Ganz alte Skandale

1.7.2022. Im Jahr 1983 gab es am Grünen Hügel einen Skandal, der ganz unterschiedlich bewertet wurde. Georg Solti sollte den „Nibelungenring“ dirigieren, berühmt war er bereits durch die erste Stereo-Gesamtaufnahme des Werks in einem Wiener Aufnahmestudio. Doch Soltt suchte auch den Regisseur aus: Peter Hall war ein Londoner Shakepeare-Experte. Überall sprach sich herum, dass Solti die optischen Übergrüffe von Opernregisseuren ablehnte, deshalb wollte er Bilder, die sich eng an den Regie-Anweisungen von Richard Wagner orientierten und nannte dabei den Namen Ul de Rico, der später die Filmbilder zur „Unendlichen Geschichte“ gestaltete. Festspielleiter Wolfgang Wagner unterstützte aber Experimente. Die Ausrede für den großen Knall war der farbige Sänger der zentralen Wotan-Partie, Simon Estes. Solti, der eigentlich mit Farbigen überhaupt keine Probleme hatte, bestand darauf, dass die alte Germanen-Rolle mit einem weißen Sänger besetzt wurde. Danach war er unten durch. Die erfolgreiche Inszenierung wurde bis 1986 gezeigt, aber mit bösen Kommentaren überschüttet. Einige Solisten kamen auch nicht mehr zurück, es existieren nur einzelne Filmszenen von den letzten Proben, mit voller Ausstattung. Dazu glücklicherweise Reiner Goldbergs Auftritt als Siegfried, gemeinsam mit Hildegard Behrens :

https://www.youtube.com/watch?v=D4dNXJdePic

Was ist danach aus Bayreuth geworden? 1986 hatte Alles eine Spitzenqualität, und der ausführliche Bericht dazu erschien hier am 16.12.21. „Tristan 1986“ :

https://luft.mind-panorama.de/?s=tristan+1986&x=16&y=4

Doch die Zeit bleibt nicht stehen. Auch beim Thema „Kinofilme“ ist hier nur Platz für die besten. Die Wiederholung von Bayreuth-Besuchen gibt es nur, wenn dabei die gleichen Bewertungmethoden angewendet werden. 2011 gab es den letzten Vorstellungsbesuch. 2019 war der letzte Besuch in Bayreuth. Sehnsucht danach gibt es nicht mehr. Auch der Dichter Jean Paul kann einen Fehler gemacht haben, als er schrieb: „Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vetrieben werden können.“ Es kommt immer auf die Einzelheiten an. Bei meinem letzten Besuch habe ich die „unsichtbare Wettuhr“ entdeckt und erklärt, sie eröffnet das erste Kapitel hier. Gleichzeitig eine Erklärüng der alten Bildersprache, der „“Symbolik“, mit der man alle Wagnerwerke erklären kann.

Zu viele Einzelheiten sind immer langweilig. Spannend wird es, wenn man Vergleiche zieht, mit früheren Jahrhunderten und deren wichtigsten Denkmethoden. Dazu gehören noch mehr Werkzeuge. Eine Analyse erforscht Ursachen, bewertet sie und öffnet sogar den Fernblick in die Zukunft. Die Leser wissen das, aber ohne Druck und Täuschungsmanöver. Die Mehrheit der Betroffenen weiß es nicht, schon vor zwanzig Jahren war das offensichtlich, auch bei Gesprächen mit Profis. Die Gesetze der Ökonomie“ sind nicht schwer zu verstehen, werden aber zu oft gar nicht beachtet, auch absichtlich nicht. Einzelpersonen sind nur ein Echo ihrer Umgebung und meistens selbst Opfer. Wenn die Kollegen über Nacht verschwinden, weil sie sich neue Abeitsplätze suchen müssen. Die Tagesnachrichten wechseln oft ihre Themen, das Wichtigste geht  dabei unter. Ein Trauerspiel muss das nicht sein, wenn die Informationslücken geschlossen werden. Als Witz ist das lustig, wenn der Satz fällt: „Du weißt Alles.“ Wie überzuckerter Honig. Hört man das tatsächlich, offnet es nur das Innenleben eines anderen Menschen, der sich selbst nicht gut kennt. In Wirtshäusern passiert das auch, wer sich nicht dafür bedankt, muss mit Beschimpfungen rechnen. Oder .mit Allem anderen, was den Leuten so einfällt. Erkennt man rechtzeitig die Alarmsignale, kann man sie vermeiden oder andere Besucher informieren. Das wirkt nicht immer, aber oft.

Was 1983 nicht klappte, gelang 2011, mit dem Film „Thor“, der mit dreidimensionalen Filmtricks eine neue Welt aus alten skandinvischen Heldensagen gestaltete. Am 14.11.21 erschien dazu der Beitrag „Thor rettet die Welt“ :

https://luft.mind-panorama.de/?s=thor+rettet&x=17&y=10

.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.