Edward Elgars Meeresbilder

28.5.2021. Edward Elgars „Meeresbilder“ (Sea Pictures) sind ein Erlebnis, in das man sich immer wieder vertiefen kann. Umgesetzt haben das schon viele gute Sänger. Bei einigen sieht man im Hintergrund Filmbilder mit stürmischen Wellen, Uferklippen und eindrucksvollem Himmel. Text und Musik sind danach. Orchester und Stimme malen die kräftigsten Ozeane. Dort sind die ersten Lebewesen entstanden und haben sich ganz langsam fortentwickelt, darum hat der Anblick immer eine magische Wirkung. Edward Elgar (1857 – 1934) findet die passenden Klänge dazu.

An  kitschige Sonnenuntergänge auf Ansichtskarten denkt man hier nicht, auch die Sonne selbst scheint woanders unterwegs zu sein. Es ist eine eher rauhe Stimmung, als ob man in einer Fischerhütte nach draußen auf den Regen schaut. Egal, wo man sich gerade befindet, wenn es dabei keine Ablenkung gibt, kann man sich jederzeit in Gedanken an das Meer versetzen lassen. Die Nordsee hat einen grauen, stürmischen Charakter. Das Mittelmeer bietet sonnendurchflutete Traumstrände. Auf akustischen Aufzeichnungen kann man stundenlang nur das rauschende Meer abspielen. Das gibt bei Edward Elgar nicht. Die Klänge sind zwar eindeutig der Natur nachempfunden, aber Instrumente haben eine ganz andere Wirkung als Naturgeräusche.

Jedes Lied hat eine eigene, lebhafte  Gestalt. Am 26.1.21 habe ich dazu schon einen Kommentar geschrieben:

„Wo die Korallen liegen“

https://luft.mind-panorama.de/wo-die-korallen-liegen/

Man sieht auch, wie viele Türen eine solche Musik öffnet. Assoziationen zu ganz anderen Themen. „Das Große ist wie das Kleine“, liest man in der mittelalterlichen Tabula Smargdina (Tafel aus Smaragd). Das heißt: Der Mikrokosmos ist wie der Makrokosmos. Äußerlich zwar nicht, aber in seinen inneren Abläufen. Selbst weit entfernte Städte oder Menschen haben viele Gemeinsamkeiten. Die Globalisierung verstärkt das noch, weil Eigenarten und Traditionen leider dabei verloren gehen. Dass es nicht immer so weiter geht, kann jedes Land selbst beeinflussen. Kurzsichtigkeit verhindert das. Doch die Zahl der Besucher beim Fremdenverkehr wird sich in Zukunft noch sehr steigern, hoffentlich  auch die Gewinne der Gastronomie und anderer damit verknüpfter Berufe. Es kommt darauf an, was die Führungskräfte daraus machen, die Mitarbeiter sind gern dabei.

Wenn Elgars „Meeresbilder“ nur von chinesischen Musikern vorgetragen werden, ist das zunächst eine Überraschung, aber sehr hörenswert.

Das Orchester wird von Studenten in Hongkong gespielt: The Hong Kong Polytechnic University Students‘ Union.
Das Jahreskonzert 2016. Der Ort: Tsuen Wan Town Hall Auditorium

Dirigent: Stanley Yeung, Solistin: Louise Kwong (24 Minuten)

https://www.youtube.com/watch?v=JlOU5St8Xc4

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