8.9.2021. „Die Urenkelin von Richard Wagner wurde am Sonntag (29.8.) leblos in der Isar in München gefunden. Ein Notarzt belebte sie wieder, jetzt liegt Eva Wagner-Pasquier im Koma. Das berichtet der Kurier. Die 76-jährige wohnt in der Nähe der Isar. Es gebe keine Hinweise auf eine „vorsätzliche Tat“, sagt die Münchner Polizei dem Kurier. Ob es ein Suizid-Versuch oder Unfall war, wird aktuell geprüft.“ (Radio Mainwelle, 3.9.21)
Eva Wagner-Pasquier habe ich persönlich niemals gesehen. Aber bekannt ist, dass sie, Jahrgang 1945, seit dem 1.9. 2008 bis zum Sommer 2015, gemeinsam mit ihrer Halbschwester Katharina, die Bayreuther Festspiele leitete. Das war auch die entscheidene Bedingung für den Rücktritt des gemeinsamen Vaters Wolfgang Wagner (1919 – 21.3.2010) der seit dem Tod seines Bruders Wieland (1917 – 1966) die Festpiele 44 Jahre lang allein leitete. Alle Berichte über Eva Wagner-Pasquier beschreiben sie als freundlich und bescheiden. Die künstlerische Beurteilung der Festspiele hat damit nichts zu tun. Meine eigenen Bewertungen findet man im ersten Kapitel dieser Webseite. Sie erwähnen aktuelle Personen auch nur am Rand und konzentrieren sich auf die zehn herausragenden Werke von Richard Wagner (1813 – 1883).
Seine Nachkommen haben sich nicht immer miteinander vertragen. Evas Bruder Gottfried bekam sogar Hausverbot, nachdem er das Buch veröffentlicht hatte, „Wer mit dem Wolf tanzt.“ Die privaten Streitereien interessieren hier nicht, aber man kann sie zur Kenntnis nehmen. In anderen Familien geht es so ähnlich zu. Eva wurde im Sommer 2015 eeinfch nicht mehr gewünscht, die Beteiligten findet man mit jeder Suchmaschine. Der russische Dirigent Kirill Petrenko, Jahrgang 1972, leitete im gleichen Sommer 2015, den Bayreuther „Ring des Nibelungen“. Er bekam die offensichtlichen Spannungen hautnah mit, ärgerte sich darüber und wollte sogar abreisen, verzichtete aber darauf, ausdrücklich mit Rücksicht auf die beteiligten Künstler. Seit dem 19.8.19 ist er Chefdirigent der Berliner Philharmoniker.
Auf dem Bayreuther Stadtfriedhof findet man das Familiengrab. Jeder einzelne Name hat viel zu erzählen. Aber völlig unberührt davon bleiben die Wagnerwerke. Sie gehören nicht zu einem einzelnen geographischen Ort, sondern der ganzen Welt. Ihr Innenleben hat kosmische Dimensionen, sie beschreiben des Innenleben der Welt und die Universalgesetze, mit den Mitteln der Symbolik und einer überragenden Musik.
Große Probleme mit der Person Wagners hatte Friedrich Nietzsche. (1844 – 1900). Warum das so war, kann man hier lesen. „Nietzsches Absturz“ :
https://luft.mind-panorama.de/nietzsche/
Zitat: „Wagners feste Pläne für München brachen plötzlich zusammen, als König Ludwig II, den Komponisten bei einer Lüge erwischte. Die verheiratete Cosima war angeblich nur seine gute Bekannte, aber auch die Ehefrau des Meisterdirigenten Hans von Bülow, der in der Bayerischen Staatsoper die umjubelten Uraufführungen von „Tristan“ und „Meistersingern“ leitete. Doch dass die Dame, auch als Wagners spätere Ehefrau, schon längst seine Geliebte war, pfiffen alle Spatzen von den Dächern. Der König forderte den erwischten Ehebrecher auf, sofort die Stadt zu verlassen, und der fand endgültig einen neuen Lebensmittelpunkt, „ganz oben“ im Norden von Bayern.
Wagner als Privatperson ist ein eigenes Kapitel, über das viele dicke Bücher existieren, hier aber keine Rolle spielt. Ein Genie lässt sich nicht vererben, aber es bleibt unsterblich. So wie auch Einstein und Echnaton, denen hier viele Beiträge gewidmet sind. Das letzte Wort hat diesmal Einstein: „Wir stehen auf den Schultern von Riesen, die vor uns waren.“
.