22.11.2019. Noch dauert es einen Monat, bis die Kalendertage wirklich heller werden. Am 22. Dezember ist Wintersonnenwende, und da wird es tagsüber ganz langsam immer heller. Zwei Tage später beginnt die Weihnachtszeit, und das ist kein Zufall. Nach Monaten der Dämmerung beginnt das Fest der Lichter.
Das Tageslicht zeigt sich immer zuerst im Osten, in der Morgendämmerung. Diese Himmelsrichtung wird in vielen Ländern verehrt, auch als Neubeginn für die Arbeit der kommenden Stunden. Mittags erreicht das Licht seinen höchsten Stand, und die Sonne war für den ägyptischen Pharao Echnaton der einzige Gott, den er anerkannte, weil von dort die höchste Energie kommt, die alles Leben auf der Erde bewegt.
Das Licht stand auch immer für den Grad der Erkenntnis. Die Katharer, die vom 12. bis 14. Jahrhundert in Südfrankreich lebten, hatten eine eigene Lichtreligion, die mit den Dogmen der römisch-katholischen Kirche nicht zusammenpasste. Deshalb wurde ein Kreuzzug gegen sie eröffnet. Sie verschanzten sich auf ihrer Burg Montségur, ergaben sich aber nach langer Belagerung und wurden am 16. März 1244 direkt vor den Burgmauern als Ketzer auf Scheiterhaufen verbrannt.
Wenn das Licht nicht nur die stärkste Energuiequelle ist, sondern auch als Zeichen der höchsten Erkenntnis gilt, dann müssten wir eigentlich nur noch im Licht baden. Leider ist die Realität oft dunkel. Dafür gibt es Ursachen und Lösungen, die manchmal leicht erkennbar sind, aber trotzdem gebremst werden. Andere Schwierigkeiten sind nicht so leicht erkennbar, aber die Naturwissenschaften haben zahlreiche Werkzeuge entdeckt, die den Fortschritt auf allen Gebieten beschleunigen. Manchmal versteckt sich das beste Wissen in schwer verständlichen akademischen Fachbüchern, aber so wie man jede Fremdsprache übersetzen kann, lässt sich auch das einem großen Publikum zugänglich machen. Vor Allem, wenn vermeintliche Randgebiete selbst den Experten unbekannt sind und sie deshalb zu Falschbewertungen kommen. Dafür laufend Hinweise zu geben, ohne auf alten Fehlern herumzureiten, sind alle Artikel hier geschrieben, und Beispiele werden nur zur Verdeutlichung benutzt, ohne Jemand damit zu schaden, denn von nebulösem, luftleerem abstrakten Gesäusel und weltfremden Formeln hat Niemand etwas.
Das Mittelalter wurd oft als „dunkles Zeitalter“ missverstanden. Im sozialen und politischen Bereich stimmt das auch. Aber die Kunst, Philosophie und die Entdeckung neuer Kontinente machten damals große Fortschritte, die auch in unsere jetzige Zeit mächtig hineinwirken. Mit den Gregorianischen Chorälen gab es die ersten Aufzeichnungen einer musikalischen Notenschrift, die sich danach immer mehr verfeinerte. Und von den zehn Hauptwerken Richard Wagners kreisen die Frühwerke Tannhäuser, Lohengrin und die Spätwerke Tristan, Parsifal um diese Epoche. Er verstand es, die Magie dieser Zeit in Klänge zu verwandeln, deren abgründige Tiefe gemeinsam mit dem Text heute oft gar nicht verstanden wird und deshalb sehr oft langweilig, wirkungslos scheinen, aber es gar nicht sind.
Charles Wesley komponierte 1739 eines der beliebtesten englischen Weihnachtslieder: „Hark ! The Herald Angels sing.“ Hier kann man das hören,in einer Aufzeichnung aus der Londoner St. Paul’s Church singen der Kirchenchor und die Besucher es gemeinsam:
https://www.youtube.com/watch?v=LDPwNPAV6tA