8.11.2021. Verlässt man mit neunzehn Jahren das Elternhaus, kann es bei vielen Besuchen bleiben, aber es ist nicht mehr der Rückzugspunkt für alle Lebenslagen. Als ich achtzehn Jahre später, endlich die westfälische Landeshauptstadt Münster verließ, kam es danach nur noch zu zwei Besuchen, 1990 und 1997. Einer der Verursacher für den endgültigen Abschied schrieb mir kurz danach. „Jetzt bist du das erste Mal für mich nicht mehr erreichbar.“ Zum Weinen war das nicht, es hatte ein zweijähriges, unangenehmes Vorspiel gegeben, dazu Mitwirkende zum Ausspucken. Doch man muss die Vergangenheit nicht schwarz malen. München hat dabei noch viel mehr Möglichkeiten. Das Ergebnis, die Hauptsachen findet man auf dieser Webseite. Farben gibt es darin genug, auch Variationen und Themenwechsel. Und das Gesamtergebnis ist nach dreißig Jahren erfreulicher als das, was sich alles so im Alltag zeigte. Am Anfang war es richtige Menschenmassen, und nach ein paar Jahren wurde der Überblick beim Durcheinander und der Durchblick immer besser und klarer.
Und das ist immer ein Gewinn. Wenn Viele dabei mitmachen, noch mehr. Aber das war sehr selten. Die schwierigsten Menschen sind leichter erträglich, wenn man sie nicht zu nahe heranlässt, sich nicht in ihre Spezialitäten einmischt und nur dann zuschaut, wenn es auch gemeinsam vereinbart wurde. Dann werden selbst Kraftprotze und Gewittermenschen zugänglich. Mehr darf man nicht erwarten. Sie freuen sich darüber und gehen dann hoffentlich ihre eigenen Wege. In einem einfachen Hotel bat ich einmal die Frühstückskellnerin um ein zusätzliches Glas Orangensaft. Sie meinte nur, „Es gibt so viele Wünschen im Leben, die sich nicht erfüllen lassen.“ Grundsätzlich ist das richtig, trotzdem kommt es immer auf den Einzelfall an. Versteinerte Fossilien oder Miesmuscheln richten in der Gastronomie nur Schaden und Verluste an. Auch an anderen Plätzen, wo sie am liebsten die Hauptrolle spielen,.
Im Elternhaus lernt man die Grundregeln, und was daraus wird, kann Jeder selbst beeinflussen. Denkt man an die ersten Jahre zurück, mildert die zeitliche Distanz alle verhagelten Gewittertage und schafft mehr Abwechslung. Später will man sich das selbst aussuchen und die Personenzahl stark verkleinern. Dazu sagte Karl Valentin: „Die Menschen sind gut. Aber die Leute sind schlecht.“
Das lernt man schon als Kind. Später vermischt sich das mit vielen anderen Einflüssen. Es ist eine Dummheit, sich mit den wichtigsten Menschen zu vergleichen, die ich hier oft zitiere. Nicht nur William Shakespeare hatte eine Kraft der Sprache und Gedanken, dass ich ihn nur kommentieren kann. Aber der geniale Albert Einstein hatte eine ganz eigene Art der Bescheidenheit: „Wir stehen auf den Schultern von Riesen, die vor uns waren.“ Das soll nicht vergessen werden. Und Shakespeare schrieb sein Sonett Nr. 18, das er mit den Worten beendet: „So lange Menschen leben und Augen sehen, so lange leben diese Worte. Und so lange lebst du auch.“
Shakespeare habe ich am 23.11.20 eine eigene Webseite gewidmet. „Zeichen und Bilder“. Die Gründe dafür kann man auch dort finden:
Einen eigenen Rückblick auf sein bewegtes Leben gab Frank Sinatra 1965, mit dem unsterblichen Lied „It was a very good year“ :
https://www.youtube.com/watch?v=TeDfgUvyKHk
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