Die Aufwertung des Zaubergartens

7.10.2020. Wagners Privatgrundstück Wahnfried wurde ihm von der Stadt geschenkt. Dort liegen auch die jetzigen Eigentümerrechte. Ganz dringend ist die Sicherung des übergeordneten Denkmalschutzes und des Ensembleschutzes. Das ist bisher erstaunlicherweise nicht geschehen. Deshalb müssen die Bundesregierung, als Mitglied des Stiftungsrats und der finanzstarke Sponsoren-Verein der Freunde, hier schnell aktiv werden. Denn zusammen mit dem renovierungsbedürftigen Festspielhaus ist hier eine innere Einheit vorhanden, weil auch das Grundstück ein Geschenk der Stadt war. Die Idee am Anfang und danach die ständige Realisierung der zehn Hauptwerke, im einmaligen Theatergebäude.

Die fällige Aufwertung muss deshalb ganz behutsam geschehen, aber wirkungsvoll sein. In den neuen Anbau am kleinen Gärtnerhaus kann man alle Erinnerungen, weit weg verlegen, die optischen Fehlplatzierungen, Sünden der Vergangenheit, die am Hügel nichts verloren haben, zum Beispiel die beiden gruseligen Breker-Büsten von Richard und Cosima. Zur guten finanziellen Auslastung des neuen Wahnfried-Cafés, auch für laufende, abwechselnde Veranstaltungen und Ausstellungen kann das gesamte, bisher nur als geräumiges Foyer genutzte Erdgeschoss genutzt werden. Dort gibt es geeignete, große Glasfenster, mit direktem Blick auf das Grab des Komponisten.

Haus Wahnfried selbst kann im Inneren attraktiv wiederbelebt werden, durch eine komplette Rekonstruktion der gesamten Innen-Möblierung, die im Zweiten Weltkrieg durch Fliegerbomben zerstört wurde. Vorbilder findet man in vielen Antiquariaten, oder sogar gleichartige Originale aus dem 19. Jahrhundert. Oder man rekonstruiert sie.

Der östliche „Siegfried-Anbau“, wo der Sohn selbst lebte, kann im ersten Stock als Gedenkort für den genialen Wieland Wagner und seine herausragenden Goldenen Jahre im „Neu-Bayreuth“, von 1951 bis 1966, angemessen gestaltet werden. Material dafür gibt es genug, auch erstklassige Tonaufzeichnungen..

Im Erdgeschoss dieses Seiten-Gebäudes war Adolf Hitler Stammgast und wohnte dort auch. Davon gibt es zahlreiche Fotos und andere Dokumente. Man kann sie nur im Kontrast zu den Schrecken des Zweiten Weltkriegs zeigen, als abschreckender, aber wichtiger Vergleich. Dann werden unerwünschte Besucher das Gebäude auch zukünftig meiden.

Die sehenswerte Eingangsallee mit den hohen Bäumen, wurde bis zur Hauptstraße hin verlängert, gleichzeitig die an diesem wichtigen Platz sehr störende, vorherige Bushaltestelle nach Osten verlegt. Das sind, nachweislich, zwei bekannte, oft vorgeschlagene Ideen von mir. Doch geredet hat, bis heute, darüber Keiner mit mir. Das ist ein klarer Verstoß gegen das gesetzliche Urheberrecht (Copyright). Offen ist, immer noch ein Beratungshonorar in marktüblicher Höhe oder eine einmaligr Lizenzvereinbarung, deren völlige Abwesenheit leicht nachweisbar ist. Das Geld kann als Spende an das gesamte, mittlerweile dreiteilige Wahnfried-Museum gehen.

Der Garten selbst ist kein Zaubergarten, sondern damaliger Standard für wohlhabende Bürger im 19. Jahrhunderts. Doch wegen seiner geistigen Bedeutung für die ganze Welt darf man daran, auch jetzt überhaupt nichts mehr verändern. Für Besucher aus aller Welt wäre es ganzjährig eine entspannende Sehenswürdigkeit. Und die finanziellen Einnahmen gehören dem Eigentümer, der Stadt, nicht der Festspiel-Stiftung. Man darf deshalb nicht einfach, immer weiter auf höhere Gewinne verzichten. Es handelt sich nicht um private, frei verwendbare Gelder, sondern um öffentliche Einnahmen, auch für ganz andere Plätze und Empfänger in der überschaubaren Stadt.

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Genauso dringlich ist die überfällige Aufwertung am Grünen Hügel. Alle optischen Neuzugänge seit Wagners Tod müssen weg, auch die beiden gruseligen Breker-Büsten von Richard und Cosima. Dazu alle aktuellen Ausstellungen, sie gehören in das neue Wahnfried-Museum. Sonst darf äußerlich nichts verändert werden. In den alten Zuschauerraum gehört endlich eine unsichtbare, lautlose Klima-Anlage, auch für die bisher fehlende Beheizung an Wintertagen. Die Sanitäranlagen im Keller müssen erneuert werden. Das große, hässliche, gesichtslose Festspielrestaurant kann man ganz abreißen. Es sieht unpassenderweise aus wie eine langweilige Betriebskantine. Der notwendige, vollständige Neubau kann sich an die klassische, rötliche Außenarchitektur des direkt benachbarten Musiktheaters gut anpassen. Ganz nahe ist das nostalgische Gebäude des separaten Verkaufskiosks mit der Post-Dienststelle. Der Pavillon stört überhaupt nicht. Im grünen Festspielpark kann man die gesamte Auffahrt mit alten Natursteinen verbessern, mit Kopfsteinpflaster. Das Alles reicht. Weitere Modernisierungen sind überflüssig.

Zum Thema gehört unbedingt Musik. Hier das überirdische Lohengrin-Vorspiel, und ein Gemälde von Neuschwanstein, das Ludwig II. wie ein dazu passendes Märchenschloss erbauen ließ:

https://www.youtube.com/watch?v=lqk4bcnBqls

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