3.8.2022. Jetzt auch noch Taiwan. Amerikanischer Besuch hat dort gestern die ganze Region erschüttert, China ist verärgert und schweigt nicht darüber. Hier ist das ein eigenes Kapitel, so wie auch Russland. Militärische Perspektiven wurden gestern nicht erwähnt, sie sind aber offensichtlich für Jeden, der zurückschaut in die letzten hundert Jahre. In Indien wächst ein neues Machtzentrum, das zur Zeit noch keine Unruhe auslöst. In Afrika und Südamerika halten sich die Spannungen in Grenzen. Eine Garantie für die Zukunft ist das nicht.
Wer regiert die Welt? Das ist längst geklärt, aber einige Kandidaten warten noch in den Startlöchern. Wenn es dann knallt, wird der Schaden grenzenlos, sogar in Geld nachzurechnen. Einen Gewinner gibt es dann nicht mehr. Wer jetzt noch dafür trainiert, hat bereits verloren, von Anfang an.
Die Universalgesetze werden nicht von Menschen gesteuert, sie schalten sich dann ein, wenn es so weit ist. Das kann zwar beeinflusst werden, aber nicht das endgültige Ergebnis. Zwei Termine haben mir dazu Gewissheit verschafft. Der erste war kurz nach meiner Ankunft in München, also nach 1987. Damals gab es viele Zufallstreffeb mit Unbekannten, die sich, auch zwanzig Jahre lang, wiederholen konnten, wenn sie es wert waren. Das Gespräch wurde damals zwar mehrmals unterbrochen und später niemals mehr fortgesetzt, aber es war der Blick in ein eigenes Planetensystem. Ein Jahrzehnt später lernte ich, auch zufällig andere Mitarbeiter kennen, aber sie blieben in den Räumen, die sie längst kannten. Daraus konnte nichts werden außer Streit. Daran hat sich grundsätzlich nichts geändert, aber viele Leser sind dabei auch draußen geblieben. Nicht ungewöhnlich, denn wenn man sich nicht für die 46 Themen hier interessiert, ist das eine Quelle für verlorene Zeit. Selbst wenn man die Texte auswendig lernt, öffnen sie sich nicht, wenn keine persönlichen Erfahrungen dazu kommen, eine Phantasie, die nicht außer Kontrolle gerät und deshalb Schaden verursacht, außerdem die Gesetze der Logik. Unter diesem Text gibt es dafür viele Beispiele.
Der Satiriker Jonathan Swift (1667 – 1735) schrieb „Gullivers Reisen“. Wikipedia: „In anschaulicher Erzählweise bringt Swift seine Verbitterung über zeitgenössische Missstände und seine Auffassung von der Relativität der menschlichen Werte zum Ausdruck. Gullliver entdeckt erst das Land der Zwerge und landet dann im Land der Riesen.“
Damit ist natürlich Größenwahn gemeint. vor Allem in politischen Führungspositionen oder bei der Herrschsucht in kleineren Größenordnungen. Das geht in der Schule los und wird zum Dauerproblem im Beruf, wenn sich nicht alle anpassen, wie die kleinen Zwerge. Das Buch ist alt, der Inhalt bleibt aktuell und ist die Ursache für Berge von ungelösten Problemen. Die meisten sind so entstanden, auch wenn man nur fünfzig Jahre zurückblickt.
Im Internet passierte jetzt ein Fall aus Wien. Eine Ärztin wurde von Stalkern gejagt, die Impfgegner waren. Zu Ostern passierte das unserem Gesundheitsminister Lauterbach, ein Netzwerk von 70 Personen wurde dabei von der Polizei identifiziert. Die Ärztin aus Wien beklagte sich über mangelnde Unterstützung, vorgestern beging sie Selbstmord. Das Stalking („beharrliches Verfolgen und Belästigen“) ist eine Straftat, aber jede Suchmaschine findet viele konkrete Fälle. Ich kenne das seit September 2000, bei den ersten offenen Diskussionen im Internet. Auch dabei gilt Datenschutz, aber genauso die Verärgerung darüber, dass es immer noch weitergeht, egal wo die Opfer davor geschützt werden müssen. Zuschauer gibt es genug, sie müssen nur aktiv werden.
Die neue Krise in Taiwan darf nicht unterschätzt werden, aber es ist nicht die einzige. Auch in der Ukraine war es seit 1990 möglich, genauere Ursachenforschung zu betreiben und die langjährigen Gründe dafür verschwinden zu lassen. Zu spät ist noch gar nichts, aber jeder Tag zählt.
.