14.5.2022. Jeden Tag wird es wiederholt, auf allen Kanälen: Die Schlussrechnung für den Ukraine-Krieg wird sehr hoch. Der Finanzminister nennt die genaue Zahlen, die seine Beamten ausgerechnet haben, aber erst, wenn sie alle kleinen Quellen auch genau mitgezählt haben. Täglich steigen die Kosten, nicht nur für Normalverdiener, auch für die Besitzer von Traumvillen in Südamerika. Und Pandora, ein Netzwerk freier Journalisten, findet Schätze sogar dort, wo sie gut versteckt waren. Aber der Finanzminister spricht meistens nur von steigenden Kosten, natürlich auch für Energie und Urlaubsreisen. Ein Wort gebraucht er nur selten: Einsparungen. Persönlich betrifft ihn das nicht, er trägt gute Massanzüge und achtet darauf, dass er nicht zu dick wird. Trotzdem muss er eigentlich sparen, zum Beispiel bei den Subventionen und allen anderen Ausgaben des Staates. Kultur ist lebensnotwendig, aber Alles muss man auch nicht finanzieren, wenn es um das Geld anderer Leute geht. Und die Sündenliste ist sehr lang, vor Allem fette alte Zöpfe kann man jederzeit abschneiden. Beratungsfirmen empfehlen gern, Personal einzusparen, dann sitzen die Mitarbeiter zu Hause herum. Manche kommen auf dumme Gedanken, einige sind dabei sogar sehr reich geworden. Denn Vitamin B (Beziehungen) macht stark, bis es auffällt. Wer tausend Euro verdient, kann nicht Autos für zehntausend Euros fahren und auch nicht in märchenhaften Traumvillen herumsitzen. Das interessiert mich überhaupt nicht mehr, aber vor dreißig Jahren wurden manchmal Urlaubsprospekte herumgezeigt, Reiseangebote und die Besitzer der Traumstrände genannt. Natürlich nicht die, die dort am Swimmingpool lagen, weil es ihr Eigentum war, denn das lieben die großen Zeitschriften, und auch in der Oper sieht man diese Leute, gleich am nächsten Tag, wenn sie die Titelseiten füllen. Andere sind diskret, die tragen abends auch keine Luxus-Garderobe, sondern sprechen gern über Musik, weil sie das Thema tatsächlich lieben. Am 30.3.22 habe ich dazu den Artikel „Zitronen und Orangen“ geschrieben:
https://luft.mind-panorama.de/zitronen-und-orangen/
Zitat: „Vor zwanzig Jahren war ich mit einem Münchner Journalisten befreundet. Wie trafen uns fast nur in der Staatsoper, weil er auch ein leidenschaftlicher Opernfreund war. Er war so oft da, dass er sich nur billige Karten leistete, während ich seltener auftauchte. Bei der Verärgerung über eine schlechte Inszenierung freute er sich, wenn ich ihm eine gute Karte im Parkett überließ. Außerdem förderte er das Opernhaus finanziell, war dort den wichtigsten Mitarbeitern gut bekannt. Premierenfeiern zu besuchen, war kein Problem, und einmal nahm er mich mit. Mit den Mitwirkenden gab es problemlose Gespräche, einige davon waren sogar sehr berühmt, benahmen sich aber ganz normal. Das war im Oktober 2000. Ein paar Jahre später ist er leider verstorben, und unser letztes Telefonat werde ich nie vergessen. Inhaltlich war es für Fremde unwichtig, hatte aber einen persönlichen Wert.“
Geld braucht Jeder, aber es kommt darauf an, wie er damit umgeht. Beim Finanzminister betrifft das Alle, bei Musikfreunden ist es gut für die Theaterkasse, also auch für die Kosten einer guten Aufführung. Die Qualität ist ein ganz anderes Thema, hat aber gegenseitige Wechselwirkungen. Im Kapitel „Oper“ findet man dazu hier 208 Beiträge, die sich aber auf die besten Leistungen beschränken, weil der Platz und das Interesse dafür Grenzen haben. seitdem ich in Münster 1973 meine ersten Opern anschaute. Auch alle 46 Kapitel hier, mit ganz anderen Themen, haben ihr Fundament in persönlichen Erfahrungen. Die meisten findet man im Internet nicht, aber es dabei ist es nur schade, wenn auch die direkt Betroffenen in großen Bereichen nichts davon wissen, zum Beispiel bei Geschäftsbilanzen im Management von Firmen oder bei der Bekämpfung ungeklärter Verbrechen. Eine Auswahl von Themen findet man direkt unter diesem Text.
.