29.06.2016. Die Filmbranche wird immer hässlicher und langweiliger. Das Münchner Filmfest rollt zur Zeit noch bis Sonntag, mit einer Überfülle neuer Produktionen, die nach kurzer Zeit aus den Kinos verschwinden.
Kürzlich hatte ich ein Gespräch mit einem älteren Herrn, der beklagte, dass die Knalleffekte im Kino immer stärker werden: Endlose Verfolgungsjagden, laute Musik, hektische Bildschnitte, dumme Dialoge.
Aber viele gutaussehende junge Leute drängen genau dorthin, in eine überfüllte und finanziell vom Staat übersubventionierte Branche. Sie wollen dort Karriere machen, denn „Deutschland sucht den Superstar“. Dazu gibt es auch den Bayerischen Filmpreis, manchmal sogar für schnell gekautes Popcorn-Kino – was soll das?
Die ökonomischen Gesetze lehren, dass ein Überangebot zu niedrigen Schleuderpreisen führt und kriminelle Elemente anlockt.
Dazu gibt es längst allerneueste Technik. Sind Sie schon einmal in der Straßenbahn von Unbekannten angestarrt oder belästigt worden? Das muss kein Zufall sein. Jedes Smartphone kann raffinierte Zusatzprogramme (Apps) wie „FindFace“ aktivieren. Man macht ein Foto von einem Straßenpassanten, und die Software durchsucht das gesamte Ineternet nach ähnlichen Bildern, ergänzt sie durch sämtliche Informationen von Facebook – also Bilder, Realnamen, Diskussionsbeiträge, Gewohnheiten, Lieblingslokale. Dann aktiviert der Neugierige einfach die – für Privatfirmen und -personen verbotene – Standortfestellung über das Internet, spioniert die Alltagsgewohnheiten seiner Zielperson aus und mischt sich ein.
Technisch ist das möglich, und deshalb wird es auch gemacht. Nicht nur von Staatsschützern, sondern auch von Firmen aus der Security-Branche, für die das völlig verboten ist, genauso wie für Privatpersonen, die ihre Nachbarn, Kollegen, früheren Liebespartner ausspionieren, mit gezielten Falschmeldungen in Verruf bringen oder ihnen etwas anhängen.
Gerade sitze ich im Kulturzentrum Gasteig und sehe die zahllosen wimmelnden Filmschaffenden ringsum. Wer braucht die alle und ihre Anhänger? Niemand.
Da hilft Vitamin B, also Beziehungen für eine Minderheit von Auserwähltes. Der Rest muss sehen, wo er bleibt.
Da öffnen sich ganz neue Arbeitsmärkte. Schon vor ein paar Jahren sah ich Kanzlerin Angela Merkel in einem öffentlichen Café am zentralen Marienplatz, wie sie mit einer gleichaltrigen Freundin Sahnetorte verspeiste. Leider stand in der Tageszeitung, dass Merkel am gleichen Tag in Südamerika war. In München gibt es eine Spezialfirma, die Alltagsmenschen als täuschend echte Doppelgänger von Prominenten zurechtschminkt. Schlau? Vielleicht zu schlau.
Ich spreche gern mit einfachen Menschen. Wenn sie unverschuldet Pech im Leben hatten, haben sie gerade deshalb eine Menge zu erzählen. Für ein spendiertes Bier sind sie dankbar, und wenn sie Hunger haben, auch für einen Imbiss. Die Kleidung ist oft abgewetzt und ärmlich. Dann staunt man, wenn die gleiche Person, ein paar Tage später, mit teuren Designer-Klamotten auftaucht, mit einer Frisur vom Allerfeinsten und durchgestylt bis in den Bartschnitt, rundum verschönert von professionellen Visagisten (Gesichtsverschönerern).
Ein Wunder? Nein, Jemand mischt sich ein und hat vorher herum spioniert. Das ist ein Teil der neuen Medienbranche, wie vorhin erklärt. Alte Filmtricks, doch jetzt in der Realität. Dafür gibt es viele Gründe. Und Jeder verdient sehr gut daran, wenn es die Auftraggeber wollen.
Neue Märkte. Für Hochstapler, Betrüger. Nicht neu, doch als Methode bisher weithin unbemerkt. Das wird sich ändern. Viele Statisten im Einsatz sind auch viele Mitwisser. Oft ahnungslos. Doch trotzdem wertvoll als Trillerpfeifen, Whistleblower, wenn der Hokuspokus immer mehr Spuren und Fußabdrücke hinterlässt.
Den Inhalts dieses Beitrag findet man in jeder Tageszeitung, aber oft zu sehr konzentriert auf Randerscheinungen, Nebenstrecken. Mosaiksteine, die ein farbenglühendes, klares Bild erzeugem wenn die helle Sonne darauf fällt.
Erich Wolfgang Korngolds (1897 – 1957) Oper „Die Tote Stadt“ handelt von einem Mann, der seine verstorbene Frau nicht vergesssen kann. Er lernt eine Straßensängerin kennen, die ihr ähnlich sieht und steigert sich immer mehr in eine Welt hinein, die Phantasie und Wirklichkeit vermischt. Regisseur Götz Friedrich hat das sehr realistisch inszeniert, aber trotzdem alle Elemente des Irrealen sichtbar gemacht. Das ist Kunst! Nicht der vorhin beschriebene Hokuspokus. Hier kann man den Beginn der Aufzeichnung sehen, den Rest findet man auch im Internet:
https://www.youtube.com/watch?v=T7uS14eVX90&list=PL7DADB76B5541BED1
.