28.1.2022. 1956 gab es noch nicht so viele Autos wie heute, aber schon asphaltierte Durchgangstraßen, direkt am Elternhaus. Das war gefährlich, deshalb verging die meiste Zeit im großen Garten. Mit Obstbäumen, Blumen, Hühnern und Schweinen, die nach dem Krieg, elf Jahre vorher, auch eine Nahrungsreserve waren. Außerdem beherrschten die Jahreszeiten den Alltag. Vom Fenster konnte man zum verschneiten Garten hinabschauen, im Sommer wuchs das Gras wild und so hoch, dass die restliche Umgebung unsichtbar wurde, aber die Phantasie aufweckte. Vor Allem die weißen Wolken am Sommerhimmel, die wie Märchenfiguren vorbeizogen, in ferne Länder, die man nur aus Abenteuerbüchern kannte. Die besten gibt es immer noch, und wenn man darin blättert, werden auch die alten Geschichten wieder lebendig.
Die aktuellen Geschichten blieben damals oft unbegreiflich, man konnte sie sich nur merken, und Vieles landete im Unterbewusstsein, dem Speicher, den erst Freud ( 1856 – 1939) ganz genau erforschte. Er fand dort auch Müll von Enttäuschungen und Störungen, die nicht verarbeitet waren und weiter für Unruhe sorgten. Dafür entwickelte er eine Form der Analyse, die Ursachen erkennbar machte, ihre Verarbeitungsmöglichkeit und das Verschwinden ausdauernder Belastungen. Die Methoden lassen sich in allen Bereichen anwenden, also auch bei den 45 Themen (Kategorien) hier. Allerdings verlangen sie persönliche Erfahrungen und bleiben wirkungslos, wenn man sie nicht gründlich und viele Jahre lang trainiert. Das ist ein ständiges Problem der Gegenwart. Ständig wird viel Geld ausgegeben, aber das Ergebnis ist eine Gefahr, weil nicht viel dabei herauskommt.
Man kann nicht ständig von der Vergangenheit träumen, weil auch dabei nichts herauskommt. Aber wer sich konzentriert auf einzelne Ausschnitte, die dann immer klarer und lebendiger werden, erlebt Unerwartetes: Vergleicht man die Einzelheiten mit der Gegenwart, schaut man direkt in die Zukunft und kann manchmal die einzelnen Faktoren verändern. Das kann viel Geld kosten, aber es ist auch eine Aufgabe des Staats. Gut geplante Projekte halten sehr lange, wenn zur Architektur auch noch andere Qualitäten dazu kommen: Zufriedenheit und die Motivation für wichtige Veränderungen. Das wird durch die Zeichen der Außenwelt beeinflusst, weil sie direkt wirken. Und erfolgreiche Steigerungen sind unbezahlbar, weil sie das Innenleben beeinflussen. Wer nichts davon versteht, verpasst das Wichtigste: Eine gute Zukunft. Und alle Wissenslücken kann Jeder selbst schließen, wenn er das nur will.
1956 kamen nicht nur immer mehr Autos auf die Straßen. Es gab auch Eiscafés, die damals „Milchbar“ hießen, und die aktuellen Schlager kamen aus einer Musicbox. Zum Beispiel das:
https://www.youtube.com/watch?v=xLpoX0GKR3g&list=PLuHmjfAG-QHJVUwaj8YWwCyw2SY2yu-tw
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