Geschrumpfte Kurzsichtigkeiten

28.9.2021. Komplizierte Dinge kann man zusammenfassen, einschrumpfen und mit anderen Zutaten mischen, damit nicht Jeder sofort einschläft. Das ist das Arbeitsprinzip dieser Webseite. Wenn man sie auftaut, wird sie optisch immer größer, aber die Substanz verändert sich nicht. Aus insgesamt  41 Kapiteln kann man 1.198 Artikel machen (Stand von heute), und oft findet man die Ergebnisse ganz woanders wieder, auf einer Bank am Straßenrand oder bei zufälligen Treffen mit ganz unbekannten Leuten. Oder als Baudenkmäler, die nicht geheim sind, sondern offen in der Landschaft herumstehen. Wenn das eine Überraschung ist, hat ein Mitwirkender das Copyright nicht   beachtet. Wiederholungen sind langweilig, aber die Verursacher wiederholen sich auch.

Kompliziert sind eigentlich auch die Texte von Musikdramen. Die italienischen sind am meisten verbreitet, weil die Musik wie Harfen im Paradies klingt. Also ein Traum, der in der Realität unerreichbar bleibt. Zur Zeit stehen Figuren aus zweitausen Jahren isländischer Romane Schlange, also muss muss man Platz schaffen. Indem man Müll und Nebensachen zur Seite schiebt. Dann leuchten die stundenlangen Originale umso deutlicher und erzählen noch mehr. Das geht nicht ohne Symbolbilder, die dicke Bücher zu einem einzigen Bild schrumpfen lassen. Dazu gibt es hier zwei Kapitel mit über 600 Beiträgen.

Wenn man das nicht erklärt, gehen die Leute einfach weiter oder schlafen nach vier Stunden tief ein, bis die Pausenklingel sie weckt und sie draußen ihre teure Festgarderobe zeigen können. Wachsame Augen beobachten sie, von unauffälligen Security-Kräften in Zivil. Oder von armen Schluckern, die mit ausgeliehener Garderobe Anschluss suchen, möglichst bei reichen älteren Herren. Wenn die aber auch nur verkleidet sind und auf dem Konto nur Schulden haben, gibt es lange Gesichter. Schadenfreude ist sehr unhöflich, man muss die Gesichtsmuskulatur so lange trainieren, bis alle darauf hereinfallen. Daraus entstehen finstere Dramen, die jahrelang kein Ende finden, länger als eine fünfstündige Wagner-Oper. Dabei wird gelogen und betrogen, ohne dass die Zuschauer das überhaupt bemerken. Mitleid dafür ist wie eiskalte Krokodilstränen, unter denen ein fresshungriges, gieriges Maul lauert.

Spass beseiseite: Das ist die Realität in vielen Opernhäusern. Und bei Wagner sind die Strafen besonders hart: Enge Zuschauersitze. Zu große Hitze. Langweilige Inszenierungen. Mittelmäßige Dirigenten. Das Alles kann man kostenlos zu Hause haben und nur mit den Gästen, die man selbst dafür aussucht.

Trotzdem hört man nur wenige Alarmglocken. Nach der ersten Schließung aller Gaststätten und Gemeinschafts-Treffpunkte, Ende März 2020, sol es offenichtlich einfach so weitergehen wie vorher. Das kann gar nicht sein. Dafür sorgen die „ewigen Werte“, also das Nachdenken und die riesigen finanziellen Lücken,  im Staathaushalt und bei den großen Firmen. Ein paar Unverbesserliche sind trotzdem frech geblieben und warten ab, bei Aktionen, die geheim bleiben sollen. Aber das Internet hat einde derartige Strahlkraft, dass sogar ungeklärte Tragödien noch ganz hell und gut verständlich werden. Am 13.9.21 habe ich einen Artikel über „Das Unglück an der Isar“ geschrieben:

