7.2.2022. Städte ohne Sehenswürdigkeiten sind für Auswärtige nur dann ein Ziel, wenn es einen persönlichen Grund hat. Das passiert immer wieder. Im Münsterland war es der Normalfall. Wenn man trotzdem dabei etwas Besonderes bemerkt, passt es auch in Aufzeichnungen. Hier steht nur ein kleiner Teil im Kapitel „Sommernächte 1965“, mit 51 Beiträgen und nur dann, wenn es größere Themen gleichzeitig abwickelt Sie sind daraus langsam entstanden und machen das Gesamtbild deutlicher erkennbar.
Aus Wurzeln entsteht ein großer Baum. Der „Lebensbaum“ ist ein Bild aus der mittelalterlichen Kabbala, zu der es hier noch 25 andere Artikel gibt:
https://luft.mind-panorama.de/?s=kabbala&x=8&y=5
Auch Städte mit Sehenswürdigkeiten können ihren Reiz verlieren. Davon gibt es so viele, dass man sie gar nicht aufzählen kann. Ein paar Einzelfälle leben weiter im Gedächtnis, aber man muss sie nicht wiedersehen. Das Gedächtnis ist eine Schatzkammer, wenn man weiß, mit welchen Schlüsseln sie sich öffnen lässt. Dabei kommen oft unterschätzte Kostbarkeiten zum Vorschein, aber auch der Müll, der daran hängt. Das kann man trennen, und schon wird es einfacher. Das Einfachste kann manchmal das Schwerste sein, wenn es sich nicht sofort erkennen lässt. Ferdinand Raimund (1790 – 1836) hat daraus ein unsterbliches Wiener Lied gemacht, und Marlene Dietrich hat es 1952 unnachahmlich gesungen: „Das Schicksal setzt den Hobel an und hobelt Alles gleich“ :
https://www.youtube.com/watch?v=hxN-YqguUR8
Ein Bekannter berichtete kürzlich von einem Opernbesuch. Den letzten habe ich vor zehn Jahren erlebt, denn die Meisterwerke landen im Gedächtnis und brauchen nicht jedes Mal ein Abspielgerät, wenn man sich darauf konzentriert. Aber die Musiktheater hatten viele Gesichter, eines davon war das Stadttheater in Münster, ab 1972, vierzehn Jahre lang. Der musikalische Leiter und der Chef-Regisseur waren Assistenten von Wieland Wagner, und das Vorbild bemerkte man auch, an den herausragenden Ergebnissen. Es war die beste Zeit und wurde nicht mehr übertroffen.
Kein Grund zur Traurigkeit. Das Leben hat viele Farben, und die vier Jahreszeiten haben ein eigenes Gesicht, dessen Veränderung wie bei Pflanzen und Tieren abläuft: Nach einem Programm der Natur, das die Technik beeinflussen, aber nicht ersetzen kann. Wenn die Eingriffe zu stark werden, geht die Natürlichkeit verloren. Mischt man die Elemente, können sie noch stärker werden, wenn dabei nicht übertrieben wird.
Auch in Münster, mit 316.000 Einwohnern, lebten damals Einwanderer aus vielen Staaten. 1974 flohen sie vor dem Bürgerkrieg in Äthiopien oder später aus anderen Krisengebieten. Daraus ergaben sich Freundschaften, die in Weltstädten wie München Ausnahmen blieben, weil zu viele Teilnehmer ein Durcheinander erzeugen, das Niemand braucht, unabhängig von den einzelnen Staaten. Der Weg ist manchmal auch dort, wo der Wanderer gar nicht hinwill. Das selbst zu entscheiden, gelingt der Mehrheit nicht, und die Folgen trägt dann die Allgemeinheit. In den letzten Jahren entstand daraus ein Chaos, das aber seinen Höhepunkt überwinden muss, durch logisches Denken und die freie Auswahl der Mitwirkenden.
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