11.10.2021 Nordbayern ist kein Ziel für den Massentourismus, aber eine riesige Traumlandschaft, mit Märchenschlössern, Klöstern und verwunschenen Wäldern. Seit dem Sommer 1989 war ich jedes Jahr dort, oft sogar mehrmals. Vor zwei Jahren, im Sommer 2019. war der Abschied und vorher gab es auch nur noch einzelne Besuche im Jahr 2012, 2014 und 2019. Das Leben ändert sich, und über die Gründe dafür habe ich schon oft geschrieben, bei ganz anderen Themen. Nichts ist langweiliger als kalter Kaffee, aber manchmal schlagen nach Funken aus dem alten Geröll oder sogar ein ganz helles Licht. Auch dabei muss man nicht Alles auswalzen. Der letzte Besuch war in einer Kleinstadt, über den ich schon am 6.7.19 berichtet habe. „Die geschlossene Schatzkammer, am Frankenwald“ :
https://luft.mind-panorama.de/die-geschlossene-schatzkammer-am-frankenwald/
Zitat: „Kleine Orte gibt es auf der ganzen Welt. Sie haben nur dann eine persönliche Bedeutung, wenn damit wichtige Erfahrungen verbunden sind. Im Lauf der Jahre kann sich der Wert sogar noch steigern. Dann will man nicht, dass sie ein Ziel des Massentourismus werden. Deshalb soll der Name des Orts hier nicht genannt werden, auch wenn es kein Geheimnis ist. Denn er liegt auf der Strecke zwischen München und Berlin direkt an der Autobahn, und Viele kennen ihn vom Vorbeifahren.“
Den Ort vermisse ich äußerlich nur deshalb, weil er eigentlich unscheinbar ist, aber das Zentrum vieler Ausflüge war, bis ganz nach Westen in Würzburg. Das wurde jedes Mal in Reiseberichten festgehalten, mit selbst aufgenommenen Fotos. Vor zwei Jahren wurde Alles noch einmal vorgelesen und lange darüber geredet. Diese Kurzfassungen reichten aus, aber sie sind nichts gegen die Überfülle von Bildern, die in der Erinnerung gespeichert sind. Das war zwei Jahrzehnte lang fast eine zweite Heimat. So nennt man nicht die Gegend, in der man aufgewachsen ist, sondern mit der eine innere Einheit entstand. Die reale erste Heimat war das Münsterland, von 1949 bis 1987, über das es hier zwei eigene Kapitel gibt, mit insgesamt 152 Artikeln. Auch das ist schon seit vielen Jahren vorbei, aber das Fundament für Alles, was später kam.
Wollte man Alles erwähnen, hätte das kein Ende und wäre sinnlos. Aber auch damals wurden wichtige Fundamente gelegt, vor Allem für die Gegenwart. Die alten Filme wurden teilweise digitalisiert und auf Speicherstiften gesammelt. Schaut man sich nur Ausschnitte an, sind Details zu sehen, die sonst längst vergessen wären, aber inzwischen neue Gedankenbrücken bauen. Assoziationen bilden nicht nur die Vergangenheit ab, sondern sind das Rüstzeug für die Zukunft. Verträumte, romantische Nostalgie bringt das nicht, aber Ideen für die Jahre, an denen ganz andere Menschen die kommende Welt gestalten. Wie man dabei schwere Schäden vermeidet, ist hier ein Dauerthema, dessen Einzelheiten sich nur wenig wiederholen, aber Methoden und Werkzeuge zeigen, mit denen man aufbauen kann.
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