6.7.2022. Etwas Erstaunliches läuft ab. In den letzten Monaten gab es zu viele Konferenzen und tagelangen Grübeleien, bei denen nichts herauskommt. Aber die Energiekrise hat viele Ideen aufgeweckt, für die es auch praktische Vorschläge gibt, vor Allem von aktiven Organisationen, die nicht abhängig sind vom politischen Alltag. Der Druck entstand durch die begrenzten Rohstoffe, die für die Energieversorgug aller Staaten das Fundament liefern. Ärgerlich ist es nur, dass dafür überhaupt Druck notwendig war. Durch Nachdenken wäre man, längst schon viel weiter, und durch die Faulheit, alte Gewohnheiten zu verändern, hat sich die Situation verschärft. Eine drastische Wende ist bereits erkennbar, offensichtlich auch auf anderen Gebieten. Wichtige Online-Gesetze werden geändert, um die Kriminalität in die Knie zu zwingen.
Nicht nur in einem einzigen Staat, betroffen sind sowieso alle, das ergibt eine automatische Ketten-Reaktion. Wenn ein kleiner Schneeball auf einem verschneiten Hügel nach unten rollt, wird er immer größer. Zu warnen ist dabei vor einem zu scharfen Blick in die Vergangenheit. Sie lässt sich nicht rückgängig machen, sonst wären bald alle Gefängnisse überfüllt. Jeder Vergleich hat nur einen Sinn, wenn das Ergebnis in die Zukunft zeigt. Aber das bedeutet nicht: Geschlossene Augen und Weghören. Jeder kann, in seiner privaten Umgebung, die Schwachstellen und Fehler feststellen, die immer noch nicht erledigt sind. Im Beruf genauso. Hier gibt es dazu viele Beispiele, sie richten sich auch gegen Denunzianten und Wichtigtuer, die das Netz mit falschen Informationen füttern und sogar in die technischen Abläufe eingreifen. Das ist keine Spielerei, sondern eine Form der schweren Kriminalität, bei der das Schweigen auch die Strafen verschärft, für Wiederholungstäter um ein Vielfaches. Sie haben viele Mitwisser, die schlagartig verschwinden müssen, im eigenen Interesse. Denn sie haben immer so viele Spuren hinterlassen, dass Niemand sie löschen kann, ergänzt durch Auffälligkeiten, die in jedem Stammlokal, schon seit Jahren, zum Alltagsdialog gehören.
Ganz heiss wird es beim Thema Korruption, das jetzt auch immer öfter zu hören ist. Wer Geld einsteckt, um Verbrechen zu begehen oder zu unterstützen, hatte bisher viele Schlupflöcher, um unsichtbar zu bleiben, dazu ein hohes Gehalt, das im Ausland verschwand. Das Alles ist kalter Kaffee, weil die Instrumente dagegen immer wirkungsvoller werden. Man kann dazu ruhig auf das Jahresende schauen, das zwar noch ein halbes Jahr entfernt ist, aber auch der Termin für Abrechnungen und Erfolgsbilanzen. Alarmsignale lassen sich jetzt schon erkennen. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Diesen Satz hat 1990 ein bekannter Politiker gesagt, seitdem hat sich die Welt verändert, nicht immer so, wie es notwendig ist. Und das ist auch der Hauptgrund für alle aktuellen Krisen und Kriege, die man nicht einer einzigen Seite zuschieben darf, sondern allen Mitwirkenden, die sich seit dreißig Jahren nicht gründlich genug darum gekümmert haben. Jeder Staat kann dabei in einen eigenen Spiegel schauen, wenn die Glasfläche glatt ist. Denn sonst gibt es Täuschungseffekte, der Betrachter wird zu groß oder zu dick.
Das Wort Korruption bedeutet morsche Zebrechlichkeit. Wenn eine dicke Stahlwand verrostet ist, lässt sie auch ständig Regenwasser durch oder lässt große Maschinen zusammenbrechen. Als Zuschauer habe ich das seit 1971 erlebt, nach meinem ersen Arbeitstag. Wenn man nicht mitmacht, kann es ungemütlich werden oder sogar noch extremer. Wenn man die Spuren entdeckt, auch. Dann kann die Phantasie sich selbständig machen. Wer das Wort nur zufällig verwendet, ohne Phantastereien, kann an der Körpersprache erkennen, auch an der Gesichtsmuskulatur, ob er, unbeabsichtigt, auf Glatteis gelandet ist, das auch Stürze oder Verletzungen verurachen kann.
In einer persönlichen Atmosphäre ist Vertrauen das Wichtigste, und das habe ich niemals enttäuscht. Aber Reflexe werden biologisch vererbt, also muss man auch mit einem Trümmerhaufen rechnen. Die ersten Sätze dieses Artikels erklären, dass in Zukunft der Spielraum für dunkle Auffälligkeiten immer kleiner wird. Das kommt nicht von einem Einzelnen, sondern wird zum Alltags-Standard auf der ganzen Welt. Dabei können Freundschaften beschädigt werden, wer mich seit dreißig Jahren als Freund kennt, hat damit keine Probleme. Das gilt auch für kürzere Zeitabschnitte, aber dabei kommt es auf jeden Einzelfall an. Wer gemeint ist, weiß das selbst und soll darauf reagieren. Ich vermisse einige Gespräche der Vergangenheit, aber ich verbiete es allen Belästigern, weiterzumachen. Dafür braucht man die Justiz nicht, aber sie wartet, auf solche Aufgaben. Und Pandora, ein Netzwerk freier Journalisten, das Verbrecher sucht und findet.
Wer nicht belästigt wird, kann freier leben. Das gehört zu den Freiheitsrechten unserer Verfassung. Wer sie bekämpft, hat von Anfang an verloren, auch wenn das nicht sofort erkennbar ist.
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