Die dritte Dimension

30.9.2020. Es gibt drei Dimensionen: Die Realität. Die eigene Wahrnehmung, das Bewusstesein. Am mächtigsten ist das Unterbewusstsein. Bis vor zweihundert Jahren hat Niemand gewusst, dass es das überhaupt gibt. Dann erschien 1900, zur Jahrtausendwende ein Buch. Sigmund Freuds „Traumdeutung“. Zuächst berichtet e über den bisherigen Stand der Forschung. Träume waren demnach Voraussagen der Zukunft. An jedem Königshof gab es Magier, die sich damit beschäftigten, Kriege, Glück und Katastrophen vorauszusagen. Manchmal gab es dafür erkennbare Vorzeichen, Warnsignale. Aberchtni es blieben Spekulationen. Hypothesen. Vermutungen.

Freud fand eine ganz andere Quelle: Das Unterbewusstsein ist ein riesiger Speicher im Gedächtnis. Dort landen alle unangennehmen Erfahrungen, die Jemand verdrängt und vergessen will. Aber es ist nur ein Zwischenlager. Die schmerzlichen Traumata schlafen nur und warten auf Wecksignale. Das sind die Träume, die aber nur im Schlaf auftauchen. Es sind verschlüsselte Bilder. Symbole – Teile einer alten Sprache, die man wieder entziffern muss

Das ist zunächst schwerer als die Entzifferung der ägyptischen Hieroglyphen, die jahrhundertelang nicht gelang. Erst der Stein von Rosette brachte Klarheit. Er hat einen Text in drei Sprachen. Zwei waren bekannt. Der Inhalt war gleich, also konnte man auch den dritten Text entziffern: Die Hieroglyphen. Das war eine mühselige Kleinarbeit. Aber es gelang.

Danach öffneten sich alle Geheimnisse des ägyptischen Denkens. Der Pharao Echnaton hatte alle anderen Götter abgeschafft, für ihn gab es nur Aton: Die Sonne. Sie war die mächtigste Energiequelle für den Planeten Erde, steuerte Tag und Nacht, das ganze Leben in den vier Jahreszeiten und die Evolution, den Fortschritt, der in der wissenschaftlichen Forschung immer neue Höhepunkte erreichte.

Freud fand mit der Pschoanalys die Werkzeuge, die eine kranke oder verletzte Seele heilten. Er brauchte dafür keine Medikamente, obwohl er ausgebildeter Arzt in Wien war. Sein Leben verbrachte er in kleinen Räumen, in der Berggasse 19. Dort stand auch die berühmte Couch, auf die sich seine Patienten legten. Er setzte sich hinter sie, damit es keine Ablenkung gab. Dann sollten sie einfach frei sprechen. Bei Wiederholungen bemerkte er, dass sich dahinter ungelöste Probleme verbargen. Trotz Widerstandes forderte er die Besucher auf, genau diese Punkte näher zu erklären. Dann kamen Bilder, die er analysieren und deuten konnte. Wenn er später die entdeckten Ursachen besprach, ließ der Widerstand nach. Aber auch die Beschwerden. Es funktiniert tatsächlich. Vor Beginn meines kurzen Studiums im westfälische Münster entdeckte ich zufällig Freuds Bücher. Im Lauf von drei Jahren habe ich die wichtigsten gelesen. Der Inhalt vereinigte sich mit allen anderen Erfahrungen und Kenntnissen. Leider beschäftigen sich auch geschäftstüchtige Schwindler und Hohlköpfe damit, weil es schon bei ihren Anfängen vor zweihundert Jahren eine wertvolle Einnahhmequelle war, oft ohne jede Wirkung. Freud forderte von jedem Praktiker zunächst eine Selbst-Analyse. Dass Viele dafür zu faul sind, merkt man an den Ergebnissen. Null plus Null ergibt Null.

Damit sind wir bei einem noch größeren Thema: Die Numerologie. Sie ist Teil der Kabbala, der Gespräche mit Gott. Das Buch entstand im Mittelalter. Hier hat jede Ziffer eine religöse Bedeutung, die nicht einer einzigen Konfession zuuordnen ist. Alle Weltreligionen verwenden sie, aber in unterschiedlicher Form.

Zu Beginn jetzt die ersten Beispiele: Die Ziffern Eins bis Zehn.

Davor steht die Null. Der Ur-Anfang, das Nichts, bis zum Urknall, den die Astrophysiker als Geburtsstunde des Planeten Erde anshen.

Die Ziffer Eins ist der Anfang, Im Sport ist es der Beste. Bei Firmen auch.

