Humboldts Universalwissen

20.7.2021. Das Markenzeichen besonders kluger Menschen, denen die Eltern auch eine erstklassiige Schulbildung finanzieren konnten, war jahrtausendelang die Bildung. Alexander von Humboldt (1769 – 1859) kannte sich in derart vielen Wissensgebieten aus, dass er ein Vorbild wurde: Das universale „Humboldtsche Ideal“ geistert noch heute durch die Schulpläne der Gymnasien und lenkt ab von der Beschränkung auf Hauptsachen. Der größte Wissens-Schatz wird jedoch längst von Computern gespeichert. Die Kunst ist es, vernünftig damit umzugehen. Zur „Bildung“ gab es immer schon den Spott „Einbildung ist auch eine Bildung.“ Lustig ist das aber dann nicht mehr, wenn es in die falschen Hände gerät. Die staatlichen Verwaltungen wurden noch vor einem halben Jahrhundert von Juristen beherrscht, die sich überall einmischten und Regeln zusammenbauten, die .der Wirklichkeit schadeten. Beleidigend ist die Gleichsetzung, dass ein Volljurist auch ein Vollidiot wäre. Keineswegs, aber die wichtigsten Behörden waren berüchtigt für ihr Schneckentempo und die Furcht, Vorschriften zu verletzen. Wenn sogar obere Staatsregierungen davon betroffen waren oder Großkonzerne, dann konnte es nur noch abwärts gehen. Allein die deutsche Geschichte hat dafür traurige Beweise, in anderen Staaten ist es noch schlimmer.

Ein alter Bekannter wiederholt gern, dass ich angeblich Alles wisse. Natürlich ist das Unsinn. Wenn trotzdem Wissenslücken auftauchen, kommt gleich die Beurteilung, „Dafür bist du zu dumm.“ Beides geht nicht gleichzeitig, also   kann man damit  leben. Noch ein Beispiel: Dieses Webseite hat über 40 Kapitel (Kategorien) und soll auf Fakten aufmerksam machen, die selbst bei den Betroffenen nicht bekannt sind. Von Allwissenheit und Unfehlbarkeit kann dabei keine Rede sein. Ein Ziel ist es Probleme und auch finanzielle  Schäden zu verhindern, die aufgrund persönlicher Erfahrungen leider auch sehr große Projekte betreffen und trotzdem nicht rechtzeitig erkennt und beachtet wurden. Das allerdings ist grenzenlos, es sind nur begründete Hinweise möglich, und die zeitaufwändige Feinarbeit müssen diejenigen leisten, die dafür auch sehr gut bezahlt werden oder sich heimlich daraus Vorteile verschafft haben, deren Verzicht und Rückgabe natürlich nur selten stattfindet.

Immer wieder gibt es Geschrei wegen Misserfolgen und Bauchlandungen, wo man nur früh genug noch genauer hätte hinschauen müssen. Keineswegs übertrieben, denn das führt auch auf Irrwege. Zum Beispiel der Name „Pegasus“. Die ganze Welt ist empört, dass dieses Computerprogramm äußerst raffinierte Spionagemethoden anwendet. So etwas wird aber nicht über Nacht aufgebaut. Hat Keiner etwas davon bemerkt? Das kommt auch noch heraus und wird Erschütterungen auslösen. Aber grundsätzlich ist daran gar nichts Neues.

Das müssen die klügsten Köpfe herausfinden. Die „Humboldtsche Universalbildung“ brauchen sie dafür nicht, sie versperrt eher den Fernblick. Das Wort Pegasus bedeutet eigentlich etwas ganz Anderes. In der uralten griechischen Maythologie war Pegasus war der Sohn  des Meeresgottes Posidon und das satanischen Ungeheuers Medusa.  Das Kind gilt als Symbol der Poesie, der Dichtkunst, und dargestellt wird es als geflügeltes Pferd, das alle Grenzen überwindet. Man sieht es oben, an der vergoldeten Giebelfassade der Bayerischen Staatsoper in München. Es ist aber auch im Wappen des mittelalterlichen Ordens der Templer abgebildet. Zum grausamen Schicksal der Templer gibt es hier bereits ein paar andere Artikel:

https://luft.mind-panorama.de/?s=templer&x=12&y=8

Am 27.1..20 schrieb ich über Freitag, den13. Oktober 1307: „Auch ein Schwarzer Freitag. Der französische König Philipp IV. hatte heimlich die Verhaftung aller Ordensmitglieder der Templer (Tempelritter) in seinem ganzen Reich beschlossen. Geheime Briefe wurden zu allen Vasallen und Beamten des Königreichs gesandt, die genaue Anordnungen für die geplante große Polizeiaktion enthielten. In seinem Haftbefehl stützt sich König Philipp IV. nur auf Gerüchte, Gerede und Denunziationen. Das Schreiben spricht von einem starken Verdacht  der Häresie (Gotteslästerung). Damit schuf der König eine schnelle Vor-Verurteilung, noch vor der eigentlichen Prozesseröffnung.Unterstützt wurde er dabei sogar von Papst Clemens V. Die Templer wurden in ganz Europa verhaftet und verfolgt. Der wahre Grund war aber, dass der König, als direkter Hausnachbar in Paris, einmal die Templer besucht hatte. Unvorsichtigerweise hatten sie ihm sogar ihren großen Geldschatz gezeigt. Danach war Philipp davon besessen, diesen Schatz an sich zu reißen.“

Man muss nicht Alles wissen. Wer in der Straßenbahn Zufallsbesucher mit dem Smartphone fotografiert, verstößte gegen einen ganzen Stapel von Gesetzen, aber klug wird er dabei nicht. Sokrates (469 – 399 v. Chr.) sagte zu seinen arroganten Schülern, „Ich weiß, dass ich Nichts weiß.“ Goethes Universalgelehrter Faust verzweifelt an dem Satz, „Zwar weiß ich Viel, doch möchte ich Alles wissen.“ Dafür schließt er einen Vertrag mit dem Teufel persönlich, landet am Ende aber in der Hölle. Wie man am besten mit dem Wissen umgeht, ist noch offen, wird aber immer deutlicher erkennbar.

Hervé Niquet, Jahrgang 1957, zeigt das mit seinem Barockorchester  vor dem Schloss Chambord an der Loire, mit Händels Feuerwerksmusik:

https://www.youtube.com/watch?v=-XrGyxrIUh0

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