weil erkennbar war, dass er darüber nicht reden wollte, hatte sich dieses Thema damit auch schon erledigt. Jeder hat ein Recht auf eine private, persönliche Sphäre, in der kein Anderer herumstochern darf. So steht es in unseren Strafgesetzen, auch wenn die Überwachungstechnik längst jedem privaten Schnüffler, Neidhammel oder Schwätzer dabei breiteste Unterstützung leistet. Wir haben jedoch dieses Thema sofort beendet und uns unserem früheren Gesprächsstoff zugewandt, so dass die Zeit sehr schnell verging. Ein paar Mal sagte er in seiner direkten Art auch, „Das interessiert mich nicht.“ Schade, denn unser Universum hat derart viele Elemente, die noch genauer erforscht werden müssen, und man braucht dabei auch, trotz der Überfülle an Daten, nicht den Überblick zu verlieren, wenn man Wichtiges von Unwichtigem trennt und einzelne Phänomene denjenigen überlässt, die beruflich dafür Zeit und Geld haben.
Gemeinschaftsforschung wird zwar schon lange betrieben, aber sie klammert immer noch viele Möglichkeiten aus. Zum Beispiel haben Albert Einsteins physikalische Forschungen und Sigmund Freuds Psychoanalyse auf den ersten Blick nichts miteinander zu tu8n. Das ist falsch. Beide unterschiedliche Gebiete beschäftigen sich mit unsichtbaren Dingen, die aber wirksam sind und eine gewaltige Energie freisetzen können. Verbindet man sie miteinander, werden sie noch stärker. Die Physik kann Einfluss nehmen auf den menschlichen Körper, und die vielen Formen der Psychotherapie beeinflussen und verändern die Wahrnehmung. So kann man den materiellen Kern der Medizintechnik um eine ganze Dimension erweitern. Das öffnet natürlich auch gefährliche Tore des Missbrauchs. Das zu bekämpfen, macht der Vergleich mit einem Messer klar. Wenn man es nur für die Zubereitung von Mahlzeiten benutzt, kann man kaum darauf verzichten. In den Händen von Kriminellen jedoch löst es Katastrophen aus. Hier wird die wissenschaftliche Spurenauswertung ( Forensik ) noch derart viel Neuland entdecken, wie es selbst Kolumbus bei seiner ersten Begegnung mit dem amerikanischen Kontinent nur vergleichsweise wenig zu untersuchen hatte.
Wie schwankend dieser Boden heute noch ist, zeigt ein aktzueller Fall. Am letzten Wochenende hat die Psychiatrische Klinik eines großen Münchner Krankenhauses einen leitenden Mitarbeiter fristlos entlassen. Der Arzt soll öffentliche Forschungsgelder veruntreut haben, für andere betriebliche Zwecke, aber immerhin nicht, um sich persönlich zu bereichern. Doch war er auch angreifbar als Psychiater? Der Fall Gustl Mollath, der aufgrund von Verleumdungen jahrelang unschuldig in Bayreuth eingesperrt wurde, weil er ständigen Bank-Betrügereien auf die Spur gekommen war, hat nach der jahrelangen Verschleppung und schließlichen Aufklärung seit ein paar Monaten ein lautstarkes Nachspiel. Mollath verlangt vom Freistaat Bayern eine Entschädigung in Höhe von 1,8 Millionen Euro. Zum Prozessauftakt bestätigte der Vorsitzende Richter, dass die Behörden „einen Fehler nach dem anderen“ gemacht hatten. Der Staat bietet dem Opfer jetzt sechshundertausend Euro Entschädigung zusätzlich, aber Mollath und seine Unterstützer lehnen das ab. Auf seiner Seite steht unter anderem Dr. Wilhelm Schlötterer, der einst Bayerns oberster Steuerfahnder war. Diese anständigen Leute haben jedoch bisher übersehen, dass die Hauptschuldigen die beteiligten Gerichtsgutachter und Berufs-Psychiater waren. Denen ist bisher gar nichts geschehen, obwohl auch sie hohe Haftpflichtversicherungen für Entschädigungsfälle haben. Außerdem haben sie ihren ganzen Berufsstand in ein übles Zwielicht gebracht, so dass man zwangsläufige auch ihre sonstigen Fälle genau untersuchen muss. Der Mollath-Prozess wird da noch einige Seltsamkeiten und schwere Fehler aufdecken. Noch wichtiger: Der Prozess wird die gefährliche Selbstsicherheit der Falschgutachter erkennbar machen.
Auch das ist nur ein Beispiel für die Vielfalt künftiger Forschungen. Der Almanach des Universums, also der Kalender, das Tagebuch aller Dinge, die uns umgeben, wird weiter fortgeschrieben, mit einer eigenen Kraft, die niemand zerstören oder auf lange Sicht in der Zukunft aufhalten kann. Die traditionellen Wissensgebiete werden dabei unermesslich erweitert. Aus den drei Gundfarben Blau, Gelb und Rot lässt sich ein riesiges Spektrum von Farbtönen mischen. Die vier Urelemente ( Erde – Feuer, Wasser – Luft ), lassen sich vermischen. Aus den primitiven Urformen, mit denen das Leben auf unserem Planeten begann, hat sich dann Alles entwickelt, was wir heute wahrnehmen. Und Mehr noch: Einstein und Freud haben unsichtbare Energien entdeckt, deren Macht von Vielen gar nicht erkannt wird. Beide Forscher hatten sogar einen zeitlich begrenzten Briefwechsel miteinander, aber letztlich blieben sie sich fremd. Ihre Nachfolger werden dabei nicht stehen bleiben, sondern gemeinsame Energien (Synergien) auswerten und umsetzen.
Das Dualprinzip von der zweifachen Qualität beherrscht Alles. Jede Erscheinung hat auch einen Gegenpol. Tag und Nacht. Sommer und Winter. Krieg und Frieden. Das wird nie verschwinden. Aber die Natur selbst sorgt für Entspannung, und das menschliche Denken kann jede Störung erfassen, bewerten und das Beste daraus machen. Wo es trotzdem nicht gelingt, gibt es dafür Ursachen. Systemfehler. Denkfehler. Trägheit der Reichen und Mächtigen, die nur ihren eigenen Vorteil bewahren wollen, auf Kosten der Mehrheit, die oft ein Leben lang hart arbeitet, aber sogar später mit einem niedrigen Einkommen über die Runden kommen muss. Laut aktueller amtlicher Informationen haben 51,4 Prozent aller deutschen Rentner weniger als 900 Euro im Monat zur Verfügung. Also ist die Mehrheit ist keineswegs „armutsfest“. In einem insgesamt steinreichen Land.
Mehr als einen Überblick kann dieser Artikel nicht geben. Aber das sind Anstöße für neue Ideen, deren Realisierung die Sache von erfahrenen Experten sein muss, die bereit und fähig dazu sind.
Ein musikalisches Zeichen der Freude ist Beethovens Siebte Sinfonie. Hier dirigiert Erich Kleiber: