Harte Eisbrocken

10.8.2022. Die alten Methoden funktionieren nicht mehr. In Märchenbüchern konnte man, auf  einem Fliegenden Teppich, mit den weißen Sommerwolken ganz langsam verreisen und unterwegs staunen. Ein Blick in Kristallkugeln zeigte Abenteuer, die erst in der Zukunft stattfanden. Die Elektronik hat die alten Zauberer vertrieben, aber sie haben sich nur verkleidet. Sie warten in Datenspeichern darauf, dass Jemand auf ihre Tricks hereinfällt. Das ist so viel geworden, dass man davon überrumpelt und überwältigte werden kann, wenn keine Heilmethoden existieren. Hier ist das ein eigenes Kapitel, unter diesem Text. Andere Beiträge heilen auch gemeine Betrügereien, Verstöße gegen die Universalgesetze, Schwindel mit Meditationskarten oder demonstrieren Filmtricks, die für echt gehalten werden.

Auf solche Ideen kommt man nur, wenn Krieg herrscht und eine Traumfabrik gebraucht wird. Wer Verwandte hat, braucht keine Feinde. Aus Bosheit verbreiten die besten Gäste  Lügen, und als unbeliebte Erben sind sie neugierig, ob das ganze Geld unter dem Kopfkissen versteckt ist oder auf einem Konto in Afrika. Dort gibt es wertvolle Traumpaläste, die mich nicht interessieren. Aber vor vier Jahren sprachen zwei Biertrinker darüber und nannten immer wieder einen deutschen Allerweltsnamen. Letzten Dezember lachte der damalige Finanzminister Scholz in alle Fernsehkameras und erzählte, dass er aus Afika einen Brief ohne Absender bekommen hatte. Drinnen war ein großen Datenspeicher mit den Namen von Deutschen, die ihre Steuern nicht bezahlt hatten. Die Steuerfahnder untersuchen das ein paar Wochen lang, die Akten werden immer dicker und landen bei der Justiz, die Strafen verteilt, bis zur Armutsgrenze, der Sozialhilfe.

Das tut weh, aber Niemand hat Mitleid, sondern hofft darauf, dass noch mehr Biertrinker über Traumpaläste in Afrika sprechen. Einerseits wird die Welt immer komplizierter, andererseits können Computerprogramme die wichtigsten Geheimnisse schnell entdecken, Alarm schlagen und die großen Raubtiere bändigen. Noch einfacher ist es, wenn sich Jemand privat damit beschäftigt. Dann kann  das große Aufräumen losgehen. Zeitverschwendung, wenn man Besseres zu tun hat. Ich bin nur deshalb darauf gekommen, weil persönliche Erfahrungen auch kurze Einbahnstraßen öffnen können, die man gar nicht anschauen  will. Dann ist es sogar eine Freude, wenn sich die Informationen großflächig verbreiten und immer mehr erweitern. Wer trotzdem wegschaut, obwohl er damit sein eigenes Geld verdient, ist auf dem falschen Dampfer unterwegs und merkt zu spät, wenn unter der kalten Oberfläche harte Eisbrocken große Löcher reißen.

Die Urlauber kehren langsam zurück. Am 12.7.1984 hatte ich meinen letzten Tag auf dem Campingplatz in Thalkirchen. Wir überlegten abends, ob wir noch einen Tag länger bleiben sollten. Abreise war rotzdem am nächsten Mittag. um 19.00  waren wir wieder im westfälischen Münster. Die Nachrichten waren voll davon, dass tagsüber in München ein schwerer Hagelsturm  die Stadt verwüstet hatte. Glück gehabt, denn sonst wäre das Privatauto nur noch eine Trümmerwüste gewesen. Das war nicht voraussehbar, andere Katastrophen haben eine lange Wartezeit, aber wenn die Vorzeichen immer deutlicher  werden, kann Jeder rechtzeitig darauf reagieren, auch wenn er keinen Traumpalast in Afrika besitzt. 

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