Gefüllte Werkzeugschachteln

18.6.2021. Zur Zeit sind Russland und China ein beliebtes Thema für Verschwörungstheoretiker. Mit einem dicken Farbpinsel werden Vermutungen und Sorgen in die Welt gesetzt. Die gelten zwar auch für jeden anderen Staat auf der weiten Welt, aber was einen konkreten Namen hat, wirkt noch realistischer. Namen aber können zusammenphantasiert sein, um Bewegungen, Schaden und Unruhe auszulösen, Aktivitäten, Hetzkampagnen. Tatsache ist es, dass große Länder auch eine ärgerliche Konkurrenz sein können, beim Warenverkauf und bei den politischen Ideen. Vermischt man das Alles zu einem scharf gewürzten Eintopf, macht es manchmal Appetit und lenkt davon ab, dass im Kühlschrank kein frisches Bier mehr steht, weil es in der Sommerhitze einfach verschwunden ist, auf dem Balkon, beim Umtrunk mit den Nachbarn.

Ein Knaller ist dabei die Desinformation, das absichtliche Verbreiten von Lügen und Halbwahrheiten. Verdächtigt werden nicht immer die Richtigen, weil sie ihre Gesichter hinter großen Strohhüten und weißen Sonnenbrillen verstecken. sondern diejenigen, die in ein unerwünschtes Feindbild passen.  Autoritäre Staaten haben das früher zu einer Meisterschaft entwickelt. Diese alte Verkleidung kommt immer mehr aus der Mode, und die Akten landen im Museum. Viel beliebter sind neue Arten des Tarnens und Täuschens, auf die hier immer wieder hingewiesen wird, die aber überall hartnäckig auftauchen. Merkmale sind Auffälligkeiten, übertriebene Rollenspiele oder die Wortwahl bei Gesprächen, die wie ein Schleier sich lüften lassen, damit die Märchen aus Tausendundeiner Nacht noch deutlicher erkennbar werden. Privat ist das langweilig, weil Dummschwätzer langweilig sind. Beruflich muss man es jahrzehntelang ertragen, hat dann aber einen großen Werkzeugkasten, zum Ausprobieren und Reparieren.

Spannungen sind das Antriebsfeuer für Kriminalfilme, aber vor ein paar Jahren sagte mir ein Profi, „Uns fällt nichts mehr ein.“ Das stimmt. Jeder kann die Ergebnisse selbst anschauen. Leider hat es ihm dann plötzlich die Sprache verschlagen, und er tauchte nur noch in zweihundert Metern Entfernung auf, grüsste auch nicht mehr. Da wir uns überhaupt nicht gestritten hatten, im Gegenteil, haben seine abwesenden Auftrags-Leiter ihm das wohl verboten, damit der Wind immer nur ganz leise vorbeirauscht. Das passiert aber nicht ständig, und deshalb fällt es auf. Noch besser war ein einstündiger Gedankenaustausch mit einem ausgebildeten Spezialisten,  der ein paar harmlose Geschichten aus seiner Jugendzeit erzählte. Er meinte dann, dass er das Gespräch gern an einem anderen Tag fortsetzen wollte.“ „Das werden deine Chefs dir nicht erlauben.“ Dazu schaute er noch  ganz  erstaunt, aber tatsächlich  fiel ihm später gar nichts mehr ein, als wir noch einmal, zufällig an einer Theke nebeneinander standen. Das muss man respektieren, alles Andere hat keinen Sinn, sondern ist nur eine Belästigung..

Herumtrampelnde Elefanten können große Porzellanläden in wenigen Minuten zerstören, auch wenn sie dabei Grinsemasken und lustige Baströckchen tragen. Die Weltgeschichte ist voll von gewalttätigen Kriegen, aber General Sun Tsu (544 – 49g v. Chr.) wurde berühmt mit seinem Buch „Die Kunst des Krieges“, in dem man auch den Satz findet: „Das Ziel des Kriegs ist nicht der Sieg, sondern der Frieden.“

Die hemmungslose Zerstörungwut hat heute einen neuen Gegner: Die Datensicherung. Es ist egal, was ein einzelner Computer speichert, weil er nur ein Teil des weltweiten Netzwerks ist. Die Kämpfe dort sind unsichtbar, aber man erkennt sie an ihren Auffälligkeiten und Folgen.

Verstoßen sie gegen die universale Weltordnung, werden sie entdeckt und bestraft, früher oder später. In den letzten dreißig Jahren beschleunigte sich die technische Verbesserung und Fortentwicklung für gute Ziele. Das ergibt ein starkes Gitter, um eine Auswahl zu treffen. Die materielle Größe ist dabei unwichtig. Die kleinsten Raubfische bleiben in den Maschen fest hängen, die besten Entwickler bekommen immer mehr Platz.

Die am Anfang erwähnten Verschwörungstheorien können Unsinn sein, aber als Hinweise sind sie wertvoll. Wer aufgrund von Vermutungen, bei Auffälligkeiten,  trotzdem nicht genauer hinschaut, hat seinen Beruf verfehlt. Solche Irrwege werden sogar als Textbausteine durch die Welt geschickt. Sie können die Lösung von Rätseln verhindern.

Bei echten Geheimnissen ist das sowieso nicht möglich. Ein Mysterium ist eine Größenordnung in einer ganz anderen Dimension, die mit materiellen Kategorien gar nichts zu tun hat, aber sie beeinflussen  und verändern kann.

Dazu gehören religiöse Geheimnisse, die man nicht verstecken kann, weil ihre Einzelheiten bekannt sind. Trotzdem ist da noch ein Rest, der sich selbst mit dicken Büchern nicht aufklären lässt.

Die Kelten, die von 600 bis 275 v. Chr. in Europa immer mächtiger wurden, hatten  Druiden-Priester, die auch die Zeichen am Nachthimmel beobachteten  und den Mond als Gottheit verehrten. Das Thema  der Druiden-Priesterin Norma ist Gegenstand einer berühmten Oper von Vincenzo Bellini (1801 – 1835). Zum Stichwort „Norma“ gibt es hier bereits über 150 Artikel:

https://luft.mind-panorama.de/?s=norma+&x=21&y=8 

Das bekannteste Lied daraus ist Normas „Casta Diva“. Eine Herausforderung für Maria Callas, die sie schon 1954 meisterhaft umsetzte:

https://www.youtube.com/watch?v=B-9IvuEkreI

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