21.6.2021. Ab morgen werden die Tage wieder kürzer, bis zum 21. Dezember, der Wintersonnenwende. Heute ist erst einmal der Sommeranfang, in der Landwirtschaft reift die Ernte. Die Abhängigkeit vom Wetter hat sich stark verringert, dafür hat die Technik gesorgt. Und der Wille des Menschen, sich nicht nur als passive Marionette gehorsam mit seinem Schicksal abzufinden, sondern selbst die Wege für Verbesserungen zu finden. Am 23, Juni 1865 endete in Nordamerika der blutige Sezessionskrieg im ganzen Land, und die Sklaverei wurde endgültig abgechafft. Das galt nicht nur für die Arbeiter au frn Baumwollplantagen im Süden, sondern wurde zum allgemeinen Verfassungsgebot. Ein Teil der „menschlichen Würde“, die auch nach dem deutschen Grundgesetz ausdrücklich als „unantastbar“ bezeichnet wird. Manipulationen, Verfälschungen, Geschäfte und Spielereien damit sind verboten.
Das Thema Sklaverei ist trotzdem nicht aus dem Alltag verschwunden. Im 19. Jahrhundert waren es die schlechten Arbeitsbedingungen in den europäischen Industriefabriken, die 1917 den letzten russischen Zaren seinen Thron und sein Leben kosteten. 1949 gründete Mao Ze Dong in China die „Volksrepublik“, den ersten Arbeiterstaat.
George Orwell schrieb 1945, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, seinen Klassiker „Farm der Tiere“. Dort heißt es: „Alle Tiere sind gleich. Aber einige Tiere sind gleicher als die anderen.“ Das war satirisch gemeint. Orwell war Pessimist. Er starb fünf Jahre später und erlebte nicht mehr, was aus seinen dunklen Untergangs-Visionen wurde. Sein bekanntestes Buch ist „1984“ Bis zu seinem Tod schrieb er energisch daran. Es ist eine Zukunfts-Vision, der lückenlose Alptraum einer total überwachten und kontrollierten Welt. Der Titel wird immer noch gern verwendet, als Stichwort für die Gegenwart. Aber auch da hat die Welt sich verändert. Die Freiheitsrechte der amerikanischen Verfassung stehen deutlich im deutschen Grundgesetz: Nur als Beispiele: Meinungsfreiheit, Freie Wahl des Berufs und des Wohnortes. Geschützte Privatsphäre. Freier Zugang zu Informationen (Internet), den der Staat garantieren muss, auch in Gefängnissen. Wer sich das nicht selbst leisten kann, muss die Kosten vom Staat erstattet bekommen, im Voraus. Außerdem ist der Staat nicht allmächtig, sondern muss seine eigenen Grenzen beachten, Willkür und und Übergriffe verhindern. Ein bayerischer Politiker sagte mir vor drei Jahren: „Der Staat steht über den Gesetzen.“ Nein. Auch seine Vertreter nicht.
So gesehen, kann man sich auf die Zukunft freuen. Da gibt es noch viele Rätsel und ungelöste Fragen. Diese Webseite gibt immer wieder Antworten darauf, hat aber deutliche Grenzen bei den Themen, die zum Datenschutz oder zur Privatsphäre gehören. Man muss das nicht studieren, es ergibt sich aus den realen Einflüssen im Alltagsleben und zahllosen öffentlichen Kommentaren. Viel spannender sind auch die Methoden zur Kombination von Auffälligkeiten, in denen Erkenntnisse zu finden sind, deren Auswertung nicht ernst genommen wird. Übernommen wird das immer mehr von Rechnerprogrammen, die noch gar nicht entwickelt wurden und deshalb auch die Fehler und Lücken der Gegenwart gar nicht verhindern. Sehr hilfreich ist das Puzzle-Prinzip. In diesem Fall müssen die vielen Einzelteile gar nicht lückenlos zusammenpassen. Da es sich um Menschen handelt, sind ihre Methoden vergleichbar, die logischen Lücken, die Abwesenheit von Fakten und so weiter. Das kann man zusammenbauen. Auch wenn es bei Belanglosigkeiten knirscht, ergibt sich daraus ein Bild. Damit es nicht willkürlich. also fehlerhaft zusammengebastelt wird, müssen Computerprogramme die Schwachstellen lokalisieren und erkennbar machen. Ein einzelnes Gutachten ist dafür wertlos, in anonymisierter Form lassen sich aber große Datenmengen prüfen, deren Nebensachen vorher ausgefiltert werden.
Im Sommer 1965 habe ich auf der Nordsee-Insel Wangerooge meinen ersten Sonnenuntergang über dem Meer erlebt. Die Farben waren ganz ungewohnt, sehr kräftig, und das Ereignis füllte den ganzen Horizont aus. Das Wort „Unendlichkeit“ war plötzlich ein plastisches Bild, keine abstrakte Idee. Der persönliche Horizont war damals auch noch begrenzt, hinterließ aber ein klares Urteil über den Wert der unbeschädigten Natur. Der Umweltschutz war damals auch ein beliebtes Thema in den größten Schlagzeilen der Zeitungen. Die Erderwärmung steigert sich trotzdem. Alle Mängel lassen sich gar nicht beseitigen, aber verringern. Die heutigen Gesprächsthemen haben ganz andere Sorgen, die sich aber Niemand anhören muss. Auch das ist ein Schritt in die richtige Richtung, den zu viele Begleiter nicht beschleunigen, sondern bremsen. Die Orientierung muss deshalb Niemand verlieren.
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