7.7.2020. Im März war Frühlingsbeginn. Jetzt, mitten im Jahr, reift die Natur ihrem Höhepunkt entgegen. Diesmal ungewohnt still, so wie auch der menschliche Alltag sein Tempo und seine übertriebene Lautstärke verloren hat, durch eine Epidemie, die sich auf alle Kontinente verbreitet hat und der man den Namen „Corona“ (Krone) gegeben hat.
Mehr Zeit zum Nachdenken. Die zahllosen Bilder der Erinnerung sind nicht in der Vergangenheit bewegungslos verschwunden, sondern lebendiger geworden. Fehler werden deutlicher, ebenso die Ursachen.
Was seit Jahrmillionen die historischen Epochen in Bewegung hielt und Unruhe auslöste, ist noch längst nicht zur Ruhe gekommen. Man braucht nur in die täglichen Nachrichten zu schauen und erlebt eine Überfülle wechselnder Informationen.
Doch Vieles ändert sich nicht, obwohl die Regeln allseits bekannt sind und schon in der griechischen Antike gründlich und nachprüfbar erforscht wurden.
Einfache Bauern versorgen die menschlichen Grundbedürfnisse. Bis in das neunzehnte Jahrhundert war das harte körperliche Arbeit. Dann übernahmen immer mehr ausgetüftelte Maschinen die Aufgaben. Heute kann der Chef vom Laptop in seinem Wohnzimmer jederzeit maßgeschneiderte Programme starten und ihre Wirkung überprüfen. Die Auswertung und Weitermeldung übernehmen vollautomtische Analyse-Roboter.
So lassen sich schnell Schwachstellen erkennen und beseitigen.
Angemessene Mindestverkaufspreise muss der Staat garantieren. Doch anscheinend verhindern ausgerechnet das – die Verbote der freie Marktwirtschaft und gefährden damit lebensnotwendige Schlüsselbranchen.
Deutschland hat solche Sorgen auch schon seit vielen Jahren, die man durch eine wirkungvolle Förderungpoliik längst hätte lösen können, die aber trotzdem immer noch, auch heute offensichtlich sind.
Haupturlaubsland der nördlichen Germanen war schon nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs das meerumflutete Italien mit seinem stets wolkenlos blauen Sommerhimmel und den immer freundlichen Menschen, die seit sechzig Jahren, vor allem südlich von Neapel, ihre Heimat verlassen, und in Duisburg oder München sogar auf das Meer verzichten, um Vino, Gelato oder Pizza zu verkaufen.
Wie kann das sein? Süditalien ist und bleibt immer noch bitterarm. Die Landwirtschaft mit Orangen, Oliven und Tieren für Milcherzeugnisse, Fleischprodukte hat eine weltweite Konkurrenz, die auf die Preise drückt.
Wenn man nichts verkauft, kann man auch nichts verdienen. Die italienische Zentralregierung in Rom hat auch kein Geld, weil die Sanierung der antiken Innenstädte sehr teuer ist. Die Besucher kommen nach Florenz, Verona und Neapel, weil es dort sehr schön ist. Sonst kommen sie dorthin auch nicht mehr und geben ihr Geld woanders aus.
Ferrero und Ferrari, Chianti, Lambrusco. Das sind Qualitätsbegriffe, und Ministerpräsident Giuseppe Conte beweist bei jeder öffentlichen Ansprache, dass „Armani“ zu jederm Thema passt, weil die Botschaften dann noch glaubwürdiger werden.
Aber was fehlt dann eigentlich? Ein Gesamtsystem, das nicht nur Milliarden aktueller Daten registriert und speichert, sondern sie auch bewertet. Zusammenhänge. Ursachen. Lösungen. Ohne den Willen zu Veränderungen geht da gar nichts.
Es handelt sich um die wichtigsten Aufgaben in jedem Staat. Sie werden aber oft nur schlecht oder gar nicht erledigt. Den Beweis findet man in allen ökonomischen Kennzahlen, die laufend veröffentlicht werden: Staatsausgaben und Einnahmen. Verteilung der Gewinne an Regionen und Personen. Offenlegung der Finanzströme. Ursachenforschung bei den Fehlern.
Wenn der Staat hier seine Aufgaben nicht erfüllt, müssen private Quellen aktiv werden. Die gibt es zwar reichlich. Aber was kommt dabei heraus? Die professionelle Beratungsbranche (Consulting) vermehrt ihre eigenen Gewinne, repariert aber nicht immer die mangelhaften Strukturen und Organisationen ringsum. Hier wartet viel unerledigte Arbeit.
Frank Zander und der italienische Tenor Claudio haben dazu ein eigenes Lied:
https://www.youtube.com/watch?v=K9NkJ0nF22U
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