Grünflächen in der Großstadt

18.5.2022. Ungenutzte Grünflächen in der Großstadt sind immer bedroht, weil man dort auch Gebäude hinsetzen kann, als Einnahmequelle. Mit ein paar Arbeitern ergab sich darüber ein Gespräch. Sie sollten alle Pflanzen abholzen, kannten aber die Satzung der Stadt München nicht. Danach muss für jeden abgeschlagenen Baum ein gleichwertiger entstehen, auf der gleiche Fläche. Die Zeitungen hatten das nicht berichtet, aber danach wurde die Bauplanung geändert. Jetzt bleibt es bei einem Freizeit-Treffpunkt, mit Bänken, Imbissen und Getränken. Wäre das nicht beachtet worden, hätte jeder Neubau wieder abgerissen werden müssen. Das Geld wäre auch weg gewesen. Bedankt hat sich dafür Niemand, aber die Bewohner freuen sich darüber.

Ähnliche Plätze findet man in der ganzen Stadt. Dazu gab es hier am 18.7.21 den Artikel „Die alten Uhrmacherhäusl“ :

https://luft.mind-panorama.de/die-alten-uhrmacherhaeusl/

Zitat: „Im September 2017 wurde das kleine „Uhrmacherhäusl“ abgerissen, das unter Denkmalschutz stand und Teil eines historischen Ensembles alter Häuser war. Laut Baugenehmigung durfte der Eigentümer nur renovieren, aber dann begann eine Baufirma, das Gebäude abzureißen. Die Stadt erließ einen Verpflichtungsbescheid, damit das Haus wieder genauso aussah wie vorher.“

Die streitenden Parteien trafen sich schließlich vor Gericht, obwohl die Situation eindeutig war. Das war überflüssig und kostete viel Geld. Prozesse sind nur dann unvermeidlich, wenn es vorher keine Einigung gibt: Einen gemeinsamen Vergleich, bei dem Jeder auf einen Teil seiner Forderungen verzichtet und dann, ohne Krieg, wieder miteinander arbeitet. Im Berufsleben ist das oft passiert. Verbissene Rechthaberei kann jahrelang dauern, und dabei steigern sich die Spannungen noch, wenn die Anwälte und Richter schlecht vorbereitet sind. Endlose Zeitschinderei kann Absicht sein, wenn damit finanzielle Vorteile verbunden sind. Es kommt auf die Gesamtsumme an, wegen niedriger Streitwerte kann Jeder, von Anfang an, zu Hause bleiben. Das klingt einfach, aber die Realität war oft das Gegenteil.

Das Gesamtbild von München hat dabei gelitten. In der historischen Altstadt regiert der Denkmalschutz, der jede Veränderung verbietet. Der Rest ist teilweise nicht so geregelt, wie es andere Gesetze vorschreiben. Zum Beispiel der Ensemble-Schutz, der dafür sorgt, dass alle Einzelteile eines Stadtteils auch zusammenpassen. Noch weiter muss man die Einzelheiten nicht ausbreiten, sie sind offen im Internet zugänglich. Hier gibt es sie deshalb in leicht verständlicher Form, damit Jeder sich selbst noch gründlicher darüber informieren kann.

Das alte München existiert nur noch auf Ansichtskarten oder Gemälden, aber sie geben einen Traum davon wieder, eine Idealvorstellung, die sich auf vielen Plätzen auch realisieren lässt oder optische Zeichen setzt. Die „Bildersprache“ der Symbolik hat hier zwei eigene Kapitel, sie lässt sich übersetzen wie jede Fremdsprache. Auch die „unsichtbare Weltuhr“ im ersten Kapitel. Wenn die Zeichen wieder erkennbar werden, ändert sich auch das Gesicht vieler Städte. Für Besucher, die dann etwas länger bleiben als nur schnell durchzufahren. Sieht man nach Jahren Städte wieder, sucht man die alten Erkennungszeichen, findet sie aber nicht mehr. Auch die Bewohner haben sich verändert. Innerlich gelten für alle Menschen die gleichen Abläufe, aber persönliche Erinnerungen sind viel mehr. Dann muss man Abschied nehmen, und das ist oft auch gut so. Wer klebt, kommt nicht weiter oder landet dort, wo er er eigentlich am falschen Platz ist oder sein Ziel nicht mehr findet. Als Jahresbilanz ist das kein Erfolg, als Gesamtbilanz noch weniger. Schaut man auf lange Lebensabschnitte zurück, wird das, erst nach vielen Jahren immer deutlicher.

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