Der alte Hauptbahnhof

24.12.2021. Den Alten Hauptbahnhof in München gab es bis vor dreißig Jahren, den alten Flughafen auch. Die Gebäude waren so vergammelt und abgenutzt, dass sie weg mussten.Danach gab es Neubauten ohne Atmosphäre. Läden, die möglichst schnell viel Geld in die Kassen spülen sollten, mit einer langweiligen Architektur, genauso wie in den meisten Großstädten auf der ganzen Welt. Keine offenen Kontaktbörsen, sondern nüchtern durchkalkuliert. Heiligabend hatten die meisten Lokale zu, aber ein Besucher wollte noch etwas erleben. Also fuhren wir zum Hauptbahnhof. Auch dort liefen nur Fahrgäste herum, die weiter wollten, zur Verwandtschaft, die spätestens am zweiten Weihnachtstag auftauchte und für Ärger sorgte. Er wohnte gut, am Herrschinger Ammersee, aber die Mutter beherrschte die Traumvilla und entschied. Alle Wände waren mit wertvollem, hellem Holz verkleidet, im Wohnzimmer lagen kostbare Teppiche, denen durfte nichts passieren. Also saßen sie meistens in der Küche oder blieben in den Kinderzimmern allein.

In solch einer Situation hat man es auch am Heiligabend überhaupt nicht eilig, nach Hause zu kommen. Als die Kinder endlich auszogen und selbständig wurden, tauchten Mieter auf, die zwar nicht einzogen, aber dabei halfen,beim Finanzamt Steuern zu sparen. Denn auch in einem nur teilweise vermieteten Haus, konnte man alle Reparaturen und technischen Erneuerungen von der Steuersumme abziehen. Leider befragte das Finanzamt einen Mieter, wie denn seine Wohnung aussieht. Er wusste es nicht. Als am nächsten Mittag Niemand zu Hause war, brachen die Steuerfahnder die Türen auf und durchsuchten Alles. Die Strafe und die jahrelangen Nachzahlungen für das Eingesparte waren so hoch, dass dann das ganze Haus verkauft werden musste,

An diesem Heiligabend, damals war noch keine Wolke vom bevorstehenden Unglück am Himmel, nur die natürlichen Schneewolken. Im abgewetzten großen Wartesaal tranken wir zwei Bier gemeinsam. Ringsum saßen betrunkene Stadtstreicher in alten Lumpen und starrten vor sich hin. Eine Endstation folgte also der nächsten, und das hat sich niemals wiederholt. Aber oft die Tatsache, dass zwei Menschen nicht zusammen passen und trotzdem nicht gehen wollen. Das bringt kein Glück, sondern nur Dummheiten.

Erich Kästner schrieb. „Am schlimmsten ist die Einsamkeit zu zweit.“ Am 10.8.21 erschien hier ein Artikel mit der gleichen Überschrift:

https://luft.mind-panorama.de/einsamkeit-zu-zweit-2/

Zu viele sehen das nicht ein. Dann gibt es Mord und Totschlag. Schwerverbrechen, in allen Variationen. Ich will seit vielen Jahren keine Besuche am Heiligabend, weil sie anstrengend oder dumm sind. Man kann sich mit so vielen anderen Themen beschäftigen. Hier sind es 45 Kapitel (Kategorien). Das hat viel,Lebenszeit gekostet, aber auch Freude gemacht. Zu Weihnachten sollen die Rabenvögel einfach wegbleiben. Man kann Alles selbst gestalten: Opernfilme aschauen oder berühmte Filmklassiker. Viele interessieren sich nicht dafür, und das ist gut so.

Außerdem kann man sich innerlich auf das Neue Jahr vorbereiten, auch dafür gibt es hier viele Tipps. Die bekannten Krisen auf der ganzen Welt verschwinden nicht, wenn man darauf nur wartet oder mit dem Finger auf Schuldige zeigt. Von fünf Fingern zeigen dann immer vier zurück, direkt auf den Sprecher. Eine Nachricht ist schnell geschrieben, wenn man vorher über den Empfänger nachdenkt. Und das Echo ist genauso, wie es Jeder auch verdient, spätestens im Neuen Jahr.

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