Der Feuervogel

13.7.2021. Alte Märchen stammen aus realen Quellen, werden mit der Phantasie ausgeschmückt, behalten aber ihre magischen Elemente. Solche  Zeichen der Vegangenheit gibt es auf der ganzen Welt, von Anfang an. Sie gehören zur Bildersprache der Symbolik. Eigentlich kann man sie sofort verstehen, wenn sie mit einfachen Worten erklärt werden. In den nordeuropäischen Sagen findet man den Weltenbaum, eine alte Esche, die gleichzeitig das Zeichen der unverletzbaren Weltordnung ist. Als ein mächtiger Gott einen Zweig von ihrem Stamm abschneidet, um daraus einen Speer zu schnitzen, als Zeichen seiner eigenen Macht, verwelkt die Esche, Unglück verdirbt alle Pläne, und zum Schluss geht die ganze verdorbene Welt unter, in Flammen und im Wasser einer ozeanischen Sintflut (Sündenflut).

Das ist schon oft passiert. Meistens endet damit ein historicher Zeitabschnitt, eine Epoche. Auch ohne Gewalt, aber Warnsignale werden immer stärker, bis es zu spät ist.

Am 6.8.20 schrieb ich: „Besonders schaurig ist Heinrich Heines wildes Gedicht von Belsazar. Ein kurzer Auszug reicht: „Die Mitternacht zog näher schon. In stummer Ruh lag Babylon. Nur oben in des Königs Schloss, da hielt Belsazar sein Königsmahl. Des Königs Wangen leuchten Glut, und blindlings reißt ihn fort der Mut. Und er lästert die Gottheit mit sündigem Wort.  Und ruft laut mit schäumendem Mund: „Ich bin der König von Babylon!“ Doch kaum als das grausige Wort verklang, wurde  dem König heimlich im Herzen bang.  Es wurde leichenstill im Saal. Und siehe! Sieh! An weißer Wand, da kam’s hervor wie Menschenhand; Und schrieb, und schrieb an weißer Wand: Buchstaben von Feuer, und schrieb und verschwand. Die Magier kamen, doch keiner verstand zu deuten die Flammenschrift an der Wand. Belsazar wurde aber in der gleichen Nacht von seinen Knechten umgebracht.“

https://luft.mind-panorama.de/menetekel/ 

Zum Thema „Weltuntergang“ gibt es hier noch 41 Artikel. Das Stichwort sieht man direkt unter diesem Text. Seit einem Jahr, seit März 2020, gibt es viele solcher Zeichen. Das Thema wurde nur am Rande beachtet. Welche Rolle es in der Zukunft spielt, wird sich noch zeigen. Gesprächsstoff gibt es genug. Aber das ist kein Ersatz für ein erkennbares Handeln und die Realisierung der offenen Probleme.

Russische Volksmärchen waren die Quelle für Igor Strawinskys (1882 – 1971) Ballett „Der Feuervogel“. Die Handlung: „Der junge Prinz Iwan jagt den Feuervogel und gelangt so in den Garten des dämonischen Zauberers Kastschej. Am Wunderbaum fängt er den Vogel, und dieser bittet um seine Freiheit. Als der Prinz ihm die Bitte erfüllt, erhält er zum Dank eine Feder, die magische Kräfte hat und die bei Gefahr den Feuervogel herbeiruft. Am Ende werden  der Zauberer vernichtet und seine Gefangenen befreit“:

https://www.youtube.com/watch?v=q0MpwTEkzqQ 

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