Geisterbahnen auf dem Oktoberfest

24.6.2022. Es ist egal, in welchem Alter man anfängt, gründlich Zeitungen zu lesen. Wenn man genug davon hat, reicht es, nach den Überschriften zu schauen und den Namen der Autoren. Was dann noch fehlt, steht im Internet. Vor drei Jahren sprach mich der unauffällige Redakteur einer Münchner Tageszeitung an. Ich kannte ihn nicht persönlich, aber auch durch das,  was in der Stadt ständig über ihn geredet wurde. Jetzt wollte er sich nur ein aktuelles Exemplar ausleihen, das neben mir lag. Er war nicht einmal beleidigt, als ich sagte, „Das Blatt kann man immer in zehn Minuten schaffen.“ Dann setzte er sich an den Nebentisch, in Blickrichtung. Ich wollte gehen, habe mich aber bei ihm entschuldigt und ein Gespräch angeboten. Mit einer weiten Handbewegung  zeigte er sofort auf seinen Nachbarplatz, aber es gab noch andere Termine. Wir  verabredeten nur „Das nächste Mal“. Seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen. Offensichtlich gehörte er zu den Lesern hier, aber als Überraschung hätte er noch ein paar kurze Informationen zu seinen eigenen Kollegen bekommen und eine offene Bewertung ihrer Arbeit.  Auch bei dieser Geschichte ist es bedauerlich, dass sie kein Einzelfall ist. Im  Bekanntenkreis ist oft erkennbar, dass ein paar Leute ferngesteuert werden. In einem Stammlokal sprach ein angeblicher Journalist gern über Opern, obwohl er kaum Ahnung davon hatte. Mit einem anderen Gast stritt ich mich über dessen Unzuverlässigkeit, dabei war der Zuhörer hellwach. In einem Tagescafé behauptete er, eine Woche später, er habe kaum noch Zeit, wegen schwerer Privatprobleme. Beim letzten kurzen Treffen, in einer Straßenbahn, spielte er sogar das Opfer eines Horrorfilms. Kurz vorher war er im Fernsehen zu sehen, als Schauspieler, mit seinem richtigen Namen. Ein Vertrauensbruch und ein Grund zur Verachtung. Leider auch kein Ausnahmefall in München.

Vor dreißig Jahren hatte ich dort so viele Kontakte, dass es einfach zu viel wurde. Aber immer neue Figuren wuchsen nach. Auf dem Oktoberfest gibt es eine Geisterbahn, davor steht ein großes Schild: „Neue Gespenster eingetroffen!“ Nein Danke, die Realität ist viel aufwändiger verkleidet. Eine Minderheit ist empfehlenswert. Dafür gibt es hier das Kapitel „Kinofilme“, dessen Leser früher auch zu meinem unbezahlbaren Bekanntenkreis gehörten.

Reklame für politische Parteien gibt es hier nicht, ich bin auch kein Mitglied bei einem Verein, der nur Auserwählte aufnimmt. Der Wirtschaftsminister Robert Habeck ist bemerkenswert, wegen seiner Kommentare. Auch seine Kollegen auf der ganzen Welt wissen nicht, wie man den Ukraine-Krieg beendet. Dazu sucht er, ernsthaft nach realistischen Lösungen. Aber ein beliebtes Geschrei kommt von ihm überhaupt nicht: Russland noch mehr zu isolieren.  Das wäre das Ende aller Gespräche, und das ist gar nicht möglich. Trotzdem  schreien es viele Stimmen, jeden Tag, statt andere Auswge zu suchen. Dazu gibt es hier das Stichwort „Ukraine“, schon seit Monaten, mit über 100 Beiträgen.  Tippt man es in die Such-Funktion ein, rechts oben auf dieser Seite, findet man sämtliche Artikel sofort. Sie sind nicht einseitig, auf der Seite einer einzelnen  Partei, sondern zeigen die Ursachen und schweren Folgen, die man von Anfang an hätte sparen können, wenn sich damit nur ein Spitzenpolitiker beschäftigt hätte.

Auch das gehört zu den Universalregeln: Wenn man zusammen arbeiten kann, sollta man das auch tun. Dummköpfe wollen das verhindern, sie waren die schlimmsten Bremsklötze seit 1971, meinem ersten Arbeitstag. Sie haben viele Freunde und deshalb oft auch viel Geld. Schmutziges Geld hiterlässt nicht  einmal Flecken auf weißen Hemden mit Krawatten. Beispiele  dazu findet man unter diesem Text. Auswendig lernen muss man das nicht, aber es schafft ein Gespür für Sümpfe und Abgründe. Alarmsignale, vor Allem bei Auffäligkeiten. Die Merkmale sind leicht erkennbar, man kann sie systematisch studieren. Mein Wunsch ist es, davon nur möglichst wenig zu sehen. Das hat sich auch stark verbessert, aber aktuell sind ein paar Schwerhörige, die sich viel besser informieren müssen. Die Gerichte sind überlastet, aber sie müssen aktiv werden, wenn sie etwas davon hören. Dann gibt es auch viel mehr Platz für ganz andere Themen.

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