13.2.2022. Mit 23 Jahren, 1963, habe ich die Lektüre von Sigmund Freuds Werken beendet. Zwei Drittel waren genug, das Denken wurde danach beeinflusst durch eine Perspektive, die leider auch der Mehrheit unbekannt ist. Oder deren Gesetze nicht beachtet. Das Wort „Analyse“ kennt Jeder, aber sie wird oft falsch angewendet, von Psychologen, Künstlern, den Entscheidungen besonders wichtigen Politiker und den Leitern großer Organisationen, in deren Aktenschränken der Schnee von gestern einfach liegenbleibt, auch im Hochsommer. Seit dreißig Jahren ist das noch bequemer geworden, durch das Internet. Beruflich haben die Computer mich im November 1987 schon vor Aufgaben gestellt, die mit den alten Werkzeugen nur Fehler und Geldverschwendung erzeugten. Privat ging das im August 2000 weiter, aber private Daten werden hier immer geschützt. Auch die Strafgesetze verlangen das, aber einer Mehrheit ist das egal, solange die Verbote nicht durchgesetzt werden, durch öffentliche Prozesse und Entschädigungen, die dann in jeder Zeitung stehen. Oder bisher immer wieder von den Informationsmedien breit getreten werden, ohne dass etwas passiert. Das bleibt kein Dauerzustand, Die zuverlässige Prognose ist das nächste Jahresende, weil bis dahin sich derart viel unerledigte Arbeit damit noch steigert, dass es auch dem letzten Zuschauer auffällt und für Aktivitäten sorgt, die längst überfällig sind und unsere Gesetze aus dem viel zu langen Tiefschlaf wecken.
Die letzte Veröffentlichung von Sigmund Freud geschah erst in seinem Londoner Exil. Der mutige Mann hatte Angst davor, dass danach in seiner Wiener Heimat die Psychoanalyse verboten werden könnte, die nicht erst seit dem Hauptwerk, im Jahr 1900 über die „Traumdeutung“, erbitterte Feinde hatte. . Das letzte Buch heißt „Der Mann Moses und die monotheistische Religion“. Wenn man das, nach so vielen Jahren, zum ersten Mal nur durchblättert, könnte man gleich darüber ein neues Buch schreiben. Zum ersten Kapitel erschien hier am 31.1.22 der Beitrag „Moses, der Ägypter“ :
https://luft.mind-panorama.de/moses-der-aegypter/
So heißt das erste Kapitel auch bei Freud. Es ist eine Vermutung, eine Hypothese, die er analysiert und begründet. Das zweite Kapitel baut darauf auf „Wenn Moses ein Ägypter war“. Dann war er ein Zeitgenosse des Pharaos Echnaton, der nur von 1351 bis 1336 vor Chr. regierte. Zu diesem Stichwort gibt es hier über 80 Beiträge, die man mit der Such-Funktion findet, rechts oben auf dieser Seite. Echnaton respektierte nur einen einzigen Gott: Aton, die Sonne. Er war also der Entdecker des „Monotheimus“. Die vorher sehr mächtigen Amun-Priester verloren deshalb ihre ganze Macht, mit der sie viele unterschiedliche Götter anbeteten. Nach Echnatons Tod zerstörten sie Alles, was an ihn erinnerte. Sein junger Sohn Tut-Anch-Aton musste sich Tut-Anch-Amun nennen und starb gewaltsam. Trotzdem haben längst Wissenschaftler diese Zeit ganz genau erforscht und die alten Spuren zuverlässig gedeutet. Außer der Wikipedia gibt es dafür viele Quellen. Auch darüber habe ich oft berichtet, aber Freuds letzte Forschungen bis jetzt noch nicht gekannt. Jetzt ist es so, als ob eine unbekannte Schatzkammer sich öffnet, durch seine klare Sprache und seine Gedankenbrücken, die bis in das Unendliche sich erweitern.
Das wichtigste ist das dritte Kapitel: „Moses, sein Volk und der Monotheismus“. Quelle ist das Alte Testament und der Exodus, die endgültige Auswanderung aus Ägypten. Freud entwickelt dafür ganz neue Begriffe, zum Beispiel die „Moses-Religion“. Und er packt seine größten Schätze aus: Der Trieb-Verzicht. Die Unterdrückung und das Verdrängen körperlicher Bedürfnisse, ohne die sich die Menschheit gar nicht fortpflanzen könnte. Schon zu Beginn seiner Forschungen war das die Ursache für belastende Symptome seiner Besucher, für psychische Störungen und Phantasien, die außer Kontrolle geraten. Verkleidet, findet man sie überall, am auffälligsten bei den Führungsmethoden von Managern und Politikern, die sich für unangreifbar halten und den Rest der Welt damit tyrannisieren.
Zum Christentum meint Freud.dass es seinen Gründer nur teilweise verstanden habe, nur als Beispiel beim Zölibat, der Trieb-Unterdrückung. Jetzt forderte ein Kardinal die Prüfung dieser Tradition, wegen der bekannt gewordenen Missbrauch-Skandale, die es auch schon vor Jahrhunderten gab, aber verschwiegen wurden. Wie hart die Kirche mit Kritikern umging, findet man hier in dem Kapitel „Ketzer“, mit über 80 eigenen Beiträgen:
https://luft.mind-panorama.de/?s=ketzer&x=13&y=16
Dann kommt das Kapitel „Der Fortschritt in der Geistigkeit“. Das ist die Sublimierung, die Veredelung und Veränderung der geistigen Energie. Gesteuert wird sie von drei Elementen: Dem Ich, der Wahrnehmung der eigenen Person. Für seine Nachfolger forderte Freud eine gründliche „Selbst-Analyse“, bevor sie sich mit anderen Personen beschäftigten. Das zweite Element ist das Über-Ich, der Einfluss der Erziehung und der Umwelt. Drittens wirkt das Unterbewusstsein, ein riesiger Speicher im Gedächtnis, den er entdeckte. Dort landen alle Enttäuschungen, Misserfolge und Traumata, verschwinden aber nicht, sondern schlafen, bis sie ein Weck-Signal bekommen. Das ist die Analyse.
Das ist Logik, aber auf keinen Fall ungeplante Emotionen. Logik ist Freuds Markenzeichen, aber er schrieb auch Meisterwerke zur Deutung von Kunstwerken. In einem einzigen Sammelband habe ich sie als Jugendlicher gekauft, und sie stehen immer noch griffbereit. Daneben ist Platz für seine letzte Veröffentlichung, deren Einzelheiten bisher noch unbekannt waren. Und auf deren letzten Seiten steht das Kapitel „Die Rückkehr der Verdrängung“. Im Speicher des Unterbewusstseins, den er entdeckt hat, schlafen ungelöste Probleme. Wie man sie auflöst, hat er in seinem Lebenswerk genau erklärt. Das gilt auch für ungeklärte Verbrechen, falsche Gutachten und juristische Bewertungen, deren Fehler dann leicht erkennbar sind, wenn man dabei die richtigen Methoden anwendet. Für die Zukunft eine Aufgabe, die aber schon in der Vergangenheit ihre stärksten Schwächen zeigte, mit Folgen, die vermeidbar und voraussehbar waren.
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