Grundlose Angst

Kürzlich habe ich wieder die „Sommernächte“ von Hector Berlioz angehört und darüber am 6.12.21 den Artikel „Sommernächte 1965“ geschrieben:

https://luft.mind-panorama.de/sommernaechte-1965-teil-1/

Grund war das Auftauchen alter Aufzeichnungen von 1965 bis 2000, als ich zum ersten Mal im Internet auftauchte. Als Fünfzehnjäheriger hatte ich 1965 die ersten Liebesgedichte geschrieben und mich dabei an den Sonetten William Shakespeares orientiert, dem hier ein ganzes Kapitel gewidmet ist. „Shakespeares Universum“ , mit 43 Beiträgen:

https://luft.mind-panorama.de/category/6-die-magische-welt-der-symbolik/8-d-shakespeares-sonette/

Shakespeare brauchte keine aufwändigen Theaterdekorationen. Wenn seine Texte ganz normal, aber nicht künstlich gesprochen werden, entfaltet sich ein ganzes Universum voll magischer Bilder, Symbole und Anspielungen, die man erst entziffern muss. Das ist besonders spannend, wenn man die Symbolbilder übersetzen kann, in ihrer aktuellen Bedeutung. Dazu gibt es hier zwei Kapitel, mit insgesamt über 700 Beiträgen.

Solche Übersetzungen ersetzen die alten , schwerfälligen Schul-Methoden. Vokabeln fremder Sprachen lernte man früher Wort für Wort, heute werden ganze Sätze und ihre Grammatik als Einheit angesehen. So habe ich vor vierzig Jahren auch so viel Italienisch gelernt, wie ich es privat brauchte, bei Gesprächen und Liedern, vor Allem bei Opern.

Rätsel und Geheimnisse, dazu gehören die Symbolbilder kann man auch mit Computern übersetzen, aber dann verlieren sie ihren größeren Zusammenhang.

Man kann ungeklärte Geheimnisse damit auflösen, Probleme und schwere Fehler beim Management großer Firmen. Dabei dürfen aber nicht die Fehler passieren, die das Thema Psychologie belasten. Hört man vielen Profis aus der Branche  zu, verbreiten sie dabei Entsetzen statt zu helfen. Und sind verantwortlich für falsche Gerichtsgutachten, die Existenzen ruinieren. Die Pychoanalyse ist ein zuverlässiges Werkzeug, wenn man damit umgehen kann, aber selbst ein Grundwissen ist viel zu oft nicht vorhanden, dafür Arroganz.

Das belastet auch die viel zu hohe Kriminalitätsrate. Ich hatte früher oft beruflich mit Sicherheitskräften zu tun, die noch nicht einmal ihre gesetzlichen Grenzen kannten, zum Beispiel bei Überwachungsmaßnahmen durch Privatpersonen. Einmal fiel mir der Türsteher eines Innenstadt-Lokals auf. Ich hatte auf der Sommerterrasse ein Glas Wein bestellt, bekam aber nichts. Dafür tauchte am Eingang ein muskulöser Mitarbeiter auf, der herüberschaute. Ich ging hin und fragte, „Haben wir ein Problem?“ Obwohl ich ihn gar nicht kannte, sagte er, „Du hast mich bedroht.“ „Das ist doch gar nicht möglich, weil du viel stärker bist.“ „Heute Mittag!“ Da fiel mir ein, dass ein paar unbekannte Burschen mich am Stachus angestarrt hatten, ohne Grund. Deshalb hatte ich ihnen zugerufen: „Ich kenne dich.“ Zwei davon liefen sofort weg. Und jetzt stand Einer von denen vor mir. Es gelang schnell, ihn zu beruhigen, und das Glas Wein bekam ich auch noch. Aber er hatte bei dem Zuruf mittags, tatsächlich geglaubt, ich kenne ihn. Das aber sollte wohl nicht sein. Deshalb bekam er Angst und wurde aggressiv. Weiter weiß ich bis heute nichts von ihm, hatte aber wohl unabsichtlich, einen Volltreffer gelandet, weil er offensichtlich Gründe hatte, über die er auf keinen Fall sprechen wollte.

Das war ein harmloser Test, aber er war voll darauf hereingefallen. Selbst in Fernsehkrimis wird so etwas selten gezeigt. Man muss dafür nur Zeichen und Bilder verstehen und sofort auswerten. Solche Methoden werden hier offen erklärt, aber sie werden in der Realität kaum angewendet. Bevor Politiker nach neuen Gesetzen schreien und nach einem härteren Durchgreifen, muss man manchmal nur die Bildersprache beherrschen und anwenden. In der Kunst ist das selbstverständlich, aber leider nicht überall. Klarheit und Wahrheit sind das Leitmotiv des Handelsgesetzbuchs (HGB), das Betrügereien in Supermärkten bestraft. Aber das ist nicht die ganze Wahrheit.

Ganz klar und textverständlich war immer der unvergessene Nicolai Gedda, dazu sehr emotional im Ausdruck. Hier singt er die „Sommernächte“ von Hector Berlioz:

https://www.youtube.com/watch?v=jebFUgG7KKs

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