Die Ziffer Zwei verdoppelt das. Sie steht für Paare und das Dualitätsprinzip. Den unauflöslichen Gegensatz zwischen Tag und Nacht. Gut und Böse. Sommer und Winter.

Ziffer Drei ist die Summe aus dem almmächtigen Gott, dessen irdischen, sterblichen Sohn und der universalen Energie des Geistes, die alle Lebewesen durchströmt, in unterschiedlicher Form.

Die Vier ist das Fundament. Eine Kreis ist die vollkommene geometrische Form, weil er keine Ecken und Kanten hat. Das Quadrat hat vier Ecken, wie ein Würfel oder als Rechteck, das Fundament eines Gebäudes. Die zweifache Vier ist die Acht, das Zeichen der Unendlichkeit.

Die Fünf steckt voll dämonischer Energie. Ein Fünfeck heißt Pentagramm. Weist die Spitze nach unten, kommt die Energie aus der Unterwelt, dem Reich Satans. Zeit die Spitze nach oben, richtet sie sich auf das Universum und dessen positive Kräfte.

Nummer Sechs ist die Fortpflanzung. Die Vermehrung aller Formen und alles Wissens. Die dreifache Sechs ist Satan selbst So steht es in der Apokalypse des Johannes. Kurz vor demWeltuntegang herrscht Satan.

Nummer Sieben, die Zahl der Wochentage, ist eine abgeschlossene Episode oder Epoche, wie die Schöpfungstage in der Genesis. „Es ist vollbracht.“

Ziffer Acht ist das Zeichen der Unendlichkeit.

Nummer Neun ist eine umgedrehte Sechs. „Alle Sechse“, heißt es, wenn im Spiel alle Kegel umgefallen sind. Gleichzeitig die Vorstufe zur Vollendung.

Ziffer Zehn meint die Zehn Gebote, die universalen Weltgesetze. Alles, was war und was sein wird, muss den ewigen Gesetzen gehorchen, auch wenn sie nicht schriftlich vorhanden sind. Das Verbot zu töten, zu lügen, zu stehlen, zu verleumden Werden schwere Verstöße aufgedeckt, muss die Justiz eingreifen. Aber die kosmischen Regeln sorgen auch selbst für eindringliche Strafen, damit das Gleichgewicht der Welt wieder zurück kehrt. Oder in der Apokalypse für immer verschwindet.

Heute ist der 30.9. Nicht nur ein Monat endet, sondern manchmal auch eine ganze Welt, die stabil wirkte, aber es nicht war. Wie man das verbessern kann: Das ist hier ein Dauer-Thema, die Übersicht dazu sieht man auf dieser Seite, rechts unten. Mittlerweile insgesamt 525 Artikel. Die Quersumme ergibt Zwölf = 10 plus 2. Die Quersumme vom 30.9. ist auch Zwölf. Was die einzelnen Ziffern bedeuten, kann man im vorherigen Text nachlesen.

Letzten Sonntag war der 27.9. Seitdem bin ich 33 Jahre in München. Das ist nicht nur ein persönlicher Lebensabschnitt, sondern gedanklich gesehen, eine ganze Epoche. Nicht das Ende, sondern wieder ein Neu-Anfang, auch wenn sich äußerlich nichts ändert. Die materielle Realität ist notwendig und wichtig, also Geld und Kontakte, aber sie ist auch ein Mantel, ein Schleier vor der Zukunft. Man kann sie nicht voraussehen, aber Sigmund Freud hat ein paar Schlüssel dazu gefunden. Christa Wolf (1929 – 2011) schrieb: „Die Vergangenheit ist nicht tot. Sie hat nicht einmal begonnen.“ Als gefeierte Literaturpreisträgerin in der DDR hat sie gewusst, was das bedeutet. Als sie sechzig Jahre alt war, fiel die Berliner Mauer. Fast Alle haben sich darüber gefreut, aber Staatsdichter Bert Brecht (1898 – 1956) hatte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs schon gewarnt: „Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem DAS kroch.“ Er meinte die Gesinnung, das Denken von 1939 bis 1945, als Deutschland geistig in einer tiefen Nacht versank, die erst nach zwölf Jahren sich in ein helles Morgenlicht verwandelte: Im Osten geschah das vor dreißig Jahren, im Osten, wo auch jeden Tag die Sonne aufgeht.

Eine dritte Dimension in dieser Form gab es vor Freuds Entdeckungen nicht. Aber auch sie sind eine Weltformel. Damit lässt sich die Zukunft nicht voraussagen, aber gestalten.

Lisa della Casa singt: „Es gibt ein Reich, wo Alles rein ist.“ :

https://www.youtube.com/watch?v=oxtuyQ13DuI

.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.