3.2.2015. Albert Einstein war vielseitig. Er spielte Violine, war Philosoph und fügte seine physikalischen Entdeckungen in ein großes Bild des Universums ein.
Seine Kosmologie enthielt zwar nicht die begehrte Weltformel für alle Rätsel und Probleme, nach der sich die Naturwissenschaftler schon seit frühesten Zeiten vergeblich sehnen.
Aber im Rahmen seiner Entdeckungen suchte Einstein immer nach ihrem Platz in der Welt der Erkenntnis.
Zunächst fand er als gewöhnlicher Physiker in einem Schweizer Patentamt Auffälligkeiten, die nicht zu den bekannten Regeln passten. Denn ernsthafte, streng logisch und rational arbeitende Wissenschaftler wähnten damals, alle wichtigen Entdeckungen seien bereits gemacht worden.
Doch Einstein suchte weiter nach Auffälligkeiten, Regelabweichungen, bis er auf ganz neue Bilder hinter den bekannten Wahrnehmungen stieß.
Scheinbar feste Größen veränderten sich, wenn ihre Inhalte beeinflusst wurden. Alles war relativ und abhängig von wechselnden Umständen. So fand er die Formel, die ihn weltberühmt machte:
Die Relativitätstheorie. E = mc im Quadrat.
Das heißt: Energie verändert sich im Zusammenhang von Masse und Geschwindigkeit.
Die Folgen dieser Entdeckung öffneten die Tore weit für andere, vorher unbekannte Dimensionen.
Mikrophysik, Elektronik und alle Formen der heutigen Computertechnik wären sonst nicht ein wichtiger Teil unserer Realität geworden.
Doch Einstein hob die Welt nicht aus den Angeln. Innerhalb der bestehenden Ordnung erweiterte er das Wahrnehmungsvermögen auf vorher nicht denkbare Kontinente des Wissens.
Auch das ist Magie. Der Zauber von Zeichen und Bildern, die unsere Wirklichkeit verändern. Das können auch ganz andere Bereiche sein, mit ganz anderen Eigenarten:
„Wertvolle Kinofilme“
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Edmund Frenkel hat vor ein paar Tagen das Buch über „Liebe und reine Mathematik“ veröffentlicht. Wie Einstein ist er nicht nur an Formeln interessiert, sondern versucht geistige Brücken zu bauen zwischen Bereichen, die eigentlich als fremd und unvereinbar gelten.
Auch die mathematische Logik hat eigentlich keine Verbindung zur körperlich wahrnehmbaren, emotionalen Welt. Beides sind Dimensionen mit eigenen Regeln. Doch selbst innerhalb der Mathematik ergibt die Zahlentheorie unlösbare Probleme, die jedoch in den Berechnungen der harmonischen Analyse verschwinden. Alles ist Eines, manchmal jedoch nur aus unterschiedlichen Perspektiven erklärbar.
Mit diesem Mut zu neuen Denkweisen sind die größten Entdeckungen gelungen, auch wenn ihre Durchsetzung manchmal viel Zeit brauchte.
Die Zeit jedoch, so hat es Einstein bewiesen, ist keine unveränderliche Dimension, sondern abhängig von anderen Faktoren. Zum Beispiel von der Trägheit des menschlichen Denkens, die ebenfalls individuell verschieden ist und den Fortschritt zwar verlangsamen, aber nicht aufhalten kann.
Die Zeit… Was ist die Zeit? Der Dichter Hugo von Hofmannsthal hat es so erklärt:
„Die Zeit, die ist ein sonderbares Ding.
Wenn man so hinlebt, ist sie rein gar nichts.
Aber dann auf einmal, da spürt man nichts als sie:
sie ist um uns herum, sie ist auch in uns drinnen.
In den Gesichtern rieselt sie, im Spiegel da rieselt sie,
in meinen Schläfen fließt sie. Manchmal hör‘ ich sie fließen unaufhaltsam.
Manchmal steh‘ ich auf, mitten in der Nacht
und lass‘ die Uhren alle stehen.
Allein man muß sich auch vor ihr nicht fürchten.
Auch sie ist ein Geschöpf des Vaters,
der uns alle geschaffen hat.“
(Hofmannsthal, Der Rosenkavalier)
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Weitere Rätsel gibt es hier:
„Die schwarze Energie“
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