11.7.2022. Vor hundert Jahren wurden noch mehr Fehler gemacht, aber die meisten fielen nicht auf. Jetzt werden die alten Trümmerhaufen immer auffälliger. Wenn man Zeit hat für die Einzelheiten, kann man bei jedem Teil eine Bewertung abgeben und die Punkte notieren. Selbst die längste Liste hat eine Endsumme, positiv oder negativ, dann weiß man genau, was schief gelaufen ist. Computerprogramme können das beschleunigen, aber es lohnt sich nur bei den wichtigsten Themen. Und selbst die werden oft gar nicht angeschaut. Wenn das für alle Kapitel hier geschieht, dann herrscht nur noch Entsetzen. Oder das Aufräumen beginnt. Bei den Fehlern, die nicht beabsichtigt waren, und ein Vielfaches davon sind die geplanten. Die Justiz selbst hat große Wissenslücken, dann kommen natürlich die Tragödien. Beim Märchenkönig Ludwig II. endete das mit seinem Selbstmord im Starnberger See. Seine Märchenschlösser sind heute überfüllt von zahlenden Besuchern aus aller Welt, aber die Gebäude waren zu teuer. Also brauchte die Staatsregierung nur noch einen Psychiater, der Geld für das nahm, was man von ihm erwartete: Ein falsches Gutachten.
In Bamberg wütete bis 1632 der Teufel persönlich. Dazu gibt es hier 7 Artikel:
https://luft.mind-panorama.de/?s=bamberg+teufel+&x=9&y=11
Zitat vom 9.8.21: „„Beim schrecklichen Fall der Stadträte in Bamberg wurden sie alle als Hexer falsch angeklagt und hingerichtet. Auslöser waren Verleumdungen und Gerüchte, durch ihre eigenen Mitbürger. Der Bayerische Rundfunk schrieb dazu: „Viele Dokumente der Verfolgungswelle sind im Original erhalten. So konnte genau rekonstruiert werden, wie die Verfolgungen, Verhöre und Verbrennungen abliefen. Egal, wie die Anschuldigungen lauten: Am Ende gestehen die Opfer eigentlich immer. Unter Folter geben die Menschen zu, das Wetter verhext, Kinder ermordet oder Spass mit dem Teufel gehabt zu haben. In Bamberg starben in der Verfolgungswelle bis 1632 etwa 1.000 vermeintliche Hexen und Magier. Das ist fast jeder zehnte Bewohner. Schutz für sie gab es nicht, vor allem nicht von der katholischen Kirche. Denn die benutzte die brutale Ketzerverfolgung als Instrument, zur Abwehr der gefährlichen Kirchenkritik, der Reformation Martin Luthers.“
Schon fast vergessen ist der Fall Eichmann, im Beitrag vom 18.2.22:
https://luft.mind-panorama.de/eichmann/
Zitat: „Eichmann (1906 – 1962) hatte die europaweite Ermordung aller Juden organisiert, mit allen Einzelheiten, die man mit jeder Suchmaschine findet. Als er verhört wurde, gab es keine Gewalt. Ein Kriminalbeamter sagte ihm offen, dass er seinen nächsten Geburtstag nicht mehr erleben werden. Um Zeit zu gewinnen, packte Eichmann aus und erzählte auch seine letzten Geheimnisse. Der Beamte hieß Avner Less, und er wird gewürdigt in dem Artikel „Lichtgott Avner“ vom 2.9..21: „Zu den Grundrechten eines Terror-Verdächigen gehört auch das Recht auf den sofortigen Kontakt mit einem Rechtsanwalt, die vollständige Mitteilung aller Verdachtsgründe, damit ihre Richtigkeit überprüft werden kann, also auch die Lügen von falschen Zeugen, Denunzianten oder habgierigen Erbschleichern. Genau deshalb ist es, ausnahmslos, genau vorgeschrieben: Die Behandlung jedes einzelnen Betroffenen, wie einen Unschuldigen, bis zu einem rechtskräftigen Urteil, in allen Instanzen. Wie viele Fehler dabei trotzdem passieren, ist hier ein praktisches Dauerthema. Denn selbst, jahrelang ausgebildete Mitarbeiter, bekommen auch Aufgaben, bei denen sie schwere Wissenslücken haben oder nur oberflächlich hinschauen. Aktuelle Beispiele sind überflüssig, auch sie findet man mit jeder Suchmaschine.“
Falsche Informationen gibt es immer, aber am hinterlistigsten sind die absichtlichen. Die Desinformationen, die auch zum politischen Alltagsgeschäft gehören. Möglich sind sie nur durch eine Schaltzentrale, in der die falschen Köpfe sitzen. Beim Weimarer Bauhaus gab es 1919 die Richtlinie, nur noch zweckmäßige Gebäude zu planen, ohne Dekorationen. Das war nicht so teuer, und nach dem Zweiten Weltkrieg besonders wichtig, weil die deutschen Städte 1945 zerstört waren. Das war vor 57 Jahren, aber die Randviertel deutscher Großstädte sehen immer noch so aus. Das verstößt gegen kein Gesetz, aber die Bewohner leben wie in identischen Schuhschachteln, also ohne eine Lebensfreude, die leicht möglich wäre. Die Lebensdauer der Gebäude ist noch viel länger. Jetzt könnte sich das ändern, aber es passiert nur in Einzelfällen. Ein Fehler, der offensichtlich ist, aber auch lange erhalten bleibt.
Die globalen Weltmärkte brauchen keine Einzelgänger, sonst werden die Produkte immer teurer. Aber die Phantasie hat eigene Gesetze, und das Innenleben kann leiden, wenn es keine Rolle spielt. Das bestätigen die Methoden jeder gewaltfreien Analyse, die auch bei der Betrachtung des Alltagslebens funktionieren und hier ein Kapitel haben, natürlich mit der Überschrift „Psychoanalyse“.
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