25.6.2021. Eine Tafel aus Smaragd hört sich gut an, weil der grüne Schmuckstein schon im Alten Ägypten beliebt war. Diese Tafel ist eine Erfindung des Mittelalters. Sie enthält ein paar einfache Sätze, die von dem sagenhaften Hermes Trismegisthos stammen sollen. Dabei wurden zwei Gestalten vermischt: Der antike Götterbote Hermes als dreifache Energie und Thot, der Gott des Mondes, der Magie, der Wissenschaft und Weisheit. Der Text auf der berühmten Tafel ist ganz einfach, aber verschlüsselt. Zu diesem Thema gibt es hier schon über 20 Artikel:
https://luft.mind-panorama.de/?s=tabula+smaragdina&x=6&y=8
In der Kurzfassung liest man: „Sein Vater ist die Sonne und seine Mutter der Mond. Die Luft trägt es in sich. Seine Amme aber ist die Erde. Dieses Ding ist der Ursprung aller Vollkommenheit der Sachen, die es auf der Welt gibt. In Summa: Steige durch großen Verstand, von der Erde zum Himmel und von dort wieder zurück in die Erde. Bringe die Kraft der oberen und unteren Geschöpfe zusammen, dann wirst du in aller Welt Herrlichkeit erlangen. Dieses Ding ist in allen starken Sachen zu stark, denn es will die subtilsten Dinge überwinden, auch die härteste und dichtesten. (Es sind) alle drei Teile der Weisheit, auf dieser ganzen Welt: Das ist das Meisterstück der chemischen Kunst.“
Die chemische Kunst im Mittelalter war die Alchemie, nicht die spätere Naturwissenschaft. Die Alchemie versuchte zu zaubern, „alle“ chemischen Stoffe zu mischen und daraus Zaubertränke zu gewinnen. Auch echtes Gold und den Stein der Weisen, der alle Rätsel löst. Das gelang nicht, aber die Tafel aus Smaragd versucht das Geheimnis zusammenzufassen.
Daraus ergibt sich auch die Formel „Das Große ist wie das Kleine“. Der grenzenlose Makrokosmos hat die gleichen Abläufe wie der winzige Mikrokosmos. Äußerlich gibt es da viele Unterschiede, aber das Innenleben der Natur überrascht immer wieder durch Ähnlichkeiten.
Mit 3.800 Metern ist der Fujiyama der höchste Berg Japans. Aus der Ferne sieht er, wie bei allen Änderungen von Entfernung und Perspektive, ganz klein aus. Das bereits vergangene Jahrtausend hat viele Superlative gebracht, mit Hilfe der Technik. Dabei wurden Grenzen überschritten. Rückgängig machen lässt sich das Meiste nicht. Aber eine Veränderung der Perspektive lohnt sich. Die Erforschung der Alltagswelt, nach Maßstäben und Werten, die in Vergessenheit geraten sind. Ein Neuland, mit Ergebnissen, die noch gar nicht vorausberechnet werden können.
Buddha (563 – 483 v. Chr.), wörtlich: „Der Erwachte“, verließ mit 29 Jahren den Palast seiner Eltern und verbracht sechs Jahre in der Einsamkeit am Ganges. Im Alter von 35 Jahren saß er in einer Vollmondnacht in tiefster Versenkung unter einer Pappelfeige, als er „erwachte“. Dieses Erwachen wird auch als Erleuchtung bezeichnet. Es ist die höchste Stufe der Erkenntnis. Im Christentum ist es die Wahrnehmung der Zeichen Gottes, die für den Menschen erkennbar sind. Die Meditation ist die Konzentration auf solch ein Thema, bei gleichzeitiger Loslösung von allen Nebensachen.
Wer damit umgehen kann, erlebt eine Änderung des Bewusstseins, eine neue Welt-Perspektive. Eine Tafel aus Smaragd ist dafür nicht notwendig, alles Weitere ergibt sich von selbst,