https://luft.mind-panorama.de/das-unglueck-an-der-isar/ 

Die Urenkelin Richard Wagners, Eva Wagner-Pasquier, wurde leblos in der Isar aufgefunden. Darüber nur herumzuquatschen, wäre besonders geschmacklos. Zitat: „Die Urenkelin von Richard Wagner wurde am Sonntag (29.8.) leblos in der Isar in München gefunden. Ein Notarzt belebte sie wieder, jetzt liegt Eva Wagner-Pasquier im Koma. Das berichtet der Kurier. Die 76-jährige wohnt in der Nähe der Isar. Es gebe keine Hinweise auf eine „vorsätzliche Tat“, sagt die Münchner Polizei dem Kurier. Ob es ein Suizid-Versuch oder Unfall war, wird aktuell geprüft.“ (Radio Mainwelle, 3.9.21). Am 10.9.21 schrieb „Cicero online“, das sich die Situation nicht verändert hat. Die Urenkelin von Richard Wagner habe ich niemals persönlich gekannt, aber ihre Geschichte in den Medien verfolgt, wie viele andere Musikfreunde. Jetzt sind schon zwei Wochen seit dem Unglücksfall vergangen. Zeit zum Nachdenken. Wiederholen muss man gar nichts, denn die Presse wird noch ausführlich über jedes Detail berichten, auch über Spekulationen und Vermutungen. Eine Beteiligung daran wäre geschmacklos.“

Kein Geheimnis ist die Atmosphäre in Bayreuth. Seit 1989, als so seit 32 Jahren, habe ich sie persönlich miterlebt. Aber private Details werden hier  ausdrücklich, grundsätzlich nicht ausgebreitet, außer harmlosen Anekdoten. Eva Wagner-Pasqier habe ich niemals oersönlich getroffen, weiß aber Vieles darüber aus Veröffentlichungen anderer Autoren. Zum Beispiel ihr Bruder Gottfried, Jahrgang 1947,  schrieb ein sehr offenes buch über seine Familie und bekam sofort danach Hausverbot. Er wuchs direkt neben dem Privathaus Richard Wagners auf, dem kleinen „Gärtnerhaus“. Im Hauptgebäude lebte Wieland Wagner mit seiner Familie. Gottfried gefielen seine außergewöhnlichen Inszenierungen, die auch hier oft ein Thema waren. Aber die Kinder der beiden Brüder durften nicht miteinander spielen. Das sagt eigentlich schon Alles, und die Details erfährt man ganz genau in Gottfrieds Buch. In vielen Familien ist das genauso, und ich habe die Bayreuther Situation viele Jahr lang persönlich erlebt. Dazu gibt es hier bereits über 500 eigene Artikel. Das Kapitel ist für mich, geographisch schon seit Jahren abgeschlossen, mein letzter Besuch dort war im Mai 2019. Niemand hat mich dort belästigt, was auch erstaunlich ist. Es war ein wunderbarer Abschied. Ein letztes Mal am Festspielhaus, ohne drängende Besuchermassen. Im Wahnfried-Garten gab es ein neues Café, das Eis hat dort gut geschmeckt. Für einen Besuch des Grabs und der unmittelbaren Nachbarschaft reichte die Zeit nicht mehr. Am Markt schmeckte das lokale „Maisel“-Weizenbier gut. Dan war der Tag auch schon vorbei.

Berichtet habe ich darüber am 15.4.19. „Bayreuths unsichtbare Weltuhr“ :

https://luft.mind-panorama.de/bayreuths-unsichtbare-weltuhr/ 

Wer das lesen will, versteht auch meine gesamte Denkweise. Im gleichen  Kapitel gibt es noch 40 eigene Artikel. Nach jahrelangem Abstand ist die Zeit zu schade für überflüssige Kommentare. Auch einzelne Personen spielen dabei keine Rolle mehr. Ich kommentiere weiter die Rätsel, die Bildsymbole in den Wagnerwerken, weil sie ohne Erklärung unverständlich bleiben oder nur wichtige Türen versperren, die weit offen sind. Wieland Wagner beherrschte diese Fähigkeit auch, auf seine Weise. Als er am 17.10.1966 in München starb, begnn zufällig, damals mit sechzehn Jahren, mein großes Interesse an der Persönlichkeit seines Großvaters. An Zufälle allerdings glaube ich nicht. Das große Hebelwerk, das Schaltzentrum, findet man mit dem Begriff „Mystik“. Gibt man ihn ein, rechts oben in der Such-Funktion auf dieser Seite, findet man dazu über 50 Artikel:

https://luft.mind-panorama.de/?s=mystik&x=8&y=8 

Je mehr man diesen Begriff versteht, desto mehr weiß man auch über die Welt. Und über das Universum und seine Regeln.

.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.