Schaltzentrale: der goldene Schnitt

28.6.2021. Der Kreis ist die vollkommenste geometrische Form, weil er keine Ecken und Kanten hat. In der Natur ist die Sonnenscheibe die stärkste Energiequelle für den Planeten Erde und wurde schon im Alten Ägypten als einziger Gott verehrt. Die Natur hat aber noch viele andere Formen, aus denen sie ihre Aktivitäten bekommt. Deshalb geht die Übersicht rasch verloren, wenn man nicht Strukturen erkennt, wiederkehrende Abläufe, deren Steuerzentrale wie eine Matrix funktioniert, das Schema einer Organisation. Das ist oft nicht so leicht zu erkennen, enthält aber den Schlüssel für das gesamte System, das plötzlich durchsichtig und klar wird. Auffällige Phänomene, die zunächst unbegreiflich wirken, sind dannn schnell durchschaubar und zu verändern, wenn sie nicht ein Innenleben aus Beton haben.

Noch vielseitiger ist der „Goldene Schnitt“. Das ist das Teilungsverhältnis einer Strecke oder einer anderen Form, bei der die Größenordnung, die Proportion immer gleich ist: Das Verhältnis des größeren Teils zum kleineren. Dieses Prinzip wirkt überall, es gilt als ideal und angenehm. Entdeckt hat es Euklid, schon im 3. Jahrhundert vor Christus. Man findet es in der Architektur, der Biologie und anderen Naturwissenschaften. Es gilt als Inbegriff der Harmonie und guter Proportionen. Also ist es ein Universalprinzip, so wie viele andere Gesetze, die nicht allgemein bekannt sind, aber trotzdem wirken. „Gott würfelt nicht“, ist ein altes Sprichwort. Beim Aufbau der Weltordnung bleibt also Nichts dem Zufall überlassen. Zum Goldenen Schnitt gibt es hier schon 14 Artikel:

https://luft.mind-panorama.de/?s=goldene+schnitt+&x=17&y=3 

Auch im Goldenen Schnitt wird eine Schaltzentrale erkennbar, die Muster und Formen schafft.Nach den klaren Gesetzen der Logik müsste deshalb die Welt eigentlich reibungslos und störungsfrei funktionieren. Das wird verhindert vom Doppelprinzip der Dualität: Unzerstörbar sind Gegensätze wie Tag und Nacht, Sommer und Winter. Fortschritt und Rückschritt. Sie erzeugen eine Spannung, die Kriege auslöst, aber auch den Fortschritt steigert. Die täglichen Schlagzeilen in den Medien spiegeln Katastrophen und Erfolge. Sie lassen sich mäßigen, und das wird die Hauptaufgabe in der Zukunft. Politischer Extremismus zeigt sich nicht nur in den fratzenhafen Formen offener Gewalt, sondern viel unauffälliger und noch schädlicher bei sozialen Themen, deren krasse Ungerechtigkeiten einfach nicht bearbeitet  werden. Außerdem im kulturellen Bereich, wo Steuermilliarden in Projekten verschwinden, für die sich das zahlende Publikum nicht interessiert. Wie ein Geier schwebt über dem ganzen Panorama die Erfolglosigkeit teurer öknomischer  Pläne, deren Scheitern schon im Voraus erkennbar ist, aber trotzdem riesige Finanzströme in Bewegung hält. Begleitet von verbotenern Machenschaften, wie sie beim Stichwort „Wirecard“, ausgerechnet  in der Hochfinanz,  jahrelang auf keinen ernsthaften Widerstand trafen.

In der alten Geschichte von Adam und Eva erfährt man, dass sdie beiden  Gottes Verbote nicht ernst nahmen. Deshalb wurden sie vom Erzengel Michael mit dem Schwert aus dem Paradies vertrieben und mussten danach ein Leben voller Sorgen und Probleme ertragen. Als symbolisches Gleichnis gilt das immer noch. Erst beim Jüngsten Gericht landen die Sünder in der Hölle, und nach dem Weltuntergang leben die Gerechten, an der Seite Gottes, wieder im Paradies.

Damit wurde viel Angst verbreitet, hat aber die Höllenhunde nicht daran gehindert, sich auf der ganzen Welt breit zu machen. Manchmal passiert dann gar nichts. Oder ein schweigsamer Whistleblower, ein Insider mit erstklassigen beruflichen Kenntnissen, sammelt  streng vertrauliche Daten auf einem Speicherstift  und verschickt ihn überall hin, wo er auch noch tausend Mal kopiert werden kann.

Diese Personen wirken wie der Erzengel Gabriel, der Niemanden mehr ins Paradies hinein lässt. Auch nicht die vielen Helfer und Mitwisser. Aber eine gute Perspektive ist das nicht. Jeder lebendige Körper hat Selbstheilungsfunktionen, für Betriebsunfälle und verschwundene Vereinskassen. Wenn das nicht ausreicht, hilft nur noch der letzte Rest von Verstand. Oder die guten Geister, die Kollegen. Möglich ist das. Auf das Jüngste Gericht muss Niemand warten. Das nächste ist auch geographisch gar  nicht weit entfernt. Wenn die Unruhe  im Apparat trotzdem weitergeht. dann müssen die Bremsklötze sich auch darauf vorbereiten, dass man sie überhaupt nicht mehr braucht.

Ausgerechnet im romantischen Rothenburg (Tauber) gibt es Deutschlands einziges Kriminalmuseum. Besonders lustig sind dort die Schandmasken. Wenn die Kleinstadtbürger einen Nachbarn erfolgreich denunziert hatten, landete der auf dem Markplatz, mit einer Eisenmaske, wegen zu viel Geschwätzigkeit, Betrug oder Diebstahls. Jeder durfte ihn mit Dreck oder faulem Obst bewerfen. Solche Zeiten sind schon lange vorbei.

Im Mittelalter gab es aber auch Bilder vom Paradies. Vorher wird nachgedacht über den täglichen Ärger: „Wahn! Wahn! Überall Wahn! Warum die Leute sich quälen und schinden, in unnütz toller Wut? Hat keiner Lohn noch Dank davon.“ Aber zum Schluss heisst es: „Ein Garten lud mich ein, dort unter einem Wunderbaum. Was ich erträumt, das Paradies, hell vor mir lag.“

Richard Wagners „Meistersinger“ sind übervoll mit solchen Ideen, deren Umsetzung allerdings optisch und musikalisch zu oft daneben geht. Nur das „Paradies“  ist derart realistisch und triumphal gelungen, dass man, trotz aller Bedenken,  fast wieder daran glaubt:

https://www.youtube.com/watch?v=1J2blAc5CWo
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