23.7.2021. Vor 33 Jahren, 1988, zog das erste Jahr in München vorbei. Sehr spannend, und das steigerte sich immer mehr, bis zu dem Punkt, wo jede Meereswelle ihren Höhepunkt erreicht und dann wieder verflacht. Ständig landete man in vorbeirauschenden Menschenmassen, die auftauchten und wieder verschwanden. Das passierte schon viel früher, denn auch die biblische Sintflut (Sündenflut) schwemmte die meisten Lebewesen weg, und nur ein paar Auserwählte überlebten. Eine exklusive Elite war das nicht, aber sie reichte für den Aufbau einer neuen Welt. Die Ziffer 33 ist geheimnisvoll, denn sie verdoppelt die Zahl Drei, das gemeinsame Zeichen von Gott, Vater und der universalen Weltenergie. 1988 entstanden drei Freundschaften, im Januar, Mai und November, die viele Krisen überstanden haben. Der Rest ist vorbeigeschwommen, als die Zeit dafür sich verabschiedete oder spielt keine ernstzuneehmende Rolle mehr, bis auf die Menschenmassen, die immer in der Großstadt auftauchten, sich einmischten, dann wieder zu Schatten wurden. Oder weiterbrachten, auf den Stufen der Erkenntnis.
Freundschaften haben einen Kern aus Gold-Stahl, den selbst Kriege oder Katastophen nicht beschädigen können. Entdeckt man abblätternden Rost dahinter, ist es Falschgold. Und die drei Stufen zum anschwellenden Licht hat Dante (1265 – 1321) sehr ausführlich beschrieben, in seiner „Göttlichen Komödie“. Ganz unten ist das „Inferno“, die Hölle der Unwissenheit. Dann folgt das „Purgatorio“, der schwierige Berg der Prüfungen und Mutproben. Ganz oben ist das stärkste Licht, das Ziel, das Paradies („Paradiso“). Wenn eine derartige Denkmethode das ganze Leben durchdringt, wird aus den Bildern ein Teil der Realität, selbst dort, wo sie knallhart sein kann: Bei den Finanzen. Sie sind notwendig, aber keine Übertreibung wert. Auch das ist eine endgültige Erkenntnis, der stärkste Antriebsmotor für ein sinnvolles Leben, das nur ganz andere Werte anerkennt: Die universalen Gebäude, die aus Gedanken entstanden sind, wie Säulen eines Tempels. Der Materialwert muss nicht sehr hoch sein, Klare Zeichen reichen aus. Eine Idealform sind mittelalterliche Kathedralen, die trotz ihrer Größe und aufwändigen Ausstattung überhaupt nicht aufdringlich wirken. Sie verwenden hellen Stein und wenige Farben, in der Bildersprache der Symbolik. Geplant wurden sie von erfahrenen Baumeistern, aufgebaut von freien Handwerkern, die nicht an eine bestimmte Firma gebunden waren und durch ganz Europa zu ihren Arbeitsplätzen reisten. Tempel waren auch das Erkennungszeichen der Tempelritter. Zu diesem Stichwort gibt es hier schon über 20 Artikel:
https://luft.mind-panorama.de/?s=tempelritter&x=20&y=5
So groß eine Weltstadt wie München auch ist, so wenig hat sie zu bestimmten Themen zu bieten. Das Unbekannte war vor 33 Jahren besonders unklar. Das hat sich nicht von selbst geändert, die sinnlosesten Widerstände gab es aus Unwissenheit, Desinteresse und instinktiver Abwehr, wenn enge Horizonte sich nicht erweitern wollten. In Kleinstädten ist das alltäglich. Verlässt man sie, findet man das Gleiche, in einem größeren Maßstab. Aber auch Zwischenräume, seltene Seitenwege und Orte. Dort kann sich das Wichtigste konzentrieren, bei anderen Menschen, die auch etwas davon abgeben.
Näher zum Ziel kommt man dabei nicht automatisch, nur mit einer Energie, die Einzelpersonen überfordert, die sich durch irreführende Signale ablenken lassen. Vermeiden lässt sich das auch, sogar fern von den ganz großen Lichtern. Selbst in einem schwarzen Rache-Drama wie Verdis Spätwerk „Otello“ findet man Augenblicke, die sich völlig aus der Wirklichkeit lösen und weiter schauen: Die große Liebesszene vor dem Alptraum: „Già nelle notte densa“. Übersetzung: „Am Rand des Horizonts spiegelt sich der aufgehende Mond. Die Sterne der Plejaden sinken in das Meer.“ Nur zehn Minuten reichen aus, um hier elementare, ekstatische Stimmungen zu erzeugen. Dabei singen Kiri Te Kanawa und Placido Domingo:
https://www.youtube.com/watch?v=NXA4EsCO33Y
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