27.05.2021. Wer vor hundert Jahren ein eigenes Auto hatte, war sehr wichtig oder sehr reich. Als ich vor 33 Jahren nach München kam, habe ich nach drei Monaten mein Auto verkauft. Es waren genug Stadtbusse da und andere Transportmittel, notfalls gab es Mietwagenfirmen und persönliche Bekannte. Der Wunsch nach grenzenloser Freiheit hat oft Grenzen bekommen, zum Beispiel Auslandsreisen in die Ferne. Hotelanlagen im Ausland sehen sich schon sehr lange immer ähnlicher und wurden dabei preiswerter.
Mehr Zukunft hat der Begriff „Home Office“ (Heimarbeit). Er wird schon oft bei Firmen verwendet, die teure Büroflächen einsparen wollen, auch die Stromkosten und alle sonstigen Ausgaben in ihren Räumen. Für die Mitarbeiter hat das den Vorteil, dass sie zu Hause ihre Arbeitszeit selbst einteilen können. Wichtig ist nur das Ergebnis, der finanzielle Gewinn. Ob ein Arbeitsplatz in Alaska steht oder in Süditalien, ist egal. Am Mittelmeer hätte man längst solche Arbeitsplätze schaffen können, für Millionen Menschen, und Gesetze, die Firmen zwingen, in der Nähe Filialen aufzumachen. Trotzdem herrscht dort immer noch die harte Landwirtschaft, die gegen die niedrigen Weltmarktpreise chancenlos ist, und die meisten Gastarbeiter von dort, längst in Deutschland, stammen aus Süditalien. Seit sechzig Jahren.
Anfang der Achtziger Jahre brach die ganze deutsche Textilindustrie zusammen, weil die Manager verschlafen hatten, dass aus Asien längst preiswerte Konkurrenz auf den europäischen Märkten gelandet war. In meiner Kleinstadt gab es plötzlich eine stattliche Arbeitslosigkeit von ungewohnten zwanzig Prozent. Mittlerweile gibt es dort eine Ersatz-Industrie, die der Staat gefördert hat, aber die alten Zeiten sind vorbei. In bester Innenstadt-Lage stehen eine Reihe von Geschäften leer, und das heißt: In den Randlagen noch mehr !
Also wird die Idee mit den Heim-Arbeitsplätzen in der Privatwohnung immer attraktiver. Wo ein Mitarbeiter ist, ist egal. Aber die Leistung lässt sich messen und prüfen. Die Umrechnung in Gehälter können Computer übernehmen. Das sorgt für den Wegfall von Ungerechtigkeiten, und kostbare Amigo-Freundschaften zwischen unfähigen Chefs und faulen Kollegen verschwinden. Das Betriebsklima wird frischer und leistungsfördernder.
Viele Universitäten lehren Betriebswirtschaft, die Menschheit hat auch andere Informationquellen. Zu wenig beachtet werden die Gesetze der Weltordnung. Die Regeln muss man nicht lesen, sie durchdringen Alles.
Ob im Weltraum Sterne entstehen oder verschwinden, ob auf der Erde Lebewesen kommen und gehen, es gibt Verbindungsfäden, deren Wirkung zu spüren ist. Man erfährt hier laufend Genaueres darüber, aber das nützt nur etwas, wenn es Teil des persönlichen Denkens wird. Eine eingebildete Allwissenheit ist Schaumschlägerei, aber man kann sich die Bereiche aussuchen, in denen man etwas mehr weiß als Andere. Das betrifft sogar Berufsspezialisten, die mit der Nase gegen die nächste Wand laufen und sonst in ihren Büros mit geschlossenen Ohren herumsitzen. Wenn jetzt immer mehr Bierlokale wieder öffnen, stehen sie da wie ein Weltwunder. Ein paar Sätze reichen, und dann fallen die Masken, Angebereien, Lügen auf den Tisch. Manchmal bleibt sehr viel dabei übrig, manchmal gar nichts.
Und das ist Grund genug, nicht einzuschlafen. Doch was Träume bedeuten, hat Sigmund Freud genau erforscht. Es sind Signale aus dem Unterbewusstsein, die sehr viel Energie haben, deren Richtung man mit klaren Verstand beeinflussen und auf eine andere Ebene versetzen kann. Durch Sublimierung (Veredelung), Verarbeitung und Neuschöpfung. So kann tatsächlich eine „neue Welt“ entstehen, nicht als Märchenschloss, sondern durch Ideen und ernstzunehmende Projekte.
„Grenzenlose Freiheit“ spürt man auch in Beethovens Siebter Sinfonie. Mit kräftigen Rhythmen eröffnet das Orchester einen Blumenstrauß von Tanz-Melodien, die von schallenden Blechbläser-Einsätzen gekrönt werden. Joseph Keilberth gelang das schon 1961 mit den Berliner Philharmonikern:
https://www.youtube.com/watch?v=vXVm1AMlQMU